Trimming de cannabis

Unterschiede zwischen trockenem und nassem Trimmen

  • Ums gründliche Zurechtschneiden und Säubern eurer Buds kommt ihr nach der Ernte nicht herum, wenn ihr ein hochwertiges Endprodukt möchtet.
  • Wenn es um dieses finale Maniküren geht, entscheiden sich manche Grower für trockenes Trimmen, andere für nasses.
  • Wir haben beide Techniken untersucht und ausgewertet, welche je nach Kulturtyp die beste ist.
Trimming de cannabis

Nachdem ihr euch monatelang liebevoll um eure Kultur gekümmert hatte, solltet ihr das, was ihr richtig begonnen habt, auch richtig zu Ende führen. Um erstklassiges Marihuana zu bekommen, solltet ihr unbedingt wissen, wie man die Zweige und Blätter der geernteten Pflanzen zurechtschneidet, was in der Szene als Trimmen oder Maniküren bezeichnet wird und Verschiedenes bezweckt. Zunächst geht es um die Ästhetik des Endprodukts: Perfekt gestutzte, fest und ebenmäßig aussehende Cannabis-Buds wirken einfach besser als dahingehudelte. Schließlich isst das Auge mit!

Das ist aber noch lange nicht alles, denn nachdem die kleinen Blätter eine niedrigere Trichom-Konzentration aufweisen, leidet auch die Qualität und Potenz der Buds ohne Maniküre. Säubert ihr die Blüten dagegen von diesen Blättchen, so bekommt ihr viel Cannabinoid-reicheres Marihuana. Noch schlimmer sind allerdings die großen Blätter, die den Rauch oft unangenehm stark und kratzig machen, da sie Feuchtigkeit leichter absorbieren. Ordentlich manikürte Buds bleiben beim Curing gleichmäßig feucht, was einer sanfteren, schmackhafteren Konsumerfahrung gleichkommt.

Manche Grower fangen sogar schon mehrere Tage vor der Ernte damit an, die großen Blätter abzuschneiden. Richtig ernst wird es aber, wenn ihr erst einmal geerntet habt: trockenes oder nasses Trimmen – das ist die Frage aller Fragen, mit anderen Worten: Manikürt man nun besser vor oder nach dem Trocknen? Jede der beiden Möglichkeiten hat ihre Vor- und Nachteile. Was letzten Endes die beste Trimm-Methode ist, hängt ganz von der Art der Kultur sowie der Umgebung ab, in der ihr arbeitet.

Trimming en seco

Trockenes Trimmen

Diese Methode ist gerade ziemlich in. Sobald das Cannabis geerntet ist (und ihr vielleicht die allergrößten Blätter entfernt habt), werden die Zweige kopfüber aufgehängt, damit sie ganz langsam trocknen. Die Blätter an den Buds bleiben dran. Kommerzielle Großproduzenten, die große Cannabismengen verarbeiten, ziehen diese Art des Trimmens vor.

Was letzten Endes die beste Trimm-Methode ist, hängt ganz von der Art der Kultur sowie der Umgebung ab, in der ihr arbeitet.

Wenn die Blätter der Blüten nicht entfernt werden, trocknet das Marihuana langsamer und gleichmäßiger, da die Buds durch die Extra-Portion an grünem Pflanzenmaterial besser Wasser speichern. Dies kann allerdings auch ein großes Risiko sein: Wenn ihr diese Trimm-Art in einem sehr feuchten Klima anwendet, setzt ihr eure Ernte infolge der ganzen angestauten Feuchtigkeit Schimmelbefall aus.

Diese Trocken-Methode war bei Outdoor-Großbauern und Guerilla-Grower lange Zeit am beliebtesten, da diese nicht die Zeit haben, um den Buds „nass" den letzten Schliff zu geben. Sie ernten lieber so früh wie möglich und bringen ihre Ware unter Dach und Fach in Lagerhallen, wo ganz in Ruhe getrimmt werden kann.

Trimming en húmedo

Für trockenes Trimmen braucht man insgesamt mindestens doppelt so viel Zeit wie für nasses, auch, da man ungefähr 10-15 Tage warten muss, bis die Buds getrocknet sind. Danach werden die gekräuselten Blätter rund um die Buds entfernt, was mit klassischen Scheren eine ziemliche Arbeit sein kann.

