Bamboo

Pflanze des Monats: Bambus – hochinteressant für Bau-, Textil- und Gesundheitswesen

  • Den Post über die Pflanze des Monats widmen wir dieses Mal einer Familie von Graspflanzen, deren Anwendungen im Bauwesen im Zuge der globalen Erwärmung gerade in aller Munde sind.
  • Dank ihrer robusten Rohre und ihrer hohen Kohlenstoff-Bindungskapazität sind sie ins Blickfeld zahlreicher ökologischer Bewegungen gerückt, die die CO2-Emissionen reduzieren möchten. Vorteile bieten sie jedoch nicht nur für das Wohlergehen des Planeten, sondern auch für die menschliche Gesundheit.
  • Entdeckt mit uns, was das Lieblingsessen der Pandabären für uns bereithält!
Bamboo

Bambus ist eine Pflanzenart aus der Familie der Süßgräser, wie auch Mais oder Reis. Obwohl er aufgrund seines verholzten Stamms gerne mit einem Baum verwechselt wird, ist der Bambus ein Grasgewächs, wenn auch mit ein paar mehr Attributen als sonst gewohnt. Wir gehen kurz mit euch durch, wofür man ihn alles verwenden kann.

Beschreibung

Als „Bambus" werden langgestreckte, rohrförmige