Carreras cannábicas

10 Studiengänge, die ihr euch ansehen solltet, wenn ihr mit Marihuana arbeiten wollt

  • Die Cannabis-Legalisierung könnte in Ländern wie Spanien, dessen Arbeitslosenquote bei 15 % liegt, neue Jobs schaffen.
  • Schätzungen zufolge sollen die internationalen Ausgaben für legales Cannabis bis 2022 auf 28 Milliarden Euro steigen, was einem Zuwachs von 22 % entspricht.
  • Verschiedenste Studiengänge können als Sprungbett dienen, um in der Branche Fuß zu fassen.
Carreras cannábicas

Die Marihuana-Legalisierung scheint nicht mehr aufzuhalten. Immer mehr Länder entscheiden sich dafür, ihre Gesetzgebung flexibler zu gestalten und den Konsum als Genussmittel und/oder für therapeutische Zwecke zu erlauben. Angesichts der zahlreichen Belege für die medizinischen Eigenschaften der Pflanze und des hohen wirtschaftlichen Potenzials der „grünen" Industrie, das von zahlreichen Analytikern unterstrichen wird, scheint alles darauf hinzudeuten, dass die Regulierung sich früher oder später in den meisten Ländern durchsetzen wird.

Um sich voll entfalten zu können, braucht diese Industrie Angestellte mit Fachkenntnissen. In manchen Ländern, etwa in den USA und in Kanada, werden bereits erste auf Cannabis spezialisierte Studiengänge angeboten. In Europa ist dieser Schritt zwar noch nicht geschafft, es gibt jedoch sehr wohl Fächer, – von Agraringenieurwesen oder Jura über Gastronomie bis hin zu Chemie oder Erziehungswissenschaften – die sich in der einen oder anderen Weise mit der neu entstehenden Branche kombinieren lassen.

1- Agraringenieurwesen

Dieses Studium liegt, wenn es um die Cannabis-Branche geht, wohl direkt auf der Hand, nachdem sich hier alles um den Aufbau von Feldern und Kulturen dreht. Der Marihuana-Anbau ist ein hochgradige spezialisierte Form der Landwirtschaft, die solide Kenntnisse bezüglich Bodenqualität, Beleuchtung, Sexing oder Ernte erfordert und angesichts des große Einflusses von widrigen Klimafaktoren und der riesigen Bandbreite an AnbautechnikenIndoor, Outdoor, Hydroponik usw. – nur umso komplexer erscheint. Ein Agrarwissenschafts-Studium liefert die nötigen Fertigkeiten und Kenntnisse, um alle Aspekte des Anbaus professionell zu meistern, von der Aussaat oder Bewässerung bis hin zu nachhaltigen Anbaumodellen oder echten Avantgarde-Techniken. Zudem können Fachkräfte, die dieses Studium abgeschlossen haben, auch in Bereichen wie Produktionssteuerung und -kontrolle, Rückverfolgbarkeit von Erzeugnissen oder Verfahrens- und Rohstoffinnovation eingesetzt werden.

2- Chemie

Das Interesse an Heilpflanzen scheint infolge des boomenden Kräuterextrakt- und des noch ganz jungen Cannabismarkts in letzter Zeit neu erstarkt. Es gibt ebenso viele Hypothesen wie offene Fragen in Bezug auf die positiven oder negativen Effekte der chemischen Bestandteile von Marihuana, z. B. THC oder CBD, auf die empirischen Belege für seine Gefahren und Vorteile oder auch die für den Anbau bestgeeigneten Boden-, Wasser- oder Klimawerte. Zudem gewinnt man durch ein Chemiestudium Laborerfahrung. Angesichts des stetigen Wachstums der Branche wäre es keineswegs weiter verwunderlich, wenn ausgebildete Chemiker oder Chemieingenieure eine glänzende Zukunft im „grünen Feld" erwarten würde!

3- Biologie

Dies ist zweifelsohne einer der Studiengänge, mit denen man am tiefsten und umfassendsten in die Materie Cannabis eintaucht. Biologie ist die Wissenschaft von den Lebewesen und widmet sich der Untersuchung von allem Lebendigen sowie der Umwelt, was auch die Erforschung des Pflanzenlebens und eine mögliche Spezialisierung auf Botanik, Gartenbau, Genetik und Umweltqualität oder jedwedes andere Fach mit einschließt, das hilfreich sein könnte, um z. B. eine neue hochwertige Marihuana-Hybride zu entwickeln. Zudem lernt man im Studium auch den menschlichen Körper, dessen Anatomie, Physiologie und etwaige Pathologien kennen, was in Bezug auf die medizinischen Anwendungsmöglichkeiten von Marihuana und dessen berauschende Wirkung grundsätzlich fundamentale Kenntnisse sind.

Educación en cannabis

4- Jura

Dieser Studiengang hat zwar keine direkte Verbindung zu Cannabispflanzen, kann aber für die „grüne Industrie" durchaus nützlich sein. Sind der Anbau und Vertrieb von Marihuana erst einmal legal, so wird die Branche Fachkräfte bauchen, die Patente verwalten oder sicherstellen, dass Betriebe, Produkte und Dienstleistungen gesetzeskonform sind. Spezialisierte Anwälte, wie es sie in den verschiedensten Branchen gibt, werden also genauso notwendig sein wie professionelle Grower, umso mehr angesichts der Tatsache, dass Marihuana gesetzlich gesehen ein durchaus komplexes Thema ist und wir hier von einem Geschäft sprechen, bei dem Milliarden auf dem Spiel stehen. Um der Branche ein dauerhaftes, stabiles Fundament zu bieten, wird also ganz sicher nach Fachkräften gesucht werden, die Gesetze auslegen und umsetzen können.

