Das PotCoin-Fieber: Die digitale Währung für Marihuana ist im Kommen

  • Der Trend für digitale Währung hat jetzt schon den Bitcoin übertroffen. Seit der Legalisierung von Marihuana in Colorado und Washington können die Konsumenten der heiligen Pflanze Erwerb und Transaktionen mittels einer neuen digitalen Währung erledigen, dem PotCoin.

"Wenn es eine Industrie gibt, die ihre eigene Währung herausbringen sollte, dann ist das zweifelslos die Cannabis-Industrie", meint man vom Twitter-Account Bitcoinseeds. Denn diese Industrie hat mit zahlreichen Hindernissen zu kämpfen, sei es aufgrund moralischer, legaler, politischer oder wirtschaftlicher Vorurteile. Und alle oder zumindest die Mehrheit dreht sich um das Geld, das Cannabis abwirft oder für einige nicht mehr erzeugen würde, wenn es legalisiert wird. Die Herausforderung ist, Schritt für Schritt an einer gefestigten und machbaren Legalisierung zu arbeiten, und die Währung PotCoin könnte ein Schlüssel dazu sein.

Bild: gamer chronic

Aufgrund einer Verordnung im Gesetz für kontrollierte Substanzen in den Vereinigten Staaten laufen zurzeit die Banken, die den legalen Marihuana-Händlern Geld leihen, das Risiko des Verlusts ihrer Geldanleihen, falls der Schuldner nicht zahlt. Die Gründe dafür findet man in der föderalen Rechtslage, die diese Aktivität noch als illegal einstuft und daher den Banken die Zahlungsversicherung verweigern und sie zudem noch strafrechtlich verfolgen kann. In einem Versuch das Problem einzudämmen, verabschiedete die Regierung von Präsident Obama ein neues Paket von Richtlinien für Banken, doch leider bieten diese neuen Regelungen den Banken eigentlich nicht die notwendige rechtliche Sicherheit.

Daher sind die Marihuana-Apotheken gezwungen, ihre Geschäfte weiterhin in bar abzuwickeln. Und das bedeutet für viele, besonders gefährdet für Diebstähle zu sein. Wie soll man Hunderte von Tausenden Dollars in Geldkassetten aufbewahren und sie dann später zur Zahlung von Steuern zur nächstliegenden Finanzbehörde bringen? Für einige Geschäfte hat diese Situation vom permanenten Umgang mit Cash die Schließung verursacht.

Doch ganz ruhig, meine Damen und Herren. Denn der PotCoin ist da.

Bild: cryptsy

Der PotCoin wurde im Januar dieses Jahres von drei anonymen Personen mit den Pseudonymen Hasoshi, MrJones und Smokemon 514 entwickelt. Der Website von PotCoin zufolge „wurde die Währung entworfen, um die alltäglichen Transaktionen der Cannabis-Gemeinschaft zu potenzieren, zu schützen und zu erleichtern, um so diese erst kürzlich legalisierte Industrie zu festigen und die entstandene Nachfrage effektiv zu decken. Je nach Vertrauen seitens der Konsumenten und Befürworter in PotCoin als Währung werden seine Glaubwürdigkeit, Stabilität und Sicherheit zusammen mit dem Markt und der Gemeinschaft weiterhin wachsen." So wie auch bei Bitcoin können die Konsumenten die Potcoins an der Börse oder telefonisch erwerben und sie anschließend in einer Art von Online-Geldbeutel aufbewahren.

Wird PotCoin funktionieren?

Zurzeit verschafft diese Kryptowährung bereits den Marihuana-Händlern Erleichterung, die den ganzen Tag mit Bargeld umgehen, und stellt außerdem ein alternatives System für traditionellen Umgang mit Geld dar, der oft das Zentrum von Drogenhandel, Machtkämpfen und Schmiergeldern ist. Trotzdem kann der PotCoin aus verschiedenen Gründen noch nicht vertrauenswürdig sein:

Hohe Volatilität vom Preis des BitCoin während des vergangenen Jahres. Quelle: Coindesk

Volatilität: Trotz der tollen Idee birgt der PotCoin seine Risiken. Aufgrund seiner wenigen Verbreitung ist sein Wert noch sehr unbeständig und somit noch viel weniger stabil als der seines Bruders Bitcoin.

Fehlende Verantwortliche: Im Angesicht des erst kürzlichen Verschwindens von 400 Millionen in Bitcoins im Wechselzentrum Mt. Gox (sowie seinem daraus folgenden Bankrott) könnten die Investoren jeglicher Kryptowährung misstrauen.

Die Regelungen auf Bundesebene: Diesselbe Barriere, durch die der PotCoin entstanden ist, kann auch sein Untergang sein (wenn die Gesetze für Transaktionen und Darlehen für Marihuana so geändert werden, dass es im ganzen Land legal wird).

Die Zeit wird zeigen, ob der PotCoin sich als weiteres Phänomen entpuppt, so wie sein Bruder BitCoin. Zurzeit gibt es in Spanien bereits einige Growshops, die PotCoins als Zahlungsmittel akzeptieren, und zweifellos wird es in Zukunft noch viel mehr geben.

03/04/2014

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