Wie man Cannabis mit der Hydroponik-Methode Deep Water Culture anbaut

  • Dank der fortschreitenden Legalisierung von Cannabis in den letzten zehn Jahren hat sich die Branche sowohl in Bezug auf genetische Innovationen als auch auf Anbaumethoden erheblich weiterentwickelt.
  • Einen echten Aufwärtstrend erleben gerade hydroponische Systeme, die Marihuanaanbau ohne herkömmliches Erdsubstrat ermöglichen.
  • Besonders die sogenannte Deep Water Culture (DWC) sticht unter den verschiedenen hydroponischen Techniken hervor, da sie bei korrekter Umsetzung außergewöhnlich hohe Erträge liefert.

Was ist der Cannabisanbau mittels Tiefwasserkultur?

Deep Water Culture (DWC) ist eine Hydroponik-Methode, bei der die Wurzeln der Cannabispflanzen nicht in einem Substrat verankert sind, sondern komplett in eine nährstoffreiche Lösung getaucht.

Beim DWC-Anbau werden die Pflanzen in spezielle Blumentöpfe oder Netze gesetzt, die ihnen Halt bieten, während ihre Wurzeln nach unten in ein Becken mit Wasser wachsen, das kontinuierlich mit Sauerstoff angereichert wird und alle erforderlichen Nährstoffe enthält.

Ziel ist, eine maximale Nährstoffaufnahme bei gleichzeitiger optimaler Sauerstoffversorgung der Wurzeln sicherzustellen.

DWC hat sich im Vergleich mit anderen hydroponischen Methoden bislang als besonders effizient erwiesen. Im Gegensatz zu aeroponischen Systemen, bei denen die Wurzeln in der Luft hängen und in bestimmten Intervallen mit einer Nährlösung besprüht werden, erhalten die Pflanzen in der DWC-Kultur ihre Nährstoffe ohne Unterbrechung. Dies minimiert Probleme, die durch ungleichmäßige Düngemittelversorgung entstehen könnten, und optimiert den Stoffwechsel der Pflanze.

Mehrere agrarwissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass eine kontinuierliche Verfügbarkeit von Nährstoffen und insbesondere Sauerstoff im Wurzelbereich das Wachstum und die Entwicklung von Cannabispflanzen erheblich verbessert. Zudem erhöht sie auch die Cannabinoid- und Terpen-Produktion, was für aromatischere, potentere Buds mit mehr Harzgehalt sorgt.

Vorteile der Deep Water Culture-Methode

Viele erfahrene Indoor-Grower zählen die Tiefwasserkultur mittlerweile zu ihren bevorzugten Anbaumethoden. Werfen wir einen Blick auf ihre wichtigsten Vorteile!

Üppigere Ernten, höhere Qualität

Der Hauptgrund, warum sich viele Grower für diese Methode entscheiden, ist, dass sie ein besonders rasantes Pflanzenwachstum fördert. Selbst bei Autoflowering-Sorten, die eine sehr begrenzte Lebensdauer haben, schafft man es dank ihr zu stattlichen Pflanzen.

Erfahrene Grower wenden sogar Beschneidungs- und Trainingstechniken an, was mit herkömmlichen Anbaumethoden, egal ob drinnen oder draußen, bei selbstblühenden Sorten undenkbar wäre.

Da die Wurzeln bei der DWC keine Barriere (in Form des Erdsubstrats) vorfinden, können sie Nährstoffe wesentlich effizienter aufnehmen. Dies führt zu einem schnelleren Wachstum, größeren Pflanzen und einer üppigeren Blüte.

Kontinuierliche Sauerstoffversorgung: der Schlüssel zum Erfolg

DWC stellt eine optimale Sauerstoffzufuhr zu den Wurzeln sicher (vorausgesetzt, die Sauerstoffwerte im Wasser werden regelmäßig kontrolliert). Dies ist, wie bereits erwähnt, nicht nur für die Pflanzenentwicklung entscheidend, sondern steigert auch nachweislich die Produktion an Terpenen.

Terpene sind aromatische Moleküle, die im Harz der Pflanze enthalten und für den charakteristischen Geruch und Geschmack der verschiedenen Cannabissorten verantwortlich sind. Dank DWC kann man als Grower deshalb auch höherwertige, intensiver duftende und schmeckende Ernten erzielen!