5- Politikwissenschaften

Ein Abschluss in Politikwissenschaft macht einen nicht nur zu einem theoretischen Politikexperten, sondern befähigt auch dazu, das System von unten her zu verändern. Sich mit Themen wie zivilem Engagement, Wahlpolitik, Verfassungsrecht oder öffentlicher Verwaltung zu beschäftigen verschafft einem ein solides Fundament, um am Gesetzgebungsprozess mitwirken zu können, egal ob als Aktivist, gemeinnütziger Veranstalter, Forscher im Bereich öffentliche Politik oder einfach nur Verwaltungsangestellter. In dem Maße, wie das Bewusstsein für die wirtschaftlichen Perspektiven wächst, die die Branche bietet, wird sicher auch die Forderung nach einer kohärenten Cannabis-Politik immer lauter werden. Ein Politikstudium kann euch die notwendigen Fähigkeiten liefern, um den Behörden den Weg zu vernünftigen, Cannabis-freundlicheren Maßnahmen zu weisen.

6- Betriebswirtschaft

Damit es in der Wirtschaft rund läuft, sind gut funktionierende Firmen vonnöten. Wer heute einen Marihuana-Vertrieb betreiben will, braucht viel mehr als nur einen Lieferwagen, ein paar Plastiktüten und einen Keller, der zur Lagerhalle umfunktioniert werden kann – schließlich sind da noch Steuern, Versicherungen, Bauvorschriften, Rechnungen, die Konkurrenz, lokale oder staatliche Vorschriften usw. … Wenn ihr im legalen Marihuana-Handel Fuß fassen wollt, hilft euch ein Abschluss in Betriebswirtschaft vielleicht, diese Aspekte besser zu handhaben, schließlich erwerbt ihr dort Kompetenzen in Organisation und Verwaltung, Unternehmensgründung, Buchhaltung und einer Fülle von anderen Fächern, die für eine überlebensfähige Marihuana-Firma unersetzlich sind!

Empresa de cannabis

7- Marketing und Werbung

Aus offensichtlichen Gründen ist Marihuana zwar nicht gerade das meistbeworbene Produkt der Geschichte, doch die Legalisierung verändert den Markt zunehmend und macht ihn immer umkämpfter. In Kalifornien und Colorado etwa, wo die legale Marihuana-Industrie bereits richtig verankert ist, gibt es einen riesigen Wettbewerb zwischen den Betrieben und dispensaries. Falls ihr in der bislang noch ziemlich grünen Branche des Cannabis-Marketings euer Glück versuchen und lernen wollt, wie ihr es schafft, dass eure Marke positive Assoziationen weckt, oder wie man Marketing- und Werbekampagnen durchführt oder wichtige Verbraucherbedürfnisse anspricht, so haben wir gute Nachrichten: Die Zukunfts- und Kundenprognosen für dieses neue Berufsfeld sind rosig!

8- Erziehung und Soziale Arbeit

Cannabis hat zwar erwiesenermaßen zahlreiche therapeutische Vorteile, sein Missbrauch birgt jedoch Gefahren. Da dies besonders für Jugendliche kritisch ist, sind – wie auch für andere, bereits legale Produkte – Fachkräfte vonnöten, die die Vor- und Nachteile des Konsums erklären und potenzielle Risiken minimieren helfen. Typische Studiengänge, die dazu befähigen, sind etwa Soziale Arbeit oder Erziehung, in denen man immer wieder mit schwierigen Verhältnissen konfrontiert wird und anderen zu helfen lernt.

9- Gastronomiewesen

Gute Küche ist eine sichere Sache, und wenn dann noch etwas unkonventionellere Zutaten zum Einsatz kommen, können durchaus positive und überraschende Ergebnisse herauskommen. Man findet immer häufiger Cannabis-Restaurants, auf deren Karte Gerichte stehen, bei denen Cannabis-Produkte mal das i-Tüpfelchen, mal die Hauptzutat sind. In Kanada, den USA und den Niederlanden etwa boomen sie dank der günstigen Gesetzeslage richtig. Eine Ausbildung im Gastronomiegewerbe könnte den ersten Schritt darstellen, um den neuen Trend zu erforschen und Cannabis zu einer kulinarischen Hauptrolle zu verhelfen.

Cocina con marihuana

10- Medizin

Medizin ist ein elementares Fach für die Cannabisbranche, und dies, wie eine Vielzahl von Studien und Forschungsprojekten belegen, bereits jetzt. Mediziner sind die Fachkräfte, die erforschen, wie Cannabis sich auf den menschlichen Körper auswirkt und welche therapeutischen Anwendungen es bietet. Sie sollten nicht nur wissen, wie und wofür man Cannabis-Produkte verschreibt, sondern auch, was bei potenziellen Vergiftungserscheinungen oder anderweitigen Nebenwirkungen zu tun ist. Für eine legale Cannabis-Industrie sind spezialisierte Ärzte, die sich mit den Effekten und Eigenschaften der Pflanze auskennen, deshalb unerlässlich.

Wir haben euch hier einige Beispiele von Studiengängen vorgestellt, die euch den Sprung in die Cannabisindustrie erleichtern, angesichts der Komplexität der Branche gibt es aber natürlich noch viele, viele mehr. Wie auch in anderen Sektoren wird man Fachkräfte brauchen, die sich auf andere Bereiche spezialisiert habenvon Maschinenbauingenieuren bis Journalisten könnte alles dabei sein! Eins ist jedenfalls bereits jetzt gewiss: Die Legalisierung wird ganz sicher den Weg für neue, aufregende „grüne" Studien- und Ausbildungsmöglichkeiten frei machen.

21/12/2018

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