- Mehr als zehn Jahre nach ihrer Gründung öffnet die Messe ihre Tore erneut in Barcelona, um Grower, Aktivisten, User und Marihuana-Verbände willkommen zu heißen. Dies geschieht zu einem heiklen Zeitpunkt für die spanischen Cannabis-User und besonders für die Cannabis-Clubs, weshalb ihre Vorträge und die Erfahrungen der verschiedenen Redner einen Lichtblick und einen Hoffnungsschimmer für diejenigen darstellen, die noch immer auf einen Richtungswechsel der Cannabispolitik setzen. Willkommen auf der größten Cannabis-Messe unserer Heimat Spanien.
In Barcelona steht schon fast alles bereit, um eine der wichtigsten Cannabis-Messen in Europa zu feiern. Die nächste Spannabis findet am 11., 12. und 13. März auf dem Messegelände Fira de Cornellá statt, 12 Jahre, nachdem die Messe zum ersten Mal 2004 ihre Tore öffnete. Dazu findet sie noch in einem Augenblick statt, in dem die Situation für User und Clubs einen der heikelsten Momente der spanischen Geschichte durchläuft.
Die Zukunft sieht weder im Parlament noch in den Gerichtshöfen sehr grün aus. Genau aus diesem Grund ist so eine Veranstaltung äußerst wichtig, um ein breites Forum an Interessierten zu vereinen, die wissen wollen, wie die Dinge stehen und wie man sie verbessern könnte. Dieses Jahr finden die Konferenzen der XIII Messe für Hanf und alternative Technologie während der World Cannabis Conferences im dem Auditorio de Cornellá statt. Die Organisatoren wollen den Saal in einen Ort verwandeln, wo „sich die Kenntnisse über Hanf vereinen können“.
Es wird ungefähr 20 Vorträge geben. Dabei werden Themen wie CCS (Cannabis-Club-System) angesprochen, ein neu entwickeltes 'Software'-System, damit Clubs und Ausgabestellen ihre Zentren besser und einfacher betreiben und verwalten können.
Außerdem wird die Vereinigung Regulación Responsable vorgestellt, eine Gruppierung von Bürgern und sozialen Organisationen, die den Konsum, die Produktion und die Ausgabe von Marihuana in Spanien regulieren will. Sie glauben, dass eine umfassende Legalisierung die kriminellen Gruppen schwächen und dabei helfen würde, die Rechte der User durchzusetzen, die dann einen völlig natürlichen, sicheren und kontrollierten Zugang zur Pflanze hätten.
Des Weiteren findet das erste Treffen der Mujeres Cannábicas (Cannabis-Frauen) statt, wo Frauen aus dem Bereich der spanischen Kultur und Industrie zusammenkommen, um eine Art staatliches Netz zu schaffen, dass Meinungen, Erfahrungen und weiblichere Gesichtspunkte des Sektors und aus dem Bereich der Drogenpolitik vereint.
Zahlreiche Experten aus der Welt des Marihuanas geben sich in Barcelona die Hand. Darunter befinden sich unter anderem Iván Fornís Espinosa, Biologe und Verantwortlicher für den technischen Bereich der Drogenprüfstelle von Energy Control; José Martínez Orgado, Arzt der Abteilung für Neonatologie in der Pädiatrie des Krankenhauses Puerta de Hierro de Majadahonda; oder Amina Omar, Anwältin und Mitbegründerin der Anwaltskanzlei Nieto&Povedano, die sich auf Themen rund um Cannabis spezialisiert haben. Aus Spanien steuern noch weitere Experten ihr Wissen bei, wie der Arzt Fernando Caudevilla, der Dr. in Pharmazie José Carlos Bouso, der Arzt Xavier Nadal und die Journalistin Virginia Montañés.
Diesmal hält auch Kyle Kushman eine Rede, der extra aus den USA angereist ist, um seine Erfahrungen als Marihuana-Züchter und als 13-maliger Gewinner des Medical Cannabis Pokals mit dem Publikum zu teilen. Er kommt in Begleitung von Tom Blickman, ein Forscher des Transnational Institutes und Coletta A. Youngers, Aktivistin und Analystin von Themen in Zusammenhang mit der Drogenpolitik und zurzeit Beraterin eines Büros in Washington für Lateinamerikanische Angelegenheiten (WOLA) und vertritt das internationale Konsortium der Drogenpolitik.
Aus Holland kommt Erika van Hell und klärt uns über die Wirkung von THC bei Impulsivität und Belohnung auf. Auch Matthijs Bossong mit seinen Studien über den Mechanismus des Cannabinoide-Systems im Kontext einer Psychose beehrt uns mit einem Besuch. Die Einschätzungen, Erfahrungen und Meinungen der Redner sind entscheidend, um den Weg zu verstehen, den Spanien und der Rest der Welt in Fragen der Cannabispolitik einschlagen.
