- Je mehr Fortschritte in der Cannabinoid-Forschung gemacht werden, desto deutlich wird, wie nützlich die Stoffe zur Behandlung verschiedener Krankheiten sein können.
- Damit CBD effizient wirkt, ist die richtige Dosierung absolut entscheidend. Diese kann je nach Beschwerde und Patient variieren.
- Ob man nun bereits CBD konsumiert hat oder nicht – die Frage, was denn nun die richtige Dosis ist, stellt sich immer wieder.
Dosis und Toxizität von CBD
Gibt es eine festgelegte Dosierung für CBD? Nein. Obwohl die FDA (Food and Drug Administration) CBD als Nahrungsergänzungsmittel zugelassen hat, wurde diesbezüglich bislang noch nichts festgelegt. Studien über die Toxizität des Cannabinoids gibt es hingegen sehr wohl. Sie ergaben, dass unser Körper es selbst in hoher Dosierung gut verträgt und die Nebenwirkungen nur schwach sind. Wie eine Studie bewies, gilt dies selbst bei einer langfristigen Anwendung von hoch dosiertem CBD (1500 mg/Tag).
Da es keine offizielle Dosis für den CBD-Konsum gibt, sind Patienten und Freizeitnutzer häufig ziemlich orientierungslos, wenn sie berechnen, wie viel sie konsumieren sollten, und folgen meistens einfach den Herstellerangaben oder den Tipps von Freunden und Bekannten. In diesem Artikel erklären wir euch, welche Faktoren man berücksichtigen sollte, wenn man die geeignete CBD-Dosis für einen spezifischen Fall bestimmt.
Wie interagiert CBD mit unserem Körper?
CBD ist eins der Cannabinoide, die in der Zusammensetzung von Marihuana am meisten vertreten sind. Nach THC ist es das zweithäufigste Cannabinoid. Die Wirkung von Tetrahydrocannabinol auf den Körper ist durch seine Interaktion mit den Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems zu erklären. Der psychoaktive Effekt beispielsweise – das, was man gemeinhin als „High" bezeichnet – entsteht, weil THC an die größtenteils im Nervensystem befindlichen CB1-Rezeptoren bindet und diese aktiviert. CBD interagiert ebenfalls mit diesen Rezeptoren, aber auf eine ganz andere Weise: Es aktiviert sie nicht, sondern blockiert gewissermaßen deren Zusammenwirken mit anderen Stoffen (wie etwa THC). Deshalb haben CBD-reiche Sorten mit einem THC:CBD-Verhältnis von 1:1 oder 1:2 auch eine gemäßigtere Wirkung als Genetiken mit hohem THC-Anteil, aber kaum CBD.
Doch die CB1-Rezeptoren des Nervensystems sind nicht die einzigen Rezeptoren, auf die CBD wirkt: Es aktiviert beispielsweise auch die CB2-Rezeptoren, die sich hauptsächlich in den Zellen des Immunsystems und den zugehörigen Strukturen befinden. Deshalb wirkt CBD auch entzündungshemmend.
Sollte CBD besser allein oder zusammen mit THC verabreicht werden?
Das kommt auf die Erkrankung an, die behandelt werden soll. Zur Schmerzlinderung beispielsweise empfiehlt sich eine Kombination aus beiden Cannabinoiden, da beide schmerzlindernd und entzündungshemmend wirken, wenn auch über verschiedene Mechanismen. Um Angstattacken in den Griff zu bekommen wäre hingegen nur CBD besser, das angstlösend wirkt, während THC eher kontraproduktiv wäre.
Woher weiß man, was die richtige Dosis für einen Patienten ist?
Gegenwärtig ist die Forschung über die medizinischen Eigenschaften der Cannabinoide noch nicht weit genug, um ein Verwendungs- und Dosierungsprotokoll für jede Krankheit oder jeden Patient definieren zu können. Je nachdem, welche Krankheit behandelt werden soll, kann man eine orientative Dosierung festlegen und den Fall dann weiter beobachten, um die verabreichte Menge anzupassen. Auch konventionelle Medizin funktioniert in gewissem Sinne so, schließlich ist jeder Körper anders.
Wie findet man die passende Dosierung?
Mit der Trial-and-Error-Methode? Gewissermaßen ja. Wenn ihr CBD zur Behandlung einer Krankheit nutzen wollt, dann empfehlen wir euch, folgendermaßen vorzugehen:
- Sucht möglichst immer einen Arzt auf, der euch eine Dosis empfehlen kann. Wie wir in anderen Artikeln erklärt haben, ist CBD nicht völlig unbedenklich und hat durchaus Nebenwirkungen (wenn auch nur sehr schwache) sowie Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, die ihr berücksichtigen solltet.
- Wenn euch eine Dosis empfohlen wurde, solltet ihr ganz langsam beginnen und zunächst weniger konsumieren, als euch geraten wurde. Setzt die Dosierung dann nach und nach hoch und beobachtet, wie euer Körper darauf reagiert, bis ihr den optimalen Punkt gefunden habt.
Welche Faktoren sollten bei der Berechnung der CBD-Dosis berücksichtigt werden?
- Gewicht: Wenn ihr zunehmt oder abnehmt, müsst ihr die Dosierung anpassen, um die gleiche Wirkung zu erhalten.
- Stoffwechsel: Der Stoffwechsel einer Person ändert sich normalerweise nicht von heute auf morgen, aber ein Lebenswandel kann sich die Wirkung eines Stoffs auf unseren Körper sehr wohl beeinflussen. Wenn ihr sonst eher gemütlich seid und plötzlich beginnt, Sport zu machen, solltet ihr das beispielsweise auf jeden Fall berücksichtigen und die CBD-Dosierung anpassen. Außerdem hat grundsätzlich jeder Mensch einen anderen Stoffwechsel, deswegen solltet ihr nicht einfach per se die Menge verwenden, die bei jemand anderem funktioniert.
