- Seit einigen Monaten kann man in der Schweiz legales Cannabis mit einem niedrigen THC-Gehalt und einem hohen Prozentsatz an CBD erwerben.
- Ein Wirtschaftszweig, von dem man annimmt, dass er mehr als 100 Millionen Euro Umsatz bringen könnte, ist aufgeblüht und die Geschäfte liefern sich einen harten Wettkampf bei der Entwicklung von Produkten, die die Klienten anlocken. Vor zwei Jahren konnte man kaum den Enthusiasmus erahnen, den der Schweizer Konsument gegenwärtig für Cannabis an den Tag legt.
- Die Gesetze in der Schweiz verbieten Cannabis, das einen THC-Gehalt von über 1% besitzt, was die Türen für den Verkauf von Buds öffnet, die CBD-reich sind. CDB ist unter den mehr als 80 in den Marihuanapflanzen zu findenden Cannabinoiden das zweithäufigste.
- Das hat ausgereicht, um einen Sektor entstehen zu lassen, dessen wirtschaftliches Gewicht mehrere Dutzend Millionen Euro beträgt.
Seit Anfang März kann man in den Schaufenstern von vielen Tabakwarenläden in Genf ein grün-weißes Schild finden, das die Passanten darauf aufmerksam macht, dass der "Verkauf von Cannabis in diesem Lokal zu 100% legal ist". Diese Information befindet sich umgeben von anderen Werbeanzeigen für Kaugummi und Softdrinks. Margot Schneider, Verkaufsleiterin eines Tabakwarenladens, öffnet eine kleine rosafarbene Schachtel mit fünf Gramm Cannabis, um ihren Kunden zu zeigen, wie dieses neue Produkt aussieht. Cannabis mit einem hohen Prozentsatz an CBD sieht genauso aus wie sein naher psychoaktiver Verwandter: Das Aroma, das Aussehen und die Textur sind identisch wie das von herkömmlichem Marihuana. Diese Ähnlichkeit ist es, die der Polizei während einer Hausdurchsuchung Kopfzerbrechen bereitet, da man das gefundene Gras erst im Labor analysieren muss, um zu wissen, was man eigentlich in der Hand hält.
Therapeutische und Erholungszwecke
Fünf Gramm kosten 70 Schweizer Franken, ungefähr 65 Euro und Frau Schneider, deren Tabakwarenladen sich am Ufer des Genfer Sees befindet, verkauft zwischen zehn und fünfzehn dieser Kästchen am Tag. "Die Leute sagen, dass sie es zu therapeutischen Zwecken benutzen, aber ich denke, dass sie es vor allem zu Genusszwecken und zum Entspannen konsumieren. Aber da es sich um ein legales Produkt handelt, habe ich nichts zu beanstanden. Tabak verkaufe ich schon mein Leben lange und man hört nichts von seinen heilenden Eigenschaften, also habe ich auch nichts dagegen..." Auf jeden Fall wird Marihuana im kollektiven Gedächtnis mit einem Rauschzustand assoziiert, der je nach Hanfsorte unterschiedlich stark ausfällt. Ein Großteil der Konsumenten für den Freizeitgebrauch sucht genau diesen Rausch und sie verwenden dafür THC-reiches Marihuana (wie zum Beispiel Moby Dick von Dinafem, das einen THC-Gehalt von ca. 21% besitzt). Der Rausch von Cannabis verändert den Bewusstseinszustand, so argumentieren zumindest diejenigen, die Marihuana verbieten wollen und die Konsumenten diskriminieren. Wenn also kein Risiko eines Rausches vorliegt, dann brauchen wir uns auch keine Sorgen zu machen und können es problemlos konsumieren.
