The sauce, die Terpen-Soße, die die Extrakt-Welt erobert

  • Bei Terpen-Soße (oder the sauce auf Englisch) handelt es sich um eine Mischung aus hochkonzentriertem THCA und den exklusiven Terpenen einer bestimmten Cannabissorte.
  • Sie wird auch als „terpenreiches Vollspektrum-Extrakt“ bezeichnet, da sie das gesamte Spektrum an Cannabis-Trichomen enthält und damit dank des Entourage-Effekts auch alle Vorteile der Pflanze bietet.
  • Wenn ihr das Konzentrat öffnet, werdet ihr schnell merken, woher es seinen Namen hat – sein Aroma ist einfach berauschend! Da seine Wirkung jedoch nicht minder stark ist, solltet ihr es lieber mit gebührender Vorsicht genießen.

Marihuana-Konzentrate sind kein neues Phänomen, im Gegenteil: Der Mensch konsumiert schon seit tausenden von Jahren Haschisch, und die Extrakte sowie Cannabisöl-Tinkturen selbst gibt es schon seit Jahrzehnten. Dank neuartiger Destillations- und Raffinierungsverfahren haben sie sich jedoch mit der Zeit stark fortentwickelt. Durch den Dabbing-Boom rückten Konzentrate wie Wax, Shatter oder BHO (Butane Hash Oil) auf die Bildfläche, und inzwischen gibt es bereits wieder neue Produkte wie eben Terpen-Soße, die das Herz der erfahreneren Nutzer erobern.

Terpene sind die Verbindungen, die der Pflanze ihr Aroma und ihren Geschmack verleihen. Außerdem sind viele Effekte von Cannabis auch auf ihre Interaktion mit den Cannabinoiden zurückzuführen. Manche Verfahren der Extraktherstellung können den Terpengehalt des Pflanzenmaterials verdünnen oder zerstören und so sowohl die besonderen Geschmacksnoten als auch die Vorteile des Entourage-Effekts zunichtemachen.

Dies lässt sich nur durch entsprechende Vorsichtsmaßnahmen vermeiden. Manche Hersteller bewahren die Original-Terpene und fügen sie nach dem Ende des Extraktionsprozesses wieder zu, während andere künstliche Terpene anderen Ursprungs verwenden, sodass ihre Produkte teils nach Orange, Blaubeeren, Erdbeeren oder sogar Zuckerwatte schmecken.

Dieses Problem behebt die Terpen-Soße, die im Englischen auch als terp sauce oder einfach the sauce bekannt ist und ebenfalls ihre Terpene behält, und zwar in sehr konzentrierter Form! Das macht sie zu einem superpotenten, schmackhaften und vor allem außergewöhnlich aromatischen Produkt.

Was macht Terpen-Soße so anders als andere Extrakte?

Als „Terpen-Soße" oder „the sauce" wird in der Extrakt-Industrie eine Kombination aus hochkonzentriertem THCA (Tetrahydrocannabinolsäure, der Vorstufe von THC, die in der frischen Pflanze selbst vorliegt) und den exklusiven Terpenen der jeweiligen Cannabissorte, aus der das Konzentrat extrahiert wurde, bezeichnet. Sie wird auch „terpenreiches Vollspektrum-Extrakt" genannt und gehört zu den reinsten Formen von Cannabis-Konzentraten, die momentan auf dem Markt erhältlich sind.

Terpen-Soße, oder schlicht the sauce, ist ein hochpotentes, sehr schmackhaftes und vor allem außergewöhnlich aromatisches Konzentrat.

Aufgrund ihres hohen Reinheitsgrads enthält die „Soße" THCA in kristalliner Form, wodurch sie ein wenig an Marmelade oder Apfelmus erinnert, in dem Zuckerstückchen schwimmen (das THCA); den flüssigeren, sirupartigen Teil bilden die Terpene. Die „Soße" enthält das vollständige Spektrum der Cannabis-Trichome, sprich, die ganze Palette potenziell aktiver Biomoleküle, während uninteressante „Zutaten" wie Lipide, Fette oder Wachse entfernt wurden. Das macht sie zu einer der gesündesten Formen, Marihuana zu konsumieren, ähnlich wie Extrakt-Kristalle. Bei letzteren handelt es sich dabei um THCA- und CBDA-Superkonzentrate, die es auf einen Reinheitsgrad von 99 % bringen, aber keinerlei Terpen-, Fett- oder Lipid-Spuren aufweisen und deshalb völlig geschmacks-, farb- und geruchslos sind.

