- Die ersten Sonnenstrahlen im Frühling sind der Auftakt, der den von so manchem Konsument am heißesten herbeigesehnten Moment des Jahres ankündigt.
- Die Saison des Outdoor-Anbaus sichert vielen einen guten Vorrat für den Winter. Doch lieber Grower, hier ist Vorsicht geboten: Die Auswahl des richtigen Zeitpunktes für die Keimung Ihrer samen setzt klare Grenzen im Hinblick auf das Vorher und Nachher Ihrer Ernte.
Mitunter ist es schwierig, zu wissen, wann der optimale Zeitpunkt dafür gekommen ist. Ein gängiger Irrtum besteht darin, sich durch das augenblickliche Gefühl leiten zu lassen und die Keimung überstürzt anzugehen. Nachfolgend geben wir Ihnen Tipps, um abhängig von Ihrem Wohnort zu bestimmen, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Praktische und einfache Tipps, die Ihnen die Auswahl des optimalen Datums ermöglichen. Fangen wir an.
Tipp Nr. 1: Zügeln Sie Ihre Begierde
Häufig passiert es, dass man sich von seiner Spannung und der Lust leiten lässt, mit dem Anbau zu starten. Das ist normal: Den ganzen Winter lang haben Sie diesen Zeitpunkt herbeigesehnt. Jetzt ist er gekommen und Sie wissen nicht, wann Sie loslegen sollen. Das ist exakt einer der typischsten Irrtümer hinsichtlich des Outdoor-Anbaus: Eine verfrühte Anpflanzung. Im Frühling ist das Klima äußerst instabil und kann Ihnen schnell einen Streich spielen. Hier kommt Ihrer Aufmerksamkeit eine wichtige Rolle zu.
Eile mit Weile
Ein verbreiteter Glaube besteht darin, dass sich der Prozess bei frühzeitiger Anpflanzung beschleunigt und man schon vorher ernten kann. Das ist falsch. Nicht durch das verfrühte Anpflanzen werden Ihre Pflanzen größer und besser oder die Ernte erfolgt früher. Hier ist es angebracht, seine Begierde im Zaum zu halten und geduldig auf den optimalen Zeitpunkt zu warten, nämlich dann, wenn das gute Wetter Einzug gehalten hat.
Temperaturschwankungen können in der ersten Wachstumsphase der Pflanze fatal sein. Aufgrund ihrer geringen Größe ist sie schwach und sensibel. Können eine stundenlange, kontinuierliche Sonneneinstrahlung und gutes Wetter nicht sichergestellt werden, ist es möglich, dass sie nicht mit der erforderliche Kraft wächst und sogar sterben kann.
Bei den Autoflowering-Varietäten kann es passieren, dass es Sie teuer zu stehen kommt, wenn Sie sie verfrüht anpflanzen. Der Lebenszyklus dieser Genetik ist sehr kurz und ein schlechter Start kann katastrophale Folgen nach sich ziehen. Da selbstblühende Pflanzen einen Lebenszyklus von nur zweieinhalb Monaten aufweisen, kommt es zu einem Wachstumsstillstand, wenn in den ersten beiden Wochen schlechtes Wetter herrscht. Bis dann wieder die Sonne scheint und sie in der Lage sind, sich zu erholen, ist es bereits zu spät.
Sowohl bei den selbstblühenden als auch bei den regulären oder feminisierten Samen raten wir davon ab, sie verfrüht anzupflanzen – das ist nämlich ein Fehler. Der Lebenszyklus macht den Unterschied bei den Pflanzen aus. Bei den regulären oder feminisierten Samen ist mehr Zeit für die Entwicklung der Pflanze vorhanden, d. h. der Zeitraum des Wachstums ist länger (etwas 3 Monate). Es besteht dann ein längerer eitraum für die Erholung und der ursprüngliche Fehler hat weniger gravierende Auswirkungen.
Bringen wir ein Beispiel an...
Stellen wir uns vor, das Wetter wird gut – plötzlich stehen sieben Sonnen am Himmel. Folglich lassen Sie den Mantel im Schrank und holen die Sommerkleidung heraus: Da hat man Lust, baden zu gehen, im Straßencafé zu sitzen... Sie sind motiviert und so richtig gut drauf. Nun beschließen Sie, Ihre Marihuana-Samen keimen zu lassen, denn wie es so schön heißt: „Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen". Also schreiten Sie zur Tat. In einer Woche sind Ihre Pflänzchen bereits soweit; sie sind in den Blumentopf gepflanzt, der draußen steht, um das gute Wetter zu nutzen. Krasser Irrtum!
Alles Traum und Wunschdenken: Das Frühjahr spielt uns in der Regel Streiche und eine Woche später gießt es schon wieder wie aus Kübeln. Ihre Pflanzen, die kaum einen Schritt weitergekommen sind, befinden sich in einem völlig durchnässten Substrat. Die wenigen Wurzeln, die sich entwickelt haben, stehen im Wasser, die Blätter wachsen nicht und die Pflanze ist im Wachstumsstillstand. Bei den selbstblühende Pflanzen ist es bereits zu spät, bis ihre Kraft zurückkehrt, denn sie wachsen nur einen Monat lang (die Blüte beginnt ca. ab dem 25. – 28. Tag). Das Endergebnis wird zur Kastastrophe. Bestenfalls entwickelt sich eine mickrige Pflanze mit einer geringen Produktion und schlechter Qualität. Schlimmstenfalls stirbt sie.