Nichtsdestotrotz ist das Cannabidiol (CBD) für viele Konsumenten sehr attraktiv und wird hoch geschätzt. Für die Gewohnheitsrauscher, die Probleme haben, sich auf dem Schwarzmarkt zu versorgen, besitzt dieses Produkt viele Vorteile und der Preis pro Gramm ist nahezu identisch. Auf der anderen Seite kann man Konsumenten finden, die das therapeutische Potenzial dieses Moleküls sehr interessant finden, da es unter anderem zur Bekämpfung von: Spasmen, Übelkeit, Migräne, Menstruationsbeschwerden, grünem Star, Entzündungen und Allergien eingesetzt werden kann und dazu noch eine antibakterielle Wirkung besitzt. Eine der wohl überraschendsten Anwendungen ist der Einsatz bei Entgiftungen, um den Schock bei denjenigen zu lindern, die solch eine Behandlung beginnen. Die Tatsache, dass man den Rausch und den Konsum trennen kann, spielt bei einigen Entgiftungs-Protokollen eine wichtige Rolle. Das Marihuana mit einem hohen Gehalt an CBD ist ein wahres Wundermittel, das viele Krankheiten lindern kann, vergleichbar mit dem Tigerbalsam in Asien.
Cremes, Salben und Kosmetika
Die Geschäfte, die auf diese Tendenz gesetzt haben, fehlt es nicht an Fantasie, um das Interesse der Schweizer Bürger zu wecken und halten eine große Bandbreite an Produkten bereit. Das CBD-reiche Cannabis kann zur Herstellung von Cremes, Salben und Kosmetikprodukten verwendet werden. Außerdem gibt es eine große Auswahl an E-Flüssigkeiten zum Verdampfen, Duftölen und anderen Extrakten, aber natürlich auch die typischen, getrockneten Blüten, die man auf traditioneller Weise im Joint rauchen kann. Der Effekt ist allerdings reiner und wirksamer, wenn man einen Vaporisierer benutzt.
Es handelt sich also um einen kompletten Wirtschaftssektor, der nur in ein paar Monaten entstanden ist. CBD Livraison ist eins der Unternehmen, das die Entwicklungsmöglichkeiten von legalem Marihuana gesehen hat. Das Unternehmen besitzt einen Online-Shop und über ein dutzend Verkaufsstände, von denen einige 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche geöffnet sind. Und diejenigen, die nicht aus dem Haus wollen oder können, profitieren vom Lieferservice, der genauso lange braucht, wie der Pizzaservice.
Martin Heller, Marketing-Strategie-Berater, hat die Vermarktung verschiedener Produkte aus dem CBD-Bereich überwacht und ist damit durchweg zufrieden. "Der Verkaufsstart dieser Produkte war einfach phänomenal, da das legale Marihuana sich an verschiedene kommerzielle Tendenzen anlehnt. So können wir zum Beispiel die hohe Beliebtheit der alternativen Medizin nennen, wie die Aromatherapie, die Bachblütentherapie und genereller gesagt, all diejenigen, die sich in irgendeiner Form direkt auf die Natur stützen. Die westliche Medizin ist oft verschrieen und die Pharmaunternehmen leiden unter der schlechten Presse, was unseren Klienten zugutekommt. Außerdem sollte man nicht vergessen zu erwähnen, dass Marihuana wegen seiner Mehrdeutigkeit und den Wunsch, etwas Verbotenes auszuprobieren, Neugier erweckt. Der medizinische Nutzen dieses Moleküls wurden zwar studiert und dokumentiert, allerdings noch nicht tiefer gehend. Dennoch scheint ihre Wirksamkeit im Augenblick unbestreitbar."
Mainstream marihuana
Marihuana war lange Zeit ein Synonym von Rausch und Trips, sowohl für diejenigen, die einen psychoaktiven Effekt suchten, als auch für die Behörden und die Justiz. Diese Psychoaktivität hat auf diese Weise das therapeutische und entspannende Potenzial fast gänzlich in den Schatten gestellt. Der fulminante Start dieses Produktes lässt erkennen, wie sehr der Konsument Cannabis zu schätzen weiß, egal ob es legal erhältlich ist oder nicht. All das zeigt die Erschließung eines bedeutenden Wirtschaftssektors, der einzig und allein von den Gesetzen und deren Verabschiedung abhängt. Der Höhenflug von CBD hat in der Schweiz in dem Moment begonnen, in dem man die vorliegende Lücke der Gesetzgebung hinsichtlich dieses Themas ausgenutzt hat. So einfach ist es!
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