Trichoderma-Pilze für den Hanfanbau: Pilze mit unglaublichen Vorteilen

  • Seit der Cannabisanbau überall auf der Welt auf Vormarsch ist, werden immer mehr neue natürliche Mittel entdeckt, die dabei helfen.
  • Mutter Natur macht ihre Sache bekanntermaßen meistens ziemlich gut, und deshalb gibt es neben zahlreichen für unsere Pflanzen schädlichen Pilzen glücklicherweise auch eine Vielzahl von nützlichen Pilzarten, die ersteren entgegenwirken.
  • In diesem Artikel stellen wir euch eine dieser nützlichen Pilzarten und ihre Vorteile vor.

Wir sind heutzutage daran gewöhnt, eine Vielzahl von Düngern, Pestiziden und Insektiziden zu nutzen, um alle Faktoren in den Griff zu bekommen, die auf unsere Cannabispflanzen einwirken. Diese Produkte sind meistens sehr effizient, leider aber auch ein ziemlicher Hammer für die Umwelt und verändern unseren Planeten zunehmend.

Mittlerweile wird zunehmend klar, dass die massive Nutzung dieser chemischen Produkten im Wesentlichen einer Seite Vorteile bringen – den Herstellern selbst – und es Zeit ist, nach umweltfreundlicheren Alternativen zu suchen. Wir müssen erforschen, welche natürlichen Ressourcen unsere Umgebung uns zur Verfügung stellt. Das wird häufig unterschätzt, dabei wirken verschiedenste Faktoren in der Natur oft sehr vorteilhaft symbiotisch zusammen.

Was sind Trichoderma-Pilze?

Trichoderma-Pilze sind eine nützliche Pilzart, die sich hervorragend zur biologischen Schädlings- und Krankheitskontrolle eignet. Sie wirken jedoch nicht nur gegen eine Vielzahl von Krankheitserregern, sondern sind auch sehr gute Wachstumsstimulatoren und verbessern die Produktion signifikant. Das hat Mutter Natur doch ganz gut eingefädelt!

Die Trichoderma-Arten gehören zur Abteilung der Schlauchpilze (Ascomycota) und zur Familie der Krustenkugelpilzverwandten (Hypocreaceae). Die Abteilung umfasst rund 20 cellulolytische Pilzarten, die ein faseriges, celluloseähnliches Aussehen und je nach Entwicklungsstadium eine weiße, manchmal halb gelbe, halb grüne oder komplett grüne Farbe haben.

Die Symbiose mit den Pilzen tut sowohl dem Leben im Boden gut als auch den Pflanzen, die an der Oberfläche angebaut werden.

Die ersten wissenschaftlichen Publikationen über die Trichoderma-Pilze stammen vom Anfang der 30er Jahre. Deren antibiotische Wirkung und Vorteile in Sachen biologischer Krankheitskontrolle waren bereits damals wohlbekannt. Anfang der 80er Jahre kamen dann mehrere, aus ausgesuchten Stämmen hergestellte Produkte auf den Markt.

Am meisten verwendet wird vor allem der Stamm Trichoderma harzanium T22, der 1996 von einem nationalen Unternehmen in die USA eingeführt wurde, das die bis heute umfangreichsten Studien in Bezug auf seine Reichweite zur Biokontrolle angestellt hat. Die Untersuchungen wurden in Zusammenarbeit mit der Cornwell University durchgeführt.

Der wichtigste Symbioseeffekt stellt sich ein, wenn die Trichoderma-Pilze mit Rhizosphäre-Bakterien wie Pseudomonas, Bacillus, Streptomyces oder Enterobacteriaceae zusammenarbeiten. Diese Mikroorganismen sorgen für die Aktivierung einer Reihe von Prozessen, die die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen verschiedenen Krankheiten gegenüber, Wachstum und Produktivität verbessern.

Die Trichoderma-Pilze leben im Boden und gehören zur Pilzpopulation des Rhizoms. Normalerweise sind sie an den Wurzeln der Pflanzen und an verfaulender Rinde vorzufinden, teilweise aber auch auf den Sklerotien und Gemmen von anderen Pilzen.

Um sich ernähren und gedeihen zu können, brauchen die Pilze folgende Elemente: Stickstoff, Kohlenstoff, Phosphor und Kalium. Trichoderma-Pilze können sowohl saure als auch alkalische Böden bevölkern. Dies erklärt auch ihr Potenzial in Sachen Biokontrolle zumindest teilweise, schließlich passen sie sich so leicht verschiedensten Umgebungen an!

Warum Trichoderma-Pilze beim Hanfanbau?

