- Es gibt eine Vielzahl von Bewässerungsanlagen für den Hanfanbau, und natürlich hat jede von ihnen ihre Vor- und Nachteile.
- In diesem Post beschäftigen wir uns mit Tropfbewässerung, einer Technik, die in der intensiven Landwirtschaft weit verbreitet und auch fürs Growen durchaus interessant ist.
- Die Technik hat eine lange Anwendungstradition und liefert hervorragende Ergebnisse.
Definition von Tropfbewässerung
Die Tropfbewässerung ist eine Mikro-Bewässerungstechnik, die beim Ackerbau in trockenen, wasserarmen Regionen häufig zum Einsatz kommt. Sie ist mit Abstand die bekannteste und in der intensiven Landwirtschaft meistverwendete Mikrobewässerungstechnik.
Ihr Grundprinzip ist ganz einfach: Man muss lediglich Bewässerungsschläuche neben den Pflanzen anbringen und diese so oft löchern, wie die jeweilige Kultur (Anzahl und Anordnung der Pflanzen) dies erfordert. Die Tropfstellen/Emitter sollten dabei möglichst nahe am Wurzelwerk liegen, damit dieses mit der Pflanze feucht gehalten wird.
Wie der Name nahelegt, ist die Tropfbewässerung eine Bewässerungstechnik, bei der die Pflanzen mit genau der Menge an Wasser und Nährstoffen versorgt werden, die sie für ihre Entwicklung brauchen. Nicht mehr, nicht weniger …
Geschichte
Tropfbewässerung kannte man bereits in der Antike: Damals nutzten die Menschen Tontöpfe, die sie mit Wasser füllten, welches durch das poröse Material nach und nach in den Boden sickerte und dabei gleichzeitig gefiltert wurde.
Eine Blüte erlebte die Tropfbewässerung ab 1860, als deutsche Forscher mit Tonrohren experimentierten, die eine perfekte Kombination von Bewässerung und Drainage erlaubten. Ab den Zwanzigerjahren wurden in Deutschland dann erste perforierte Rohre getestet. In den USA hingegen wurden eher Versuche mit porösen Stoffschläuchen unternommen.
Die Erfindung von Plastik nach dem Zweiten Weltkrieg hat sowohl in den USA als auch in Europa eine bedeutende Verbesserung der Bewässerungssysteme für Gewächshäuser ermöglicht.
Die moderne Tropfbewässerungstechnologie, wie man sie heute kennt, geht auf den Israeli Simcha Blass und seinen Sohn Yeshayahu zurück. Die erste Testsystem stammt aus dem Jahr 1959 und wurde anschließend von Blass sowie dessen Partnern in der Bewässerungstechnik-Firma Netafim hergestellt. Das System erwies sich als großer Erfolg und lieferte ab den späten 1960ern hervorragende Ergebnisse in Süd- und Nordamerika, Australien und vielen anderen ariden Landwirtschaftsregionen überall auf der Welt.
Vorteile
- Zeitgewinn, da die Bewässerung automatisch erfolgt
- große Wasser- und Dünger-Ersparnis
- erschwinglicher Preis: Die Anlagen sind z. T. relativ günstig zu bekommen.
- mehr Homogenität: Die Pflanzen bekommen alle exakt dieselbe Menge Wasser und Nährstoffe.
- Ausgewogene Wasser-, Dünger- und Sauerstoffzufuhr, wodurch sich die Pflanze schneller entwickelt
- geringeres Risiko für Pilzerkrankungen, da das Substrat nur ein begrenztes Maß an Nährlösung erhält
- sowohl für klein- als auch für großflächige Kulturen geeignet
Nachteile
- Man sollte sich vor dem Kauf wirklich Zeit lassen und eine hochwertige, gut entwickelte, zuverlässige Anlage mit guten Filtern aussuchen, damit die Emitter nicht verstopfen.
- Bei Tropfbewässerungsanlagen ist die Instandhaltung absolut entscheidend. Dies beinhaltet eine regelmäßige Reinigung der Filter, die Überprüfung der Emitter und ihrer Verbindung mit dem Schlauchsystem und eine Grundreinigung der ganzen Anlage am Ende eines Anbauzyklus. Die Anlage muss unbedingt von Rückständen jedweder Art (Mineralsalzen, Algen etc.) befreit werden, bevor eine neue Kultur angelegt wird, damit letztere nicht verunreinigt wird.
- Man muss sich mit der Anlage gut auskennen, um sicherzustellen, dass die Pflanze in jedem Entwicklungsstadium die jeweils notwendige Menge an Nährlösung erhalten.
Gutes Growen!
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