- Im vergangenen Juni hat die dänische Polizei bei drei Gelegenheiten in dem berüchtigten Stadtviertel Christiania Razzien vorgenommen, um die Verkaufsstände von Cannabis zu schließen. Weit davon entfernt effektiv zu sein, hat die restriktive Politik der dänischen Regierung damit das Gegenteil erreicht. Die dänische Bevölkerung unterstützt die Legalisation von Marihuana im zunehmenden Maße.
Die letzte Polizeiaktion gegen den Cannabiskonsum führte zu einer Schließung von 37 Verkaufsständen, der Verhaftung von 18 Personen und die Beschlagnahmung von bis zu 10 Kilo Marihuana. Allerdings hat dies nicht den Verkaufsrhythmus in Christiania gebremst. Die Händler öffneten ihre Kioske schon wenige Minuten, nachdem die 100 Polizisten den Bereich verlassen hatten.
Diese Eingriffe haben zur Folge, dass die Debatte über die Legalisation von Marihuana in Dänemark mit Feuereifer geführt wird. Bewohner des ganzen Landes, unter ihnen auch verschiedene Rechtsexperten, signalisieren, dass die Regierung ihre Verbotspolitik hinter sich lassen soll, da bereits bewiesen wurde, dass sie nicht in die richtige Richtung führt.
Über den gestiegenen Bevölkerungsrückhalt schrieb vor Kurzem eine dänische Zeitung, dass eine Umfrage folgendes ergab: 45% der Bevölkerung findet, dass Cannabis legalisiert werden sollte, gegenüber 41%, die glauben, dass es weiterhin verboten sein sollte. Außerdem äußersten 88% der Befragten, dass sie für eine Entkriminalisierung von medizinischem Marihuana sind. Unter denen, die diese Maßnahme befürworten, denken 72%, dass der Staat den Verkauf von Cannabis überwachen soll.
"Persönlich glaube ich, dass wir den Verkauf von Cannabis legalisieren sollten, denn es ist ein Kampf, den wir nicht gewinnen werden", meinte Anne Birgitte Stürup, Oberstaatsanwältin der Steuerbehörde von Kopenhagen. „Wir versuchen schon zu lange, den Verkauf zu bekämpfen und das Ergebnis ist ein totaler Reinfall. Wir können den Cannabis-Konsum nicht mit einem Gesetz stoppen. Das ist teuer und überhaupt nicht wirksam."
Seitdem die Dänen die alten Militärbarraken 1971 besetzten, wird in Christiania Cannabis verkauft. Man wollte einen Versuch einer „freien Stadt" wagen, unabhängig von den Autoritäten des Staats. Die in der Straße Pusher abgewickelten Verkäufe, die von der Polizei bei mehreren Gelegenheiten geräumt wurden, erreichen jährlich einen Wert von einer Milliarde Kronen (ca. 134.000.000 Euro).
Diese Summe wird auch von denjenigen benutzt, die die Legalisation von Marihuana verteidigen. Sie weisen darauf hin, dass, solange der Verkauf weiter unter Strafe steht, die Einnahmen daraus in die Hände von kriminellen Banden fallen. Wenn Cannabis im Gegensatz dazu für legal erklärt werden würde, dann würden diese Millionen von Kronen in den Staatskassen landen, wie es auch in den Orten geschieht, die Marihuana schon legalisiert haben. Das ist unter anderem in Portugal, Uruguay und zahlreichen Staaten der USA der Fall. Zu diesem Thema sprach sich der Kopenhagener Polizeichef Per Larse wie folgt aus: „Das Geld kommt in die falschen Hände."
Auch wenn es das geeignete Umfeld scheint, um die Legalisation zu erreichen, ist es aber dennoch sicher, dass die Dänen noch darauf warten müssen. Die Forderungen stoßen bei der Regierung nicht nur auf taube Ohren, sondern es scheinen sogar neue Maßnahmen geplant, um den Zugang zu Marihuana sogar noch weiter einzuschränken.
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