- Krankheit und Schwere: Wie oben erläutert, braucht man je nach Erkrankung eine unterschiedliche Dosis CBD, die wiederum in Kombination mit anderen Cannabinoiden oder Medikamenten effizienter oder ineffizienter sein kann. Zudem sollte auch das jeweilige Krankheitsstadium berücksichtigt werden.
- Individuelle CBD-Toleranz: Niemand kann besser beurteilen, wie euch CBD bekommt, als ihr selbst. Bei klinischen Studien haben die Teilnehmer zum Teil bei der gleichen Dosis Cannabidiol unterschiedliche Nebenwirkungen gemeldet. Wir raten euch deshalb, immer auf die Signale zu achten, die euer Körper euch sendet.
- CBD-Konzentration: Nicht alle Produkte haben dieselbe Cannabidiol-Konzentration. Lest euch das Etikett oder die Packungsbeilage gut durch, damit ihr berechnen könnt, wie viel ihr tatsächlich konsumiert.
- Konsummethode: Je nach Verabreichungsweg steigt oder sinkt die Bioverfügbarkeit von CBD, d. h. die Menge, die tatsächlich zu den Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems gelingt. Je nach Konsummethode habt ihr also einen stärkeren oder schwächeren Effekt. Wenn ihr die Effizienz der Konsumart, die ihr nutzt, nicht kennt, könnt ihr nur sehr schwer bestimmen, was die richtige Dosis für euch ist.
Das klingt alles viel zu kompliziert? Keine Panik, im Folgenden erklären euch wir euch mehr zu den verschiedenen Optionen:
- Vaporizing: Für diese Methode braucht ihr flüssiges CBD für E-Zigaretten oder CBD-Kartuschen, die beide leicht anzuwenden sind. Cannabidiol hat, wenn es eingeatmet wird, eine Bioverfügbarkeit von 40 %; es zeigt bereits nach wenigen Sekunden Wirkung und entfaltet sie ca. eine halbe Stunde nach der Einnahme voll. Wenn ihr CBD dampft, könnt ihr also berechnen, dass eurer Körper 40 % der auf der Kartusche oder dem E-Liquid angegebenen Menge aufnimmt, und dass es sich um einen der unmittelbarsten Wege handelt, die Vorteile des Cannabinoids zu nutzen.
- Verzehr: Die CBD-Einnahme über den Magen-Darm-Trakt hat einen großen Nachteil: Die Absorptionsrate reduziert sich auf 6 % und ist auch nicht stabil, da die Bioverfügbarkeit je nach den Lebensmitteln, die man zu sich genommen hat, und nach den physiologischen Merkmalen des Patienten ziemlich stark variiert. Manche ziehen diese Methode jedoch vor, da sie es so leichter finden, die Dosis zu berechnen. Mit den Kapseln weiß man schon vorher genau, wie viel CBD enthalten ist, und muss nicht nur erst herumrechnen wie bei Kartuschen und Tinkturen.
- Sublingual: Sprays oder Tinkturen sind eine der einfachsten und effizientesten Formen, CBD zu konsumieren. Man muss einfach nur ein Pipette mit CBD-Tinktur füllen, sich letztere unter die Zunge tropfen und 30 bis 90 Sekunden warten, bevor man schluckt. So gelangt das CBD direkt in den Blutkreislauf, ohne erst durch die Lungen und die Leber geschleust zu werden, was die Absorptionsrate erhöht. Deshalb erzielt man mit dieser Methode auch die größtmögliche Wirkung, und das nach nur 5 oder 10 Minuten.
Ihr werdet eure Dosis im Lauf der Zeit vielleicht korrigieren müssen
Auch wenn ihr das THC:CBD-Verhältnis oder die Dosis CBD gefunden hat, die bei euch am besten wirkt, heißt das nicht, dass es immer dabei bleibt. Der Körper verändert sich mit der Zeit, und das gilt auch für unser Endocannabinoid-System und die Dichte seiner Rezeptoren. Deshalb ist es sehr wahrscheinlich, dass die Dosierung bei einer dauerhaften Verwendung von CBD nach einer gewissen Zeit neu berechnet werden muss.
CBD hat einen zweiphasigen Effekt
Ein weiterer Faktor, den es zu berücksichtigen gilt, ist, dass die Cannabinoide und natürlich auch CBD einen zweiphasigen Effekt haben. Das bedeutet, dass diese Stoffe je nach der Menge, die verabreicht wird, entgegengesetzt wirken können. Unter anderem deshalb ist es so wichtig, die Dosierung richtig zu berechnen, umso mehr zur Behandlung einer Krankheit.
CBD bindet an verschiedene Rezeptoren
Der zweiphasige Charakter von CBD geht auf die Tatsache zurück, dass das Cannabinoid mit verschiedenen Rezeptoren im Körper interagieren kann. Bei einer niedrigen Dosierung bindet es vielleicht nur an die für es „passendsten" Rezeptoren, die die Mechanismen in Gang setzen, die zu den generell bekannten Effekten führen. Wenn man jedoch eine höhere Menge konsumiert, werden diese Rezeptoren übersättigt und das restliche CBD bindet an die Rezeptoren von anderen Systemen, wodurch andere Effekte freigesetzt werden. Deshalb gilt einmal mehr: Man sollte unbedingt darauf achten, die Dosierung richtig zu berechnen, um wirklich nur die gewünschte Wirkung zu erzielen.
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