Marihuana-Anbau- und -Erntezeiten: Nordhalbkugel vs. Südhalbkugel

  • Auf unserem Fleckchen Erde auf der Nordhalbkugel sind wir daran gewöhnt, unsere Joints nachts zu genießen und dabei immer dieselben Sterne zu sehen.
  • Dabei vergessen wir, dass der Nachthimmel in anderen Teilen der Welt ganz anders ist und man auch andere Sternbilder sieht.
  • Dasselbe gilt für den Hanfanbau. Während wir hier oben die Kälte im Dezember verfluchen, feiert man dort unten Weihnachten im Sommer.
  • Wann also pflanzt und erntet man auf der entsprechenden Halbkugel nun am besten Cannabis? Und wie sieht es mit den Tropen aus?

Nordhalbkugel

Cannabis ist eine Pflanze, deren Lebenszyklus von der Fotoperiode, d. h. den verfügbaren Lichtstunden abhängt. Außerdem ist Cannabis eine Saisonpflanze und braucht zum Wachsen günstige Temperaturbedingungen. Auf der Nordhalbkugel ist der 23. Juni (Sommersonnenwende) der längste Tag des Jahres. Von da an nehmen die Lichtstunden bis zum 23. Dezember (Wintersonnenwende) Tag für Tag kontinuierlich ab, während die Nächte immer länger werden. Unterhalb des 25. Breitengrades wird das Klima tropisch, oberhalb des 50. dagegen zu kalt.

Grundsätzlich ist von Ende April bis Ende Mai der beste Moment zum Pflanzen, aber das hängt natürlich auch von der jeweiligen Sorte, der Höhenlage sowie eventuellen Frosteinbrüchen und Regenschauern ab. Um z. B. von einer Indica eine satte Ernte zu bekommen, sollte man schon früh beginnen, aber immer auf der Hut vor Unwettern bleiben. Treibhäuser oder Mini-Gewächshäuser eignen sich hierfür meist perfekt. Sativas wiederum brauchen mehr Zeit zum Reifen (einige beenden ihren Zyklus im Dezember) und können deshalb, um kein Risiko einzugehen, auch etwas später gepflanzt werden. Autoflowering-Sorten schließlich, deren Blüte nicht von einer Veränderung der Lichtstunden abhängt, baut man am besten ab Juni und Juli an, damit sie die optimalen Bedingungen dieser Zeit nutzen können. Ernten kann man dann meist zwischen September, Oktober und November.

Südhalbkugel

Die Südhalbkugel ist gewissermaßen das Spiegelbild der Nordhalbkugel (oder andersherum): Hier ist der 23. Dezember der längste und der 23. Juni der kürzeste Tag. Oberhalb des 25. Breitengrades wird das Klima stark tropisch, unterhalb des 50. dagegen richtig kalt.

Wie auf der Nordhalbkugel hängt der Hanfanbau auch hier von der Fotoperiode bzw. den Jahreszeiten ab. Wer es ganz eilig hat, kann bereits im September beginnen – vorausgesetzt, er hat ein Auge auf die Temperaturen und potenzielle Frosteinbrüche! Wenn man dagegen Sativas anpflanzt, aber nicht möchte, dass sie zu groß werden, kann man bis Dezember warten. Erntezeit ist zwischen März, April und Mai – also genau dann, wenn man bei uns oben mit dem Growen beginnt!

Tropen

Spaziergang zwischen Sativa-Giganten

Im Gebiet zwischen den Wendekreisen variieren Temperatur und Licht (12 h Sonne, 12 h Dunkelheit) nur minimal, sodass die lokalen Pflanzen nicht auf den Trigger des Fotoperiodenwechsels angewiesen sind, sondern einfach blühen, wenn sie reif genug sind. Hier sind tropische Sativas heimisch, die zwischen 2 und 3 Monaten brauchen, um mit der Fortpflanzung zu beginnen, in den beiden Folgemonaten bzw. ersten Blütemonaten noch deutlich wachsen und schließlich in den letzten zwei oder vier Monaten – ja, sie brauchen ziemlich lange bis zur Reife! – voll blühen.

Um den richtigen Monat für die Ernte zu wählen, sollten unbedingt die für die Äquatorialgebiete typischen Trocken- und Regenzeiten beachtet werden. Ein lichtdurchlässiger Überbau schafft gegebenenfalls Abhilfe. Indica-Sorten wiederum gedeihen in den Tropen nicht mit derselben Kraft.

 

08/06/2014

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