Voll automatisiert: weniger Arbeit für Grower

DWC-Systeme sind so konzipiert, dass sie weitgehend automatisiert funktionieren. Einmal eingerichtet, erfordern sie nur minimalen Wartungsaufwand. Das Bewässern von Hand entfällt vollständig, nachdem die Pflanzen permanent mit der Nährlösung in Kontakt sind. Allerdings sollten der Sauerstoffgehalt, der pH-Wert und die Nährstoffkonzentration des Wassers regelmäßig überprüft werden, um optimale Bedingungen zu gewährleisten.

Geringeres Risiko von Schädlingsbefall

Nachdem es hier kein Substrat gibt, gibt es auch keine Schädlinge, die sich in ihm ansiedeln könnten. DWC ist also eine sicherere Anbaumethode!

Nachteile des Deep Water Culture-Systems

Trotz dieser zahlreichen Vorteile hat der wasserbasierte Cannabisanbau auch seine Schwierigkeiten:

  • Komplexität: DWC ist einfacher, als sie klingt, aber Grow-Neulinge sollten dennoch erst beim herkömmlichen Indoor-Anbau Erfahrungen sammeln, bevor sie sich an die Hydroponik wagen. Andernfalls könnten es einfach zu viele neue Aspekte auf einmal zum Lernen sein – und etwaige Fehler kommen einem, da der Reaktionsspielraum deutlich kleiner ist als sonst, teurer zu stehen.
  • Technische Ausfälle: Sollten wichtige Komponenten des Systems, beispielsweise die Luftpumpe, versagen oder entscheidende Parameter wie die Wassertemperatur, den pH-Wert, EC-Wert oder Sauerstoffgehalt aus dem Lot bringen, so kann dies viel gravierendere Schäden bei den Pflanzen verursachen als beim Anbau mit Erde.

In der Hydroponik entwickeln sich Pflanzen einfach viel schneller, zum Guten wie zum Schlechten. Regelmäßige Kontrollen sind daher unerlässlich.

Was braucht man für den Cannabisanbau per Deep Water Culture?

Für den DWC-Anbau benötigt man folgende Materialien. Investiert in möglichst hochwertige Ausrüstung!

  • Wassertank: groß genug, damit die Wurzeln vollständig unter Wasser bleiben
  • Sauerstoffzufuhr: Luftpumpen und Luftsteine zur kontinuierlichen Sauerstoffversorgung
  • Netztöpfe: spezielle DWC-Töpfe, die den Pflanzen Halt bieten
  • Nährlösung: Spezial-Dünger für hydroponische Systeme liefern die Nährstoffe, die die Pflanze in ihrem jeweiligen Entwicklungsstadium benötigt. Nach Zugabe des Düngers stets den pH- und den EC-Wert überprüfen!
  • Test-Kit für gelösten Sauerstoff: zum Steuern des Sauerstoffgehalts im Wasser

Häufige Fehler (und wie man sie vermeidet)

  • Sauerstoffgehalt regelmäßig überprüfen, um Wurzelfäule und anderen Krankheiten vorzubeugen
  • Düngung anpassen: Die Nährstoffzufuhr sollte stets auf die jeweilige Entwicklungsphase abgestimmt sein. Sowohl Über- als auch Unterdüngung kann die Pflanzen nachhaltig schädigen.
  • pH-Wert stabil halten: Ein falscher pH-Wert kann die Aufnahme essentieller Nährstoffe blockieren.
  • Wassertemperatur kontrollieren: Idealerweise sollte sie zwischen 18 und 20 °C liegen. Falls die Luftpumpe zu viel Wärme erzeugt, können Kühlaggregate oder Eisbeutel Abhilfe schaffen.

Alles in allem ist die Deep Water Culture eine innovative Anbautechnik, die eine maximale Ressourcennutzung ermöglicht und herausragende Ergebnisse liefert. Sie ist perfekt für alle Grower, die ihr Können perfektionieren und mit ihren Ernten neue Rekorde verzeichnen wollen. Falls ihr es aber lieber etwas schlichter mögt, so seid ganz unbesorgt und denkt daran: Es gibt unzählige Arten, Cannabis anzubauen – und die beste Art ist immer die, die euren Vorlieben und Bedürfnissen entspricht!

11/03/2025

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