Wie schon vorher angesprochen wurde, ist die Lage Spaniens nicht die Gewünschte für diejenigen, die auf eine Veränderung warten: User, Aktivisten und Patienten. So sieht die Situation 20 Jahre nach dem ersten Schritt zur Gründung der Cannabis-Clubs aus. Bis Mitte 2015 schien es, auch wenn der Weg dahin schwierig war, dass der Kampf in den Behörden jeden Tag etwas an Boden gewann: viele Gerichte gaben den Vereinen und den Usern recht, bis der Oberste Gerichtshof sich dagegen aussprach. Die höchste Instanz hatte nicht nur neue Richtsätze aufgestellt, nachdem sich die Mitglieder dieser Vereinigungen richten müssen, sondern sie hat auch empfindliche Verwarnung für viele dieser Einrichtungen ausgesprochen.
Einige, wie Ebers, Three Monkeys und Pannagh wurden in den letzten Monaten verurteilt. Die Experten versichern, dass die Urteile das aufzeigen, was von jetzt an passieren wird, womit die Zukunft des Marihuanas mehr schwarz als grün erscheint.
Auf diese Weise kann eine große Anzahl an Usern ihr Cannabis nicht mehr aus den Verbänden, die gemeinsam Gras anbauen, beziehen. Jede Vereinigung darf nur von regelmäßigen Cannabis-Konsumenten gebildet werden, die sich korrekt identifizieren müssen und nur in einem geschlossenen Raum und in dem Augenblick selbst konsumieren dürfen, um zu verhindern, dass in der Öffentlichkeit dafür geworben wird. Des Weiteren sind die Vereinigungen dafür verantwortlich und müssen kontrollieren, dass alle Anforderungen eingehalten werden. Wenn etwas schief geht, dann sind sie die Hauptverantwortlichen und müssen sich mit den Konsequenzen auseinandersetzen.
Der Kampf und das Bemühen einiger Vorreiter, wie der Club de Catadores de Cannabis de Barcelona, ARSEC oder Kalamudia scheinen in die Vergangenheit zu gehören. Während einige Länder (vor allem amerikanische) nach vorne blicken und weitere politische Maßnahmen für die Legalisation ergreifen, scheint Spanien den umgekehrten Weg zu gehen und die Pflanze und seine Konsumenten zu kriminalisieren.
Die Geschichte des Marihuanas in diesem Land musste immer mal wieder dunkle Momente überstehen: Vereinigungen wie Pannagh waren schon vor Jahren mehrmals juristischen Übergriffen ausgesetzt, weshalb sie ans Kämpfen gewöhnt sind. Dabei ist das Problem stets dasselbe: die Mengen und die Genehmigungen waren nie hundertprozentig klar.
Wenn Spanien jedoch durch etwas heraussticht, dann sind es die unzähligen Experten, Wissenschaftler und Mediziner, die ihre Zeit zur Erforschung der Vorteile und therapeutischen Eigenschaften des Marihuanas widmen. Experten der Universitäten von Sevilla und von Cádiz haben kürzlich eine Technik patentiert, mit denen man den chronischen Schmerz bei Mäusen steuern kann, indem man Cannabinoide und Technologie kombiniert. Und das sind nicht die einzigen Beteiligten, die auf der Suche nach dem Nutzen von Marihuana sind.
Der Wissenschaftler Guillermo Velasco erforscht schon seit Jahren die Möglichkeit, Cannabinoide bei Krebsbehandlungen anzuwenden und zu diesem Zeitpunkt ist er sich bewusst, dass es sich um eine zukünftige Möglichkeit zur Krebsbekämpfung handelt. Auch der Wissenschaftler Manuel Guzmán verteidigt die positiven Eigenschaften von Cannabis und erklärt, dass sich einige Störungen, wie Angstzustände, Depressionen oder Schmerzen mit Hilfe von Marihuana behandeln lassen. Dank seiner Arbeit hat er auch entdeckt, dass die Cannabinoide Alzheimer vorbeugen können und nach Ausbruch der Krankheit helfen, die Symptome zu verringern.
Die Entdeckungen dieser Spezialisten helfen die nützlichen Eigenschaften dieser Pflanze zu verstehen, die sich fast immer gegen Stigmatisation und Gerüchte verteidigen muss. Dabei wollen sie nur die Zukunft derjenigen beeinflussen, die diese Pflanze verteidigen. Deshalb kann eine Messe wie Spannabis zum perfekten Treffpunkt werden, um die Realität zu verstehen, die viele nur aus der Ferne kennen.
Das einzige, was man beachten muss, ist, dass nur Personen über 18 Jahre der Zutritt auf das Gelände gewährt wird. Der Eintritt kostet 15 Euro pro Tag oder 35 Euro für das gesamte Wochenende. Die Besucher können Konzerten von Gruppen wie Ganjahr Family, Rumba Katxai, Sr. Marküsen, King Messenger, Bundem Squad, Jah Nattoh und Dj Karlixx genießen. Sie sind dafür verantwortlich, die lang ersehnten Nächte der spanischen Cannabis-Gemeinde zu begleiten.
Du darfst dir dieses Ereignis nicht entgehen lassen, denn es war noch nie so wichtig die Kräfte zu vereinen, um wieder auf den richtigen Pfad zurückzufinden. Alleine in diesem Jahr nehmen über 500 Unternehmen und 3000 angesehene Experten teil, die von Tausenden Teilnehmern aus 18 verschiedenen Nationalitäten bestehen und sich auf einer 17.000 m2 großen Fläche zusammenfinden. Und dieses Jahr darf es gar nicht weniger sein.
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