Wenn bei ihrer Herstellung alles richtig gemacht wurde, repräsentiert die Terpen-Soße die jeweilige Pflanze genau so, wie die Natur sie geschaffen hat, denn nachdem die Cannabinoid- und Terpenproportion so naturnah wie möglich gehalten wird, kann man wirklich die einmalige Essenz einer Cannabispflanze einfangen. Das ergibt erstklassige Produkte, die allerdings auch ihren Preis haben – sie kosten zwischen 30 bis 60 Euro pro Gramm, fast 10 mal mehr, als die Pflanze selbst kosten würde.

Wie wird Terpen-Soße hergestellt?

Den Ausgang bilden frische Pflanzen, die nicht wochenlang getrocknet und gecured, sondern direkt gefriergetrocknet oder gekühlt werden, damit sie so viele Terpene wie möglich behalten. Nach einem ersten Extraktionsverfahren mit einem Lösungsmittel (z. B. Butan), bei dem Fette und Lipide herausgelöst werden, wird das Produkt unter schwacher Wärmezufuhr weiter behandelt, um einen Verfall der Terpene und Cannabinoide zu verhindern. Ist das Lösungsmittel wieder entfernt, so bleibt ein terpen- und cannabinoidreiches Konzentrat zurück, das man anschließend mehrere Wochen lang reifen lässt.

Terpen-Soße enthält das vollständige Spektrum der Cannabis-Trichome, sprich, die ganze Palette potenziell aktiver Biomoleküle.

Mit zunehmendem Alter setzt ein Prozess ein, der im Deutschen Keimbildung oder Nukleation genannt wird und durch den die Cannabinoide sich zu Kristallen zusammengruppieren. Im Fachjargon nennt man diesen Schritt auch diamond mining, da die natürlich gebildeten THCA-Kristalle ein wenig wie kleine Diamanten aussehen. Durch das „Ausflocken" der Kristalle werden die Terpene in eine schwammige Flüssigkeit abgesondert, die als mother liquor („Mutterlösung") bezeichnet wird. Diese Flüssigkeit wird noch einmal einem Extraktionsverfahren unterzogen. Das Ergebnis ist ein hochgradig potentes Produkt.

Damit ein Konzentrat als Vollspektrum-Konzentrat gilt, müssen sein Terpen-Gehalt über 13 % und sein Cannabinoid-Gehalt zwischen 45 und 70 % liegen. Abweichungen sind natürlich immer möglich, aber dieser Prozentsatz ist so etwas wie ein Richtwert, an dem man echte Terpen-Soße erkennt. Falls die Soße mehr als 30 % Terpene enthält, ist sie vermutlich zu intensiv.

Bitte immer die individuelle Toleranz berücksichtigen

Studien über den Entourage-Effekt haben gezeigt, dass die Terpene bei der Wirkung, die Cannabis ausübt, eine wichtige Rolle spielen. Terpen-Soße ist eine schmackhafte und aromatische, aber eben auch besonders potente Extrakt-Art. Konsum-Neulinge und Patienten, die Cannabis nutzen, um ihre Beschwerden zu lindern, sollten bei der Verwendung dieser Produkte sehr vorsichtig sein. Da Terpen-Soße einen sehr hohen Cannabinoid- und Terpengehalt aufweist, ist ihre Wirkung für Konsumenten mit niedriger Toleranzschwelle nämlich schnell zu intensiv.

Wenn bei einem auch niedriger dosierte Marihuana-Produkte gut funktionieren, gibt es eigentlich keinen Grund, warum man auf stärkere Produkte umsteigen sollte. Für Patienten mit hartnäckigen oder chronischen Krankheiten kann Terpen-Soße hingegen zweifelsohne ein wertvolles Hilfsmittel sein, nachdem die starke Wirkung des Vollspektrum-Extrakts sehr schnell einsetzt und Schmerzen, Angstattacken und andere Beschwerden innerhalb von Minuten lindert.

27/06/2019

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