- Die in der internationalen wissenschaftlichen Gemeinde hoch angesehene Einrichtung hat eine Studie veröffentlicht, in der die Auswirkungen von Cannabis und Cannabinoiden auf die Gesundheit analysiert werden. Es handelt sich um einen ausführlichen Bericht, in dem verschiedene wissenschaftliche Studien über die Folgen des medizinischen Konsums als auch des Freizeitkonsums zusammengetragen und ausgewertet wurden. Eine umfassende Analyse von Studien, von denen einige bereits im Jahr 1999 durchgeführt wurden und in deren Rahmen auch besonders auf Bereiche verwiesen wird, in denen noch viel zu erforschen ist.
Die National Academies of Sciences, Engenering, and Medicine wurde vor über 150 Jahren als private und gemeinnützige Organisation gegründet, dessen prinzipielles Anliegen darin besteht, die Öffentlichkeit mit zuverlässigen und kontrastierten Informationen über den aktuellen Wissensstand und neue Erkenntnisse in verschieden Bereichen der Naturwissenschaft, Technik und Medizin zu versorgen.
Der sogenannte „Krieg der Drogen“ ist nicht nur in den USA, sondern auch in vielen anderen Ländern ein aktuelles Thema. Obwohl Marihuana eine der meistkonsumierten Drogen der Welt ist, sind die Folgen des Konsums über längere Zeiträume noch nicht ausreichend erforscht. Im Jahr 1999 beauftragte das Weiße Haus die Institution mit einer systematischen Überprüfung aller wissenschaftlichen Studien, die sich mit den gesundheitlichen Risiken des Cannabiskonsums befassen. Fast zwei Jahrzehnte später hat die Organisation nun die Ergebnisse ihrer Auswertungen vorgestellt. Mit diesem Bericht hat die National Academies of Sciences, Engenering, and Medicine ein neues Licht aufs Panorama geworfen, da er interessante Informationen über die gesundheitlichen Risiken in Zusammenhang mit einigen Krankheiten enthält und auch auf Bereiche verweist, in denen weitere Forschungen vonnöten sind.
Ein wertvolles Dokument, dass uns wissenschaftlich kontrastierte Informationen bietet und uns somit bei einigen Wissensfragen behilflich sein kann. Das mit dem Bericht beauftragte Komitee hat aus 10.000 Studien über das Thema 100 ausgewählt und diese jeweils einer von 5 Evidenzklassen zugeordnet: eindeutig bewiesen, im Wesentlichen bewiesen, in Maßen bewiesen, eingeschränkt bewiesen, und ungenügend bewiesen. Hast Du Lust bekommen, mehr über diesen Bericht zu erfahren? Dann lasst uns loslegen!
Welche medizinischen Anwendungen auf der Basis von Cannabis haben sich als eindeutig wirksam erwiesen?
Laut dem Komitee existieren drei Anwendungsgebiete für medizinisches Marihuana, die durch eindeutige Beweise bestätigt werden. Bei den folgenden Beschwerden ist eine Behandlung mit Cannabis dem Bericht zufolge wirksam:
- Mit der Chemotherapie einhergehende Übelkeit und Erbrechen
- Chronische Schmerzen bei Erwachsenen
- Spastizität bei Multipler Sklerose
Dem Bericht zufolge existieren moderate Beweise dafür, dass Cannabis oder Cannabinoide bei den folgenden Beschwerden wirksam sind:
- Schlafstörungen bei Personen mit obstruktiver Schlafapnoe
- Chronische Schmerzen und Multiple Sklerose
Des Weiteren stellte das Komitee fest, dass nur wenige Beweise dafür vorliegen, dass Cannabis oder Cannabinoide für die Linderung der folgenden Beschwerden geeignet sind:
- Appetit- und Gewichtverlust bei HIV/ AIDS
- Spastizität bei Multipler Sklerose
- Symptome von Tourette-Syndrom
- Symptome von Angststörungen
- Symptome von posttraumatischem Stress
Ebenso existieren wenig statistische Beweise dafür, dass:
- Durch die Behandlung auf Basis von Cannabis oder Cannabinoiden verbesserte Ergebnisse nach einem Schädel-Hirn-Trauma oder einer Hirnblutung erzielt werden.
Den Schlussfolgerungen des Komitees zufolge liegen nur wenige Beweise dafür vor, dass Cannabis oder Cannabinoide für die Linderung der folgenden Beschwerden unwirksam sind:
- Mit Demenz verbundene Symptome
- Erhöhter Augeninnendruck bei Glaukom-Patienten
- Depressive Symptome bei Menschen mit chronischen Schmerzen oder Multipler Sklerose
Cannabiskonsum in Bezug auf kardiometabolische Risiken
Man hat den Cannabiskonsum mit einem erhöhten kardiometabolischem Risiko in Verbindung gebracht (die Möglichkeit, dass eine Person eine Typ-2-Diabetes oder eine Herz-Kreislauf-Erkrankung entwickelt), da die Interaktion zwischen dem THC und den CB1-Rezeptoren im Gehirn einen erhöhten Blutdruck bewirken könnte. In diesem Zusammenhang erläutert der Bericht, dass es keine eindeutigen Beweise dafür gibt, die den Cannabiskonsum mit Herzinfarkt, Schlaganfall oder Diabetes in Verbindung bringen. Der
Bericht schließt jedoch die Möglichkeit eines erhöhten Risikos nicht aus und verweist auf den Bedarf nach weiteren Studien in diesem Bereich.
