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Wespen, die großen Beschützerinnen des Marihuanaanbaus

  • Auch wenn diese Insekten von der Allgemeinheit, die vor ihren Stichen immer auf der Hut ist, weniger geschätzt werden, können Grower in den Wespen die besten Verbündeten finden, um ihren Anbau zu schützen. Sie sind in der Lage, andere Insekten, wie Blattläuse, auf natürliche Art zu bekämpfen, und verhindern somit den Griff zu Pestizen, welche der Ernte schaden können. 
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Eine der größten Sorgen von Marihuana-Growern sind Schädlinge, die den Anbau befallen und teilweise irreversible Schäden verursachen können. Von Blattläusen und Raupen bis zu Minierfliegen oder Weißen Fliegen, die Liste der kleinen Parasiten, die unseren Anbau ruinieren können, ist lang. Allerdings sollten nicht alle Insekten Anlass zur Sorge geben. Einige sind sogar potentielle Verbündete von Growern, da sie eine natürliche Methode der biologischen Schädlingsbekämpfung darstellen.

Unter diesen kleinen Verbündeten, die unseren Anbau vorteilhaft beeinflussen, befindet sich die Wespe. Obwohl nicht wenige sie für eines der lästigsten Insekten halten und versuchen, sie weitestgehend zu meiden, sind diese Hautflügler (Hymenoptera) eine der besten Optionen, um Schädlinge vorzubeugen. 

Obwohl wir eine aggressive Wespenart gewöhnt sind, die in kleinen Gruppen über Fleischresten oder zuckerhaltigen Getränken schwirrt, sind die meisten eigentlich viel kleiner, Einzelgänger und ungefährlich für den Menschen. Trotzdessen sind Wespen für einige Insekten tödlich, sodass die industrielle Landwirtschaft sie weitreichend als ökologisches Insektizid einsetzt, um Anbaukulturen zu schützen. So gibt es nun auch Grower, die angefangen haben, die Tiere regelmäßig einzusetzen, da ihnen alle Vorteile dieser biologischen Schädlingsprävention bekannt sind.

Allerdings hat dieses natürliche Pestizid in Form der Wespe auch ein Problem: Diese Kleinen sind äußerst wählerisch, jede Wespenart greift nur ganz bestimmte Insektenarten an. Wenn man bedenkt, dass es etwa 600.000 Arten von Schlupfwespen gibt (für einen Großteil der Insekten gibt es jeweils eine spezifische Wespe, die sie tötet), und wenn sie nicht wären, würden bis zum Hals in Ungeziefer stecken. Das bedeutet zwar, dass es eine große Anzahl von schädlichen Insekten gibt, die man an den Pflanzen beseitigen kann, aber ebenso muss die geeignete Wespe dafür gefunden werden, da sie sich wie eine Art ‘intelligente Bombe’ verhält, die nur ein bestimmtes Insekt angreift. 

Welche Arten werden am häufigsten beim Anbau von Marihuana eingesetzt?

Die ‘Aphidius colemani’ beispielsweise ist ein natürlicher Feind von Blattläusen. Diese kleine Wespe, die zwischen 2 und 4 Millimetern misst, sucht auf den Blättern nach Anzeichen für Schädlingsbefall. Sobald sie eine Blattlaus-Kolonie gefunden hat, betastet sie diese zur Untersuchung mit ihren Antennen. Wenn sie die richtige Größe und noch keine Parasiten haben, legt sie ihre Eier in das Innere der Blattläuse. Auf diese Weise entwickeln sich die künftigen Wespenlarven in den Blattläusen, die ihnen als Nahrung und Unterschlupf dienen. Außerdem werden die Blattläuse durch die Entwicklung des Parasiten nach und nach bewegungsunfähig, bis sie als eine Art goldene Mumie auf der Pflanze befestigt bleiben. Diese mumifizierten Läuse sind für Cannabis-Grower ein wichtiger visueller Indikator, durch den sie die Zerstörung der Blattlausplage überwachen können. 

In Bezug auf die Zeit, die die Wespen benötigen, um die unerwünschten Besucher unter Kontrolle zu bringen, kann man bereits innerhalb von zwei Wochen nach Einführung der ‘Aphidius colemani’ die ersten mumifizierten Blattläuse beobachten, was darauf hinweist, dass die Blattläuse auf den Marihuanapflanzen parasitiert sind. Nach etwa drei Wochen sollten die Blattläuse fast vollständig von unserem Anbau beseitigt sein.

