- Mit überwältigender Mehrheit, mit 98 Stimmen dafür, 7 dagegen und einer Enthaltung hat der mexikanische Senat vergangenen Monat den Einsatz von Cannabis zu medizinischen Zwecken genehmigt. Das ist ein bedeutender Schritt hin zur vollständigen Legalisierung von Marihuana, vor allem für ein Land wie Mexiko, das jahrzehntelang unter den Auswirkungen des Drogenhandels zu leiden hatte.
- Die Verordnung muss aber auch noch vom Kongress verabschiedet werden, der sie ablehnen oder modifizieren könnte. Allerdings sieht es so aus, als würde das Projekt letztendlich vom Erfolg gekrönt werden.
Vorgeschichte
Die Bewegung für die Legalisation von Cannabis in Mexiko musste wegen der komplexen politischen und sozialen Lage aufgrund der Drogenkartelle besonders vorsichtig vorgehen. Dieser besagte „Drogenkrieg" hat im gesamten Land schon über 150.000 Todesopfer gefordert und den Weg für die Legalisation von Marihuana behindert. Ein Prozess, der an sich nicht unmöglich zu bewältigen war, denn schon seit Jahren wurden vielversprechende, wenn auch bescheidene Schritte unternommen. In diesem Sinne scheint der Einfluss des US-amerikanischen Modells großes Gewicht zu besitzen: In den letzten Jahrzehnten war Mexiko Zeuge, wie 29 Staaten der USA medizinisches Marihuana reguliert haben. Ein Vorbild, das bei der Entscheidung von Felipe Calderón zur Reform des allgemeinen Gesundheitsgesetztes 2009 eine wichtige Rolle gespielt haben dürfte. In der Reform steht, dass Personen, die bis zu fünf Gramm Cannabis mit sich führen, nicht mehr strafrechtlich verfolgt werden.
CBD und sein medizinischer Nutzen
Ein weiterer Faktor, der diesen Gesetzentwurf vorangetrieben haben dürfte, sind die unzähligen Fälle, in denen Cannabidiol oder CBD, ein Bestandteil von Cannabis, bei der Behandlung von refraktärer Epilepsie bei Kindern einen sehr großen Nutzen gezeigt hat. Fälle wie die von Charlotte Figi, einem Mädchen aus Colorado, das an dem Dravet-Syndrom leidet und dem durch CBD quasi das Leben gerettet wurde, zeigen der Welt und der Wissenschaft, dass Cannabinoide in der Tat medizinische Eigenschaften besitzen. Fälle wie diese haben die gesamte wissenschaftliche Forschung in diesem Feld vorangetrieben, besitzen aber auch einen starken Einfluss auf die Gesetzgebung.
Wenn es aber ein einschneidendes Ereignis gegeben hat, das die Türen für diesen Prozess geöffnet haben, dann ist das der Fall des mexikanischen Mädchens Graciela Elizalde. Dieses Urteil erlaubte dem Mädchen, seine Epilepsie mit CBD zu behandeln und stellte die Weichen, damit
Was beinhaltet der Gesetzentwurf?
Das Projekt, im Falle einer Zustimmung des Kongresses, würde dem Gesundheitsministerium erlauben, neue politische Strategien zu erstellen und durchzusetzen, was den Einsatz und die Vergabe von Medikamenten auf der Basis von Cannabis betrifft. Auch wenn dieses Gesetz noch in den Kinderschuhen steckt und noch nicht alles klar definiert ist, bestätigt der Senator Francisco López Brito, dass im Falle einer Zustimmung folgende Punkte berücksichtigt würden:
- Die Produkte, die einen THC-Wert von 1% oder weniger besitzen, dürfen vermarktet werden.
- Der Anbau von Marihuanapflanzen wird nicht strafrechtlich verfolgt, wenn der Anbau medizinischen oder wissenschaftlichen Zwecken dient.
- In Zukunft würde auch die nationale Produktion von Cannabis erlaubt werden.
Diese Initiative, die ein Werkzeug zugunsten der öffentlichen Gesundheit darstellen soll, zieht allerdings nicht den Konsum von Cannabis zu Genusszwecken in Betracht. Aber solche Schritte lassen es nicht mehr utopisch erscheinen. „Wir kämpfen nun schon seit vielen Jahren für die Anerkennung und Genehmigung von medizinischem Cannabis und endlich halten wir etwas in den Händen", sagte Lisa Sánchez von der Organisation México Unido Contra las Drogas.
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