Großproduzenten, die diese Technik nutzen, investieren deshalb meist viel Geld in professionelle Manikür-Werkzeuge, d. h. elektrische Trimm-Geräte. Mit dieser (allerdings ziemlich teuren) Ausrüstung bekommt ein Grower das Ganze in ein paar Stunden statt in mehreren Tagen über die Bühne.

Nasses Trimmen

Die natürlichste Form, Buds aufzubereiten, ist direkt nach der Ernte. Die große Mehrheit der Grower nutzen diese Technik, entweder, nachdem sie die Pflanze ab- und zurechtgeschnitten haben, oder noch davor. Das meiste überschüssige Grün kann von Hand entfernt werden; nur für die zartesten Blättchen braucht man eine Schere und eine gute Lupe.

Für trockenes Trimmen braucht man insgesamt mindestens doppelt so viel Zeit wie für nasses.

 Direkt nach der Ernte sind die Marihuana-Blätter, -Stängel und -Buds noch feucht und formbar, weshalb die Arbeit viel leichter fällt, als wenn die Buds bereits getrocknet und klebrig geworden sind und die Blätter sich zu wirren Knäueln eingerollt haben. Beim nassen Trimmen kann man die Buds halbwegs bequem bearbeiten und sie verdrehen bzw. biegen, um bessere „Schnittwinkel" zu bekommen und sie wirklich blitzblank zu putzen.

Nun werdet ihr die kleinen, überstehenden Blätter auf den Buds besser sehen und erkennen, dass man nur die Blattspitzen, nicht aber die Stängel sieht. Sie werden – wegen ihres Trichom-Überzugs – als Zuckerblätter bezeichnet. Was von ihnen übersteht, muss weg. Geht aber ganz vorsichtig und sanft vor, sodass ihr am Ende runde Buds erhaltet, die sich schön glatt anfühlen.

Natürlich reduziert sich durch diesen Arbeitsschritt zwar das Endgewicht, aber dafür bekommt euer Cannabis einen wirklich erstklassigen Geschmack sowie Rauch. Außerdem könnt ihr diese überschüssigen Blätter, die schließlich auch von Trichomen bedeckt sind, jederzeit zur Haschisch- oder Extrakt-Herstellung verwenden.

Cogollos manicurados

Der Nachteil am nassen Trimmen ist, dass es trotz allem ziemlich viel Zeit kostet, weshalb diese Technik sich auch eher für den Eigenanbau auf kleinem Raum eignet. Dennoch gehört ein Posten als Trimmer beim Großproduzenten zu den gefragtesten Arbeitsplätzen in der Erntesaison. Für eine große Cannabis-Ernte können mehrere Tage nasses Trimmen erforderlich sein, was nicht nur aufwendig, sondern auch ziemlich teuer ist in Sachen Personalkosten. Viele Cannabis-Großbauern ziehen es deshalb vor, Personal einzustellen, um von Hand trocken zu maniküren, was weniger Arbeitszeit bedeutet und einen optisch attraktiveren Endzustand der Buds ermöglicht als mit elektrischen Geräten.

Die beste Methode? Beides kombinieren!

Wie ihr gesehen habt, kann man mit beiden Methoden gut trimmen. Die Dimension einer Kultur macht den entscheidenden Unterschied: Kleinere Grower werden eher zur günstigeren Methode, d. h. dem nassen Trimmen greifen, während für Großproduzenten mit mehreren Ernten pro Jahr auch eine Investition in professionellere Trimm-Werkzeuge in Frage kommt, die meist für das trockene Trimmen verwendet werden.

Ihr schwankt noch zwischen beiden Möglichkeiten hin und her? Dann ist eine Kombination beider Methoden vielleicht der Schlüssel zum Erfolg! Entfernt direkt nach der Ernte, wenn das Marihuana noch feucht ist, einfach die meisten Blätter und Zweige, aber lasst noch ein bisschen was stehen, damit die Buds optimal trocknen. Nach dem Trocken könnt ihr die Buds dann noch einmal überarbeiten, um sie in wirklich makellosem Zustand zu curen. Dieses doppelte Trimming mag vielleicht etwas aufwendiger sein, beschert euch aber saubere, potente Buds mit hochkonzentriertem Aroma.

01/06/2018

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