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Was sind Terpene im Marihuana?

  • Die Terpene sind vielen Cannabisliebhabern gänzlich unbekannt, und das, obwohl sie superwichtig sind, da sie dem Kraut seinen aromatischen Geruch verleihen; ohne sie würde die Cheese nicht ihren charakteristischen Duft nach ranzigem Käse versprühen, noch die Dinamed CBD uns mit ihrem Parfüm aus Zitrusnoten betören.
  • Diese Stoffe standen allerdings bis jetzt eher im Schatten der Cannabinoide und deren Wirkungen, vor allem dem THC und später auch dem CBD.
  • Es ist an der Zeit, die Eigenschaften dieser Bestandteile, die man übrigens auch isoliert kaufen kann, etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Was sind Terpene und welche Eigenschaften haben sie? Lasst es uns herausfinden!
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Aus den vielen chemischen Bestandteilen, die in der Marihuanapflanze enthalten sind, gehören etwa 140 zu dieser Gruppe von organischen Kohlenwasserstoffen, die „Terpene" genannt werden. Die Terpene sind flüchtige Moleküle, die schnell verdunsten und in unsere Nase steigen, um uns dabei zu helfen, verschiedene Pflanzen zu identifizieren. Terpene kommen nämlich nicht nur in der Marihuanapflanze vor, sondern in vielen verschiedenen Pflanzengattungen. Diese für das Aroma des Cannabis verantwortlichen Bestandteile waren in der Selektion von Sorten im Rahmen der menschlichen Domestizierung der Cannabispflanze sicherlich ein ausschlaggebender Faktor, schließlich ist das Aroma ein wichtiges Auswahlkriterium in der Pflanzenzucht. 

Was sind die in Marihuana enthaltenen Terpene?

Terpene sind organische Kohlenwasserstoffverbindungen und sind auch als Isoprene bekannt, da ihre Struktur auf wiederkehrenden Isoprenketten (C5H8) aufbaut. Je nachdem, wie viele Isopropenketten sie besitzen, werden sie in verschiedene Gruppen unterteilt. In der Cannabispflanze finden wir folgende:

  • Monoterpene: Sie bestehen aus zwei Isoprenketten mit jeweils 5 Kohlenstoffmolekülen (C10H16). In der Cannabispflanze finden wir die Monoterpene Limonen, Myrcen, Pinen, Terpinolen und Linalool.
  • Sesquiterpene: Sie setzen sich aus drei Isoprenketten zusammen und haben dementsprechend 15 Kohlenstoffmoleküle.
  • Triterpene: Diese Terpene mit 30 Kohlenstoffmolekülen wurden hauptsächlich in den Wurzeln, Fasern und Samen von Industriehanf gefunden.

Die im Cannabis enthaltenen Terpene werden von Sekret-ausscheidenden Zellen in den glandularen Trichomen produziert. Die Produktion der Terpene wird unter Lichteinstrahlung verstärkt angeregt und ebenso wie die Cannabinoide, sammeln sie sich hauptsächlich im ausgeschiedenen Harz der Pflanze an.

Welche Funktion haben die Terpene in der Hanfpflanze?

Diese duftigen Inhaltsstoffe finden sich in besonders starker Konzentration in den Blüten weiblicher, unbefruchteter Pflanzen und schützen sie vor Bakterien, Pilzen, Insektenbefall und anderen umweltbedingten Stressfaktoren.

Die Menge und Zusammensetzung der Terpene einer Pflanze hängt von ihrer Genetik und den Anbaubedingungen ab. Wie wir bereits erwähnt haben, helfen die Duftstoffe dabei, Parasiten fernzuhalten und bestäubende Insekten anzulocken. Es existieren verschiedene Faktoren, die die Produktion der Terpene beeinflussen: Klima, Reifezeit, Düngemittel, Substrat und sogar die Tageszeit, in der man erntet.

