Cogollos con moho

So verhindert ihr Schimmelbefall in eurer Marihuana-Ernte

  • Ganz egal, ob zu Beginn der Anbauphase, während der Blüte, der Ernte oder beim Trocknen, ihr solltet immer darauf achten, euren Pflanzen ideale äußere Bedingungen für die jeweilige Phase zu liefern.
  • Feuchtigkeit und Temperatur sind die zwei Faktoren, die ihr dabei am meisten im Auge behalten solltet. Doch auch die Sauberkeit im Grow-Raum und das Beschneiden der Pflanzen gilt es nicht zu vernachlässigen.
  • Um zu verhindern, dass Schimmel eure Pflanzen befällt und all eure Arbeit zunichtemacht, heißt es immer auf der Hut bleiben!
Cogollos con moho

Es ist ein schreckliches Gefühl, wenn man nach all der Mühe und aufopferungsvollen Pflege ein paar Tage vor der Ernte feststellt, dass irgendetwas schiefläuft: Ein feiner gräulicher, fast weißer Belag auf den Buds der Cannabispflanzen lässt Schlimmes befürchten: Schimmelbefall in der Kultur! Das kann euch keineswegs nur kurz vor dem Abschneiden der Blüten geschehen; wenn ihr diesen Arbeitsschritt hinter euch habt, müsst ihr immer noch die Augen offenhalten: Faktoren wie Feuchtigkeit oder mangelnde Belüftung können auch während dem Trocknen der Buds Schimmelbefall nach sich ziehen.

Pilzinfektionen sind eins der größten Probleme, mit denen Grower zu kämpfen haben. Sie können ganze Ernten vernichten, denn auch wenn meistens die Buds befallen werden, sind manchmal auch die Wurzeln, die Stängel, die Blätter usw. betroffen… Letztere trocknen im Fall des Falles schnell aus, während die Stängel sich braun verfärben, viel zerbrechlicher werden und Geschwüre entwickeln. Mit den Buds passiert etwas ganz Ähnliches: Ihre Farbe verblasst nach und nach, sie werden immer weicher, trocknen aus und überziehen sich mit einem pelzigen Belag.

Botrytis oder Grauschimmelfäule: ein häufiges Übel

Um zu verhindern, dass eure Pflanzen einem dieser Pilze, zum Beispiel Botrytis oder Grauschimmelfäule, zum Opfer fallen, müsst ihr von Beginn an die richtigen Maßnahmen ergreifen. Dies impliziert allem voran eine gründliche Kontrolle der zwei Haupt-Einflussfaktoren in Sachen Schimmelbildung, Luftfeuchtigkeit und Temperatur. Je feuchter es in einer Kultur-Umgebung ist, desto größer ist das Risiko für Schimmelbefall. Gleiches gilt für die Temperatur.

Luftfeuchtigkeit und Temperatur sind die zwei Haupt-Einflussfaktoren in Sachen Schimmelbildung.

Wenn es in der Grow-Umgebung zu starken Schwankungen zwischen Nacht- und Tagestemperatur kommt, führt dies zu mehr Feuchtigkeit, sprich erhöhter Schimmelgefahr. Obendrein verbreitet sich der Pilz sowohl über den Wind als auch über den Regen, weshalb Cannabis, das in niederschlagsreichen Gebieten wächst, auch wesentlich häufiger befallen wird. Damit aber nicht genug, denn selbst wenn man glaubt, den Störenfried aus seiner Ernte vertrieben zu haben, gibt es keine endgültige Entwarnung: Botrytis-Sporen können leider mehrere Jahre latent „überwintern", bis sie passende Bedingungen vorfinden, um erneut auszubrechen.

Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind aber natürlich nicht die einzigen Faktoren, die eine Pilzinfektion begünstigen. Wichtig sind unter anderem auch die Hygiene in eurem Grow-Raum/Garten und die Bewässerung. Ihr müsst euch vergewissern, dass es in und um eure Cannabis-Kultur immer tipptopp sauber ist. Sterilisiert die Grow-Werkzeuge und putzt sie, bis sie keine Reste von zerfallender organischer oder pflanzlicher Materie mehr aufweisen. Auch das Berühren der Buds ist strengstens untersagt, denn der Pilz kann über verschiedenste Kultur- bzw. Grow-Elemente, über die Luft und natürlich auch über eure Hände übertragen werden.

Cannabis con botrytis

Vorsichtsmaßnahmen vor der Ernte

Das Risiko für den Schimmelbefall wächst mit fortschreitendem Reifestadium der Blüten, denn wenn die Buds in den letzten Blütetagen dicker werden, erschwert ihr Volumen die Durchlüftung zunehmend. Eine Pilzinfektion in der finalen Blüte-Phase kann euch zwingen, eure Pflanzen zu ernten, bevor sie den optimalen Reifegrad erreicht haben.