Cannabis und das Atemsystem
Laut dem Bericht steht der Konsum von Marihuana in Form von Verbrennung, also in Form von Rauch, in Verbindung mit chronischem Husten und Schleimproduktion. Das Komitee beschloss, dass nicht ausreichend eindeutige Beweise dafür vorliegen, dass der Cannabiskonsum andere Beschwerden oder Erkrankungen des Atemapparats auslöst.
Cannabis und das Immunsystem
Was diesen Punkt betrifft, muss angemerkt werden, dass in einer großen Anzahl von Studien behauptet wird, dass sich Cannabis positiv auf das Immunsystem auswirkt. Das Komitee hat sich allerdings auf die Auswertung von klinischen Studien mit Menschen beschränkt. Wir erinnern daran, dass die Durchführung von klinischen Studien mit Menschen aufgrund der gesetzlichen Rahmenbedingungen oftmals großen Einschränkungen unterliegt, besonders in den USA, wo die Pflanze auf bundesweiter Ebene wie eine Droge des Typs I katalogisiert ist (d.h., dass sie auf derselben Stufe wie Heroin steht).
Der Bericht kam zu den folgenden Schlussfolgerungen:
- Es liegen keine ausreichenden Daten vor, um mit Sicherheit bestimmen zu können, ob Behandlungen mit Cannabis sich auf das Immunsystem auswirken.
- Es liegen keine ausreichenden Daten vor, um bestimmen zu können, auf welche Weise sich Cannabis auf das Immunsystem auswirkt.
- Es gibt eingeschränkte Beweise dafür, dass die Aussetzung von Cannabisrauch entzündungshemmende Wirkungen hat.
- Es gibt ungenügende Beweise dafür, dass der Cannabiskonsum sich negativ auf das Immunsystem von HIV-Patienten auswirkt.
Cannabis und Sucht
Es wird schon seit langem darüber debattiert, ob Marihuana süchtig macht. Diesbezüglich wird im Bericht versichert, dass der häufige Cannabiskonsum vom Teenageralter an eine Abhängigkeit von der Substanz erzeugen kann.
Cannabis und Unfallrisiken
- Der Cannabiskonsum vor dem Führen eines Fahrzeuges erhöht das Risiko, einen Unfall zu erleiden.
- In den US-Staaten, in denen Cannabis legalisiert wurde, kam es zu einem Anstieg von nicht beabsichtigter Überdosis bei Kindern.
- Es liegen keine klaren Daten über die Zusammenhänge von Cannabiskonsum und Todesfällen oder Verletzungen im Arbeitsumfeld vor.
Cannabis und psychische Erkrankungen
Es wurde umfassend debattiert und erforscht, ob der Cannabiskonsum im Zusammenhang mit der Entwicklung psychischer Erkrankungen stehen könnte. Es ist nicht einfach, in dieser Hinsicht Zusammenhänge zu erstellen, da bei dem Ausbruch oder der Verschlimmerung einer psychischen Krankheit auch immer soziale und persönliche Faktoren miteinzubeziehen sind. Das Komitee kam zu den folgenden Schlussfolgerungen:
- Cannabis kann das Risiko erhöhen, an Schizophrenie zu erkranken (hierbei ist unbedingt zu beachten, dass die genetische Veranlagung der betroffenen Person eine wichtige Rolle spielt, da Cannabis bei Personen mit vererbter Veranlagung wie ein Auslöser wirken kann).
- Es liegen keine eindeutigen Beweise dafür vor, dass der Cannabiskonsum das Risiko erhöht, Depressionen oder Angststörungen zu erleiden.
- Personen mit einem übermäßigen Cannabiskonsum neigen eher dazu, suizidale Gedanken zu entwickeln.
- Der häufige und übermäßige Konsum der Pflanze kann das Risiko erhöhen, soziale Angststörungen zu entwickeln.
Einige dieser Schlussfolgerungen scheinen sich zu widersprechen, was daran liegt, dass die Zusammenhänge von Cannabis und psychologischen Problemen nur sehr schwer zu erfassen sind. Es werden noch viele detailliertere Studien vonnöten sein, um die Umstände von betroffenen Individuen zu untersuchen und somit bestimmen zu können, welche Faktoren den Krankheitsausbruch begünstigen.
Wir haben hier für euch nur einige der wichtigsten Punkte dieses 400-seitigen Berichts zusammengefasst. Die Schlussfolgerungen des Komitees ergeben, dass noch viele Forschungen anzustellen sind, um bestimmen zu können, auf welche Art und Weise Cannabis sich auf unsere Gesundheit auswirkt und welche möglichen positiven Wirkungen Marihuana auf unseren Körper hat. Wir sind der Ansicht, dass einer der größten Mängel dieses Berichts darin besteht, dass er nur auf klinischen Studien basiert, die an Menschen durchgeführt wurden, obwohl viele Studien mit Cannabinoiden existieren, die noch nicht an Menschen ausgetestet wurden. Wenn Du neugierig geworden bist und Lust bekommen hast, im Bericht herumzustöbern, kannst Du ihn unter diesem Link selbst lesen.
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