Obwohl die exakte Zusammensetzung der Terpene von Pflanze zu Pflanze einzigartig ist, ähneln sich Pflanzen derselben Sorte meistens im Geruch und helfen uns auf diese Weise dabei, sie zu identifizieren. Das liegt daran, dass die Kombination von Terpenen unter Verwandten derselben Genetik sehr ähnlich ist und wir aufgrund dessen den Geruch einer Cheese von einer Critical + oder einer Original Amnesia unterscheiden können.

Die Terpene als Wegbereiter der Cannabinoide…

Man glaubt, dass die Terpene in den Produktionsprozess der Cannabinoide verwickelt sind, da diese wiederum aus Terpen-Blöcken und Phenolgruppen bestehen. Es wurde festgestellt, dass in normalen Anbauverhältnissen eine Wechselbeziehung zwischen dem Gehalt der Terpene und der Cannabinoide besteht. Das könnte auch damit zusammenhängen, dass sowohl die Monoterpene als auch die Sesquiterpene in denselben glandularen Trichomen produziert werden wie die Cannabinoide. 

Wie lässt sich Terpen-Öl, bzw. ätherisches Marihuana-Öl gewinnen?

Man kann ätherisches Cannabis-Öl mithilfe der einfachen und traditionellen Methode der Destillation mit Wasserdampf herstellen. Dafür muss der Dampf durch das Pflanzenmaterial (in diesem Fall Marihuana) geführt werden und wird dann die Terpene „mitnehmen", da sie im Gegensatz zu den Cannabinoiden wasserlöslich sind. Das heißt auch, dass wenn wir Cannabis mit Wasserdampf destillieren, dabei ausschließlich Terpene und keine Cannabinoide gewonnen werden, weshalb das gewonnene ätherische Öl keinerlei psychoaktive Wirkungen verursacht.

Das Herstellungsverfahren ist relativ unkompliziert; grob erklärt besteht es darin, das Pflanzenmaterial zusammen mit Wasser in einen Destillierkolben zu füllen und diesen zu erhitzen, damit Wasserdampf entsteht, der die Terpene mit sich mitnimmt. Der Wasserdampf wird in einem separaten Gefäß aufgefangen, wo er sich wieder verflüssigt. Das ätherische Terpen-Öl schwimmt obenauf und kann nun abgeschöpft werden. 

Welche Anwendungen bestehen für ätherisches Terpen-Öl?

Anhand des oben beschriebenen Verfahrens können wir die Terpene der Cannabissorten unserer Wahl isolieren. Kannst Du Dir vorstellen, das volle Duftspektrum der OG Kush zu isolieren? Oder ein Fläschchen voll der mächtigen Duftnoten der Cheese zu besitzen? Es gibt bereits Unternehmen wie Terpalchemi, die das aromatische ätherische Marihuana-Öl herstellen und in verschiedenen Ländern der Welt verkaufen.

Diese Art von Extrakten sind wahre cannabische Delikatessen, die in sehr geringen Mengen vertrieben werden, da für eine winzige Menge dieses Öls hohe Mengen an Cannabis benötigt werden. Das Öl kann unter Anderem in folgenden Bereichen eingesetzt werden:

  • Aromatherapie: Man kann Cremes, Lotionen und Massageöle mit dem Terpen-Öl anreichern.
  • Man kann das Öl auch mit Tabak mischen und so das Aroma von Cannabis genießen, ohne dabei psychoaktive Wirkungen zu erleben.
  • Dabs: Manchmal passiert es bei den Cannabis-Extraktionen, dass viele Terpene bei der Herstellung auf der Strecke bleiben, und mit ihnen, der Marihuana-Geschmack. Dieses Öl bietet dafür eine Lösung. 

Die Substanz hat unzählige Anwendungsmöglichkeiten und da sie keine psychoaktive Wirkungen verursacht, wurde sie von der US-amerikanischen Behörde für Lebens- und Arzneimittel und anderen Organismen für sicher erklärt. 

16/05/2017

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