Da die großen Buds leicht zum perfekten Hort für Schimmel wachsen können, setzen viele Grower auf das sogenannte Topping, eine Beschneidungsmethode, die die Größe der Cannabisblüten reduziert. Anstelle von großen, feuchten und schimmelanfälligen Buds bekommt ihr dann viel mehr kleine, dafür aber gesunde. Außerdem könnt ihr euch auch nach Anbaumethoden umhorchen, mit denen ihr euren Pflanzen beibringt, in eine bestimmte Richtung zu wachsen und nicht zu dicht zu werden.

Auch auf die Bewässerung solltet ihr achten, wenn eure Cannabiskultur sich der Zielgeraden nähert, sonst könnten die Buds doch noch verfaulen. Verliert die Temperatur und Luftfeuchtigkeit nicht aus den Augen, konzentriert euch aber ab jetzt auch ganz stark darauf, mit wie viel Wasser ihr eure Pflanzen gießt. Gießt nicht weiter, bevor ihr nicht festgestellt habt, dass entweder die Erde schon trocken genug ist (bei Indoor- und Outdoor-Kulturen) oder die Blumentöpfe plötzlich viel weniger wiegen (Indoor Grow).

Pflanzengröße unter Kontrolle halten: Buschige, dichte Pflanzen sind meistens schimmelanfälliger.

Als wäre besagtes erhöhtes Risiko allein noch nicht genug, hat man, wenn die Ernte ansteht, im Gegensatz zu anderen Anbauphasen nur noch ganz wenige Optionen, so eine Pilzinfektion einzudämmen. Chemische Produkte etwa sollten dann nicht mehr verwendet werden, um wenigstens eine gewisse Sicherheitsspanne bis zur Ernte zu wahren und nicht die eigene Gesundheit zu gefährden.

Deshalb müsst ihr in dieser Phase verstärkt Schimmel-Prävention betreiben: Falls irgendein Teil der Pflanze betroffen ist, solltet ihr diese ganz aussortieren, damit sie ihre Schwestern nicht ansteckt. Natürlich kann bei ganz minimalem Befall auch die Entfernung der entsprechenden Stellen ausreichen, sodass ihr die guten Buds noch ernten könnt. Aber ihr wisst ja, Vorsicht ist immer besser als Nachsicht.

Während dem Trocknen aufmerksam bleiben

Wer glaubt, in der Phase des Trocknens sei alle Arbeit getan und er könne nun endlich die Beine baumeln lassen, wird nicht selten mit einer unangenehmen Überraschung konfrontiert: Auch auf der Zielgeraden ist man vor Schimmelbefall nicht gefeit. Egal, wie gründlich ihr beim Kontrollieren der Bewässerung, der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit wart, egal, wie gründlich ihr das Grow-Zimmer geputzt habt, Schimmel kann auch beim Trocknen der Buds auftreten und alles zunichtemachen, was ihr bis dahin geleistet habt. Werdet also ja nicht nachlässig.

Cogollos colgando

Um während der Trockenphase überschüssige Feuchtigkeit aus euren Buds herauszubekommen, hängt ihr die Blüten am besten einfach kopfüber an einem Wäscheständer auf. Passt auf, dass die Zweige nicht zu nahe bei einander hängen und sich nicht berühren. Um euch keine Grauschimmelfäule einzuhandeln, ist es vor allem wichtig, dass ihr Temperatur und Luftfeuchtigkeit kontrolliert – ideal wären 20 ºC bzw. 50 %.

Nachdem Feuchtigkeit der Hauptproblemfaktor in Sachen Schimmel ist, solltet ihr euch auf jeden Fall alles notwendige Material anschaffen, um dieses Thema so gut wie möglich in den Griff zu bekommen. Falls euer Budget es zulässt, könnt ihr beispielsweise je nachdem, welche Bedingungen in dem Raum herrschen, wo ihr euer Marihuana trocknet, einen Luftent- oder Luftbefeuchter nutzen. Und da wir schon dabei sind, hier noch ein Tipp jenseits von Schimmelfragen: Vielleicht habt ihr schon einmal gehört, dass THC durch Lichteinwirkung zerfällt. Wenn ihr also verhindern wollt, dass euer Gras Qualität einbüßt, solltet ihr zum Trocknen unbedingt auf ein dunkles Zimmer ausweichen.

Abschließend lässt sich sagen: Um euch Schimmel erfolgreich vom Leib zu halten, solltet ihr sicherstellen, dass die genannten Einflussfaktoren sich immer im grünen Bereich bewegen. Dies gilt vor allem für Luftfeuchtigkeit und Temperatur, die in der Blütephase und beim Trocknen sonst höchst unliebsame Gäste wie Grauschimmelfäule bzw. Botrytis zu euren Pflanzen locken können. Trefft entsprechende Präventionsmaßnahmen und bleibt auf der Hut – eure Ernte wird es euch danken!

11/10/2018

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