Trichoderma sind aus verschiedenen Gründen hochgradig interessant fürs Growen:

Krankheitskontrolle

Trichoderma-Pilze sind wirksame Mittel gegen verschiedene kryptogamische Krankheiten, d. h. Krankheiten, die durch schädliche Pilze verursacht werden. Dies ist drei Wirkungsmechanismen zu verdanken:

  • Mykoparasitismus: Trichoderma fungieren als „Gegenspieler" von schädlichen Pilzen. Sie durchdringen deren Hyphen und kolonisieren sie. Danach beginnen sie, Enzyme zu produzieren, die die Zellwände des Wirtspilzes verändern, und fungieren wie eine Art Antibiotikum, das für den schädlichen Pilz giftig ist.
  • Antibiose: Trichoderma-Pilze haben auch aus der Distanz eine fungistatische Wirkung (flüchtige Antibiotika), die insbesondere jungen Hyphen zusetzt. Dies gilt insbesondere für Trichoderma viride. Trichoderma harzanium hingegen hemmt die Bildung der Sklerotien von Botrytis cinerea und Sclerotinia sclerotiorum.
  • Nahrungskonkurrenz und schnelle Kolonisierung des Terrains: Dieses Phänomen ist vor allem in der Rhizosphäre deutlich zu erkennen, teilweise aber auch in der Phyllosphäre (Blattoberfläche). Trichoderma-Pilze haben im Vergleich zu anderen Arten deutliche Vorteile, da sie sich bei sehr viel geringeren Nährstoffkonzentrationen entwickeln können.

Diese drei Wirkungsmechanismen verdeutlichen das Potenzial der Trichoderma-Pilze und ihre Effizienz. Die Pilze bauen in Windeseile in der Rhizosphäre einen Schutzwall für die Wurzeln auf, der der Bildung/Ansiedlung von schädlichen Pilzen und den für letztere verfügbaren Nährstoffressourcen einen Riegel vorschiebt. Mutter Natur ist wirklich mit allen Wassern gewaschen, was soll man da sonst noch sagen!

Förderung des Pflanzenwachstums

Trichoderma-Pilze regen das Wachstum der Pflanzen stark an, da sie das Bodenleben stärken und die Wurzeln gesünder machen. Selbst die Seitenwurzeln werden kräftiger, sodass die Pflanze schneller gedeiht.

Das Immunsystem wird durch die schützende Breitbandwirkung der nützlichen Pilze gestärkt.

Die Absorptionsfähigkeit der Pflanzen ist dank dessen hervorragend, insbesondere, da Trichoderma-Pilze auch die Assimilation von Nährstoffen (per Solubilisierung) wie Stickstoff, Phosphat, Zink, Mangan, Eisen und Kupfer verbessern können.

Sie sind zudem in der Lage, die Mikroflora in den Wurzeln zu verändern und dafür zu sorgen, dass die Pflanzen tiefer verwurzelt sind. Wie wir bereits in einem anderen Post erläutert haben, spielt die Wurzelmasse eine entscheidende Rolle in der Entwicklung und der Gesundheit der Pflanzen.

Die Wurzeln sind der Verdauungstrakt eurer Cannabispflanzen und damit eine der Schlüsselpartien der Pflanze. Sie sind absolut grundlegend für den Erfolg eurer Cannabiskultur, denn sie sind für die Ernährung und die Entwicklung der Pflanzen zuständig, und dies vom frühesten Entwicklungsstadium an.

Verbesserung der Blüten- und Terpenproduktion

Eine gesunde Pflanze ist nichts anderes als jedes andere Lebewesen in Bestform und auf dem Höhepunkt seiner Fähigkeiten – der Erfolg wird also nicht lange auf sich warten lassen.

Wenn die Pflanze gesund wächst, ein starkes Immunsystem besitzt und während ihres ganzen Lebenszyklus optimale Entwicklungsbedingungen vorfindet, dann sollte auch die Ernte dementsprechend ausfallen – sprich: üppig und mit hochwertigen Blüten mit Harz und Terpenen satt. Trichoderma-Pilze sorgen auch für eine erhöhte Produktion an Phytoalexinen, sekundären Pflanzenstoffen, die in Form von Phenolverbindungen wie Terpenen, Flavonoiden und Stilbenen vorliegen.

Es leuchtet schließlich vollkommen ein, dass auch die Cannabispflanzen besser und schneller gedeihen und ihr Ertrag höher und hochwertiger ausfällt, wenn die Verstoffwechslung und Metabolisierung der Nährstoffe schneller und besser organisiert ist. Die Vorteile der Trichoderma-Pilze wirken sich einfach auf die ganze Kette aus!

Nützliche Produkte

Wir empfehlen euch, beim Umpflanzen zur Prävention biologische Produkte wie Startrex und Bactrex von Bio Tabs zu verwenden. Das ist auch ein guter Weg, mit dem biologischen Growen zu beginnen und so euren Pflanzen bis zur Ernte die besten Entwicklungsbedingungen zu sichern.

25/09/2020

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