- Cannabichromen (CBC) ist eines der am meisten in der Cannabispflanze vorhandenen Phytocannabinoide, gleichzeitig jedoch auch eines der am wenigsten bekannten.
- CBC wurde erstmals im Jahr 1966 entdeckt und gleicht von der Struktur vielen anderen Cannabinoiden wie THC und CBD.
- Doch die Forschung zeigt, dass es über verschiedene Rezeptorkanäle mit dem Endocannabinoid-System interagiert. Dies könnte der Schlüssel zu seiner medizinischen Forschung sein.
Cannabis produziert in seiner natürlichen Form keine aktiven Cannabinoide wie CBD oder CBC. Demgegenüber produziert die Pflanze viele saure Cannabinoide, die nur über einen als Decarboxylierung bekannten Prozess aktiviert werden können. In einfachen Worten bedeutet Decarboxylierung, Cannabis hohen Temperaturen oder UV-Strahlen auszusetzen, damit alle sauren Cannabinoide in aktive, nicht saure Verbindungen umgewandelt werden.
Das Interessante an CBC ist, dass es sich aus der gleichen Säure wie THC und CBD entwickelt und wie diese auf Cannabigerolsäure (CBGA) zurückgeht, das als „Stammzelle" der Cannabinoide bekannt ist. Nachdem die Cannabispflanze die Reifephase erreicht hat, wandeln Enzyme CBGA in mehrere Verbindungen wie CBDA, THCA und CBCA um. Sie sind die Vorläufer der drei wichtigsten Cannabinoide. Das bedeutet, das CBD eine ganz ähnliche Molekülstruktur zugrunde liegt wie diesen bekannten Cannabinoiden. CBC hat im Gegensatz zu THC jedoch keine psychoaktive Wirkung.
Wie wirkt CBC?
Wie auch die anderen Cannabinoide wirkt CBC durch die Interaktion mit den Rezeptoren im Endocannabinoid-System des menschlichen Körpers. Doch im Gegensatz zu THC bindet CBC ziemlich schlecht an die CB1-Rezeptoren im Gehirn, wo THC seine psychoaktive Wirkung entfaltet. Tatsächlich scheint es, dass CBC mit verschiedenen Rezeptoren der bekannteren Rezeptoren CB1 und CB2 interagiert.
Die Forschung zeigt, dass CBC effizienter an den TRPV1-Rezeptor und den TRPA1-Rezeptor bindet, die beide mit der Wahrnehmung von Schmerzen in Zusammenhang stehen und als molekulare Integratoren von physikalischen und thermischen Reizen wirken.
So werden bei der Aktivierung dieser Rezeptoren durch CBC höhere Konzentrationen der natürlich vorkommenden Endocannabinoide wie Anandamid freigesetzt, das auch als „Glücksmolekül" bekannt ist. Dies erklärt die unterschiedlich Wirkweise von CBC: Während THC und andere Cannabinoide direkt an ihre jeweiligen Rezeptoren (wie CB1 und CB2) gekoppelt sind, aktiviert CBC diese Cannabinoid-Rezeptoren indirekt durch die Produktion von Anandamid. Dies hat bedeutende Auswirkungen auf seine Rolle bei der Linderung von Schmerzen.
CBC kann ebenfalls eine wesentliche Funktion beim „Entourage-Effekt" einnehmen, bei dem die Cannabinoide synergetisch wirken, um die Gesamtwirkung von Cannabis zu regulieren. So fand eine Studie heraus, dass CBC und THC kombiniert Entzündungen effektiver steuern können, als wenn sie getrennt eingesetzt werden.
Fünf medizinische Eigenschaften von CBC
Wie auch andere Cannabinoide weist CBC ein großes therapeutisches Potenzial bei Erkrankungen wie den folgenden auf:
- Linderung chronischer Schmerzen
Bei einer Studie an Ratten wurde herausgefunden, dass CBC ein großes analgetisches Potenzial aufweist, um alle Schmerzen und Entzündungen in Zusammenhang mit der kollagenbedingten Osteoarthritis zu hemmen. Tatsächlich geht aus der Studie hervor, dass es genauso gut wirken könnte wie CBD. Und das ohne die negativen Nebenwirkungen der traditionellen Entzündungshemmer, weshalb es eine wirksame Alternative zu den hochgradig abhängig machenden Opioiden und Stereoiden darstellen kann, die für gewöhnlich zur Schmerzhemmung verschrieben werden.
- Neuroregeneration
Über viele Jahre hinweg dachte man, dass das Gehirn beim Erreichen eines gewissen Alters nicht mehr weiter wächst. Doch das stimmt nicht. Beispielsweise werden die für das Lernen und Gedächtnis verantwortlichen Zellen durch einen als Neurogenese bekannten Prozess ständig produziert. Bei Alzheimer- und Demenzpatienten ist diese Neurogenese verändert.
Eine im Jahr 2013 durchgeführte Studie fand heraus, dass CBC die Neurogenese tatsächlich günstig beeinflussen könnte. Die Forscher testeten die Wirkung auf neuronale Stammzellen erwachsener Mäuse und kamen zu der Erkenntnis, dass CBC die Lebensfähigkeit dieser Zellen erhöht. Dies bedeutet, dass Cannabinoide ihre Funktion verbessern.
- Antibakterieller Wirkstoff
CBC weist wichtige antibakterielle Eigenschaften auf und könnte die Bekämpfung verschiedener grampositiver und gramnegativer Bakterien wie E. coli und Staphylokokken unterstützen. Eine Studie ergab, dass CBC zusammen mit anderen Cannabinoiden bei der Behandlung von MRSA (Akronym für Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) im Vergleich zu potenten Antibiotika wie Vancomycin genauso wirksam, wenn nicht noch wirksamer war. Und die gute Nachricht? CBC weist keine der negativen Nebenwirkungen dieser Antibiotika auf.
- Antidepressivum
THC und CBD sind wirksam bei der Behandlung von Stress, Angstzuständen und natürlich Depressionen. Doch jetzt hat die Wissenschaft herausgefunden, dass auch CBC wirksam ist. Eine Studie aus dem Jahr 2010, die von Forschern der University of Mississippi durchgeführt wurde, zeigte, dass mit CBC behandelte Ratten bei Stresstests bessere Ergebnisse erzielten. Es wird angenommen, dass chronischer Stress einer der Hauptauslöser von Depressionen ist. Kurz gefasst: Je besser die Anpassung an den Stress, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, depressiv zu werden.
- Bekämpfung von Akne
CBC kann ebenfalls bei Hautproblemen helfen. Laut einer Studie aus dem Jahr 2016 ist CBC stark Akne hemmend. Bei dieser Erkrankung sind eine übermäßige Talgproduktion sowie Entzündungen der Talgdrüsen die Hauptverantwortlichen. Aufgrund seiner entzündungshemmenden Eigenschaften und der Fähigkeit, die Lipidproduktion in den Talgdrüsen zu verlangsamen, ist CBC wirksam bei der Behandlung von Akne.
Wie wird CBC verwendet?
CBC kann man in allen Cannabis-Sorten finden. Leider kommt es nur in sehr geringen Mengen vor und bedingt durch das weltweite Flickwerk der Cannabis-Gesetze ist CBC in diesem Format nicht für jedermann zugänglich.
Man kann CBC jedoch auch als Bestandteil verschiedener Breitband- und Vollspektrum-CBD-Öle finden. Wenn ihr an den potenziellen Vorteilen von CBC interessiert seid oder den Entourage-Effekt der gesamten Pflanze erleben möchtet, sucht nach CBD-Produkten, die CBC und andere Cannabinoide wie Terpene, Flavonoide und natürliche Fettsäuren enthalten.
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