Selbst wenn die Wespen nicht in der Lage sind, die Blattlausplage auszumerzen, trägt diese Maßnahme trotzdem dazu bei, die Schädlinge zu kontrollieren. Das liegt daran, dass die Läuse, die von diesem Insekt befallen wurden und überlebt haben, ein Notall-Pheromon absondern, das andere Läuse warnt, sich nicht dem betroffenen Gebiet zu nähern. Auf diese Weise vertreibt die Schlupfwespe andere Insekten von unseren Hanfpflanzen, auch wenn sie nicht alle abtöten kann. 

Aber diese ist nicht die einzige Wespe, die uns helfen kann, unerwünschte Ankömmlinge zu vertreiben. Die ‘Trichogramma’, auch als stachellose Biene oder Schlupfwespe bekannt, legt auch ihre Eier in den ‘Feind’. In diesem Fall lagern die weiblichen Wespen die Eier in anderen Insekten ab, sodass die zukünftigen Larven sich von ihrem Wirt ernähren.

Unser natürliches Insektizid ist einfach zu transportieren, kann auf den Marihuanafeldern freigesetzt werden, die von der Plage befallen sind, und es kann im landwirtschaftlichen Bereich zur Kontrolle von mindestens 28 Schädlingsarten eingesetzt werden, wie beispielsweise bei Maiszünsler, Apfelwickler oder Baumwollkapselbohrer. Es gibt mehr als 220 Arten der ‘Trichogramma’, sodass man als Grower einfach die geeignete finden und einige Tiere auf dem Anbau freisetzen muss, indem man sie mit Blumen von Löwenzahn, Dill, Koriander oder Schafgarbe anlockt.

Studien zur Verbesserung des Einsatzes von Wespen

Da sie zu einer der wichtigsten Ressource zum Schutz sowohl von Cannabis- als auch landwirtschaftlichen Anbau werden könnten, arbeiten verschiedene Forscherteams an der Perfektionierung dieser Verwendung. Mit dem Ziel Wespen mit immer mehr Schutzfähigkeiten zu entwickeln hat ein Team US-amerikanischer Wissenschaftler das Genom von drei Arten der Gattung ‘Nasonia’ identifiziert; einige Individuen dieser Art von der Größe eines Staubkorns lagern ihre Eier in anderen, viel größeren Insekten ab, in der gleichen Art wie die ‘Aphidius colemani’. 

Dank der Kenntnis von diesem Genom bestätigen Experten, dass sie eine selektive Züchtung durchführen können, so wie sie auch bei Weizen- und Maisanbau sowie Tieren wie Kühen zur Verbesserung der Art angewendet wird. Damit würde sich die Wirksamkeit der Wespen in der Schädlingsbekämpfung verbessern und Cannabis-Grower hätten ein verbessertes Insekt, das ihnen den Erfolg ihres Anbaus gewährleistet. 

Tschüs Wespen?

Trotz der vorteilhaften Eigenschaften und ihrer heldenhaften Bereitschaft, unsere Pflanzen zu schützen, kann es dazu kommen, dass wir sie nach getaner Arbeit wieder loswerden und sie von unseren Cannabispflanzen entfernen wollen. 

Damit sie sich nicht dauerhaft niederlassen, geben wir Euch ein para Tipps. In erster Linie sollte man bedenken, keine zuckerhaltige Nahrung in der Nähe der Pflanzen zu lassen, wie Süßgetränke oder Mülltonnen mit Essensresten. Ebenso sollten große Wasseransammlungen zum Beispiel nach besonders niederschlagsreichem Regen oder nach der Bewässerung des Cannabisanbaus vermieden werden. Und schließlich ist die Gurke ein relativ unbekanntes, natürliches Repellent, um sie fern zu halten; dieses Gemüse verfügt über einen säuerlichen PH-Gehalt, der unangehm für Wespen ist, sodass ein para Scheiben um den Anbau herum helfen können, sie nach getaner Arbeit fern zu halten. 

Wenn man diese Tipps beachtet, können Cannabis-Grower, die ihre Pflanzen Outdoor anbauen, auf die Hilfe der Wespen als biologische Schädlingsprävention zählen und dadurch den Einsatz von Pestiziden vermeiden, der die Qualität und den Geschmack der Marihuanapflanzen schädigen kann. Diese Tiere sind zweifelslos ausgezeichnete Verbündete, um das beste Cannabis zu erhalten. 

12/02/2017

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