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Uruguay lehnt den Cannabis-Tourismus ab: “Es gibt keinen und wir wollen auch keinen“

  • Das haben die in diesem Sektor beteiligten Behörden gesagt. Ihre Erklärung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem einige Reisende in den Apotheken nach Gras gefragt haben. Die Verantwortlichen versichern, dass so ein Szenario gegen die Vorschriften verstößt, die seit dem Jahr 2013 diskutiert werden. 
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Liliam Kechichián ist Tourismusministerin in Uruguay und stellt klar: “Es gibt keinen Cannabis-Tourismus und wir wollen auch keinen.” Diese Worte sagt sie mehr als eineinhalb Jahren, nachdem das Gesetz in Kraft trat (das Ende 2013 verabschiedet wurde) und die Produktion, Vermarktung, Besitz und den medizinischen und privaten Gebrauch von Cannabis regelt. Die Initiative dazu hat José Mujica ins Rollen gebracht, eine Person, die als Pionier der Cannabis-Legalisierung in die Geschichte eingehen wird. Allerdings hat der Wahlerfolg von Tabaré Vázquez als uruguayischer Präsident den Hergang der Dinge eine andere Richtung gegeben.

Laut Kechichián hat die Regierung nicht die Absicht den Cannabis-Tourismus auszunutzen, obwohl Touristen in den vergangenen Monaten in den Apotheken nach Marihuana verlangt haben, wie zum Beispiel in der Touristenhochburg Punta del Este. Allerdings stellte die Ministerin richtig, dass es sich dabei nicht um ein “massives Phänomen” handelt und “wenn man den Touristen erklärt, dass sie kein Hanf kaufen können, verstehen sie es und haben sie keine Probleme damit”.

Kechichián möchte daran erinnern, dass das bestehende Gesetz konkret von dem “Konsum für Einheimische” spricht. Das unter Mujica verabschiedete Gesetz erlaubt den Marihuana-Anbau für den Eigenbedarf, mit einer Höchstzahl von sechs Pflanzen pro Person, sowie den Betrieb von Cannabis-Clubs mit der Erlaubnis in kooperativer Form bis zu 99 Pflanzen anzubauen.


Außerdem können User, die sich registrieren lassen, auch wenn es nicht so effektiv ist, bis zu 40 Gramm in lizenzierten Einrichtungen kaufen. Das gilt allerdings nur für die Einwohner Uruguays oder diejenigen, die dort seit mindestens zwei Jahren wohnen. Milton Romani, Generalsekretär der uruguayischen Drogenbehörde möchte klarstellen, dass diese Art von Tourismus aus dem genannten Grund „praktisch unmöglich“ ist.

Die Behörden glauben, dass es wichtig ist, diese Informationen zu betonen, denn das lateinamerikanische Land wurde im Jahr 2015 mehr als 2,9 Millionen Touristen besucht (eine Ziffer, die fast die gesamte Bevölkerung von Uruguay widerspiegelt, die sich auf 3,5 Millionen Einwohner beläuft). Laut offizieller Daten bedeutet das einen Zuwachs von 5% gegenüber dem Vorjahr.

Die kürzlich abgegebenen Erklärungen machen reinen Tisch bezüglich eines Themas, das schon seit der Legalisierung von Hanf diskutiert wurde. Viele haben sich 2013 gefragt, ob dieses Land sich in ein Hauptziel für Reiselustige und Cannabis-Liebhaber entwickeln würde. Aber schon zu dieser Zeit haben die Behörden darauf bestanden, dass eine solches Szenario auf uruguayischen Boden undenkbar wäre. Viele werden enttäuscht sein. 

16/02/2016

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