Wenn Sie feminisierte oder reguläre Samen angepflanzt haben, ist die Wachstumszeit drei Mal so lang; anstelle von 4 Wochen sind es 12. Dies ist ein Zeitrahmen und obwohl die Pflanze anfangs gelitten hat, kommt der Zeitpunkt, zu dem sie sich erholen kann und sich einen Ruck gibt. Jedenfalls ist es immer besser, die klimatischen Faktoren zu berücksichtigen und die Pflanze zum geeigneten Zeitpunkt zum Keimen bringen. Je weniger die Pflanze Stress ausgesetzt ist und leidet, desto besser wird das Endergebnis.
Tipp Nr. 2: Berücksichtigen Sie das Klima Ihrer Zone
Der Zeitpunkt des Keimens variiert je nach Zone. Je nachdem, wo Sie leben, herrschen andere klimatischen Bedingungen. Daher ändert sich der Zeitpunkt. Obwohl Sie jede Menge Informationen finden, in denen der geeignete Zeitpunkt zugesichert wird, raten wir davon ab, sie für bare Münze zu nehmen. Beobachten Sie lieber das Wetter und stellen Sie sicher, dass es wirklich gut ist. Nachfolgend finden Sie Daten zur Orientierung, die Ihnen als Richtlinien dienen können:
- Mediterranes Klima: Die Temperaturen sind milder. Allgemein reicht der übliche Zeitraum für die Keimung vom 01. April bis zum 30. Mai, wobei der optimale Zeitpunkt in der Regel jedoch Anfang Mai ist.
- Nicht mediterranes Klima (Kontinental-, Atlantik-, Gebirgsklima) In diesen Klimazonen kann man die Pflanzen in der Regel vom 01. Mai bis zum 30. Juni keimen lassen. Der günstigste Zeitpunkt ist Anfang Juni.
Tipp Nr. 3: Beobachten Sie, wie die Saison beginnt
Jede Saison ist anders; sie kann früher oder später beginnen. Wie bereits erwähnt, ist beispielsweise am Mittelmeer in der Regel Ende April oder Anfang Mai der optimale Zeitpunkt, um die Pflanzen keinem zu lassen. Je nach Jahr kann jedoch auch vorkommen, dass es früher warm wird oder das Gegenteil der Fall ist; es beginnt sehr kalt und der Sommer zieht sich bis zu den Monaten September/Oktober hin. Sie sollten diesen Schwankungen gegenüber sehr aufmerksam sein, um den Zyklus Ihrer angebauten Pflanzen anzupassen, d. h. ihn nach vorne oder hinten zu verlegen.
Wenn Sie mit dem Anbau beginnen und Ihr Wissen über Marihuana im Besonderen und über Botanik im Allgemeinen spärlich ist, hier ein Trick: Fragen Sie nach und beobachten Sie. Die meisten Regeln, die für das Keimen von Cannabis-Pflanzen Anwendung finden, gelten in der Regel auch für den Anbau von Gemüse. Wenn Sie also Ihren Nachbarn beim Säen beobachten, bringen Sie Ihre Samen zum Keimen.
Beobachten Sie, ob die Bauern aus Ihrem Ort mit der Anpflanzung ihres Sommergemüses beginnen. Normalerweise weisen sie eine bereits lebenslange Erfahrung im Anbau auf und sind Experten in der Beobachtung und Deutung meteorolgischer Zeichen. Wenn Sie also sehen, dass sie mit Paprika und Tomaten zugange sind, ist das Ihr Zeichen: Der Moment ist gekommen. Wenn Sie niemanden kennen, der sich damit befasst, können Sie immer noch die nächstgelegene Baumschule besuchen.
Schlussfolgerung
Der optimale Zeitpunkt ist dann, wenn die Sonneneinstrahlung ausreicht und lange genug ist; kurz gesagt bei gutem Wetter – so einfach ist das! Dies ist keine exakte Wissenschaft. Es ist hier nicht angebracht, sich von einem starren, unbeweglichen Zeitplan leiten zu lassen. Wie bereits erwähnt, liegt der Schlüssel darin, die Zeichen aufmerksam zu verfolgen und zu versuchen, die Launen der Natur zu umgehen. Sie sollten sichergehen, dass das gute Wetter dauerhaft Einzug gehalten hat.
Überprüfen Sie, ob der Ort, an dem Sie Ihren Anbau vornehmen möchten, gen Süden ausgerichtet ist. Ideal wäre es, wenn Ihre Pflanze täglich 12 Sonnenstunden ausgesetzt ist. Schließlich raten wir, sich das entsprechende Material stets im Gartenfachmarkt zu besorgen.
Jetzt wissen Sie, wo sie anfangen und haben eine gute Grundlage, um dieses Abenteuer erfolgreich zu starten. Wir wünschen eine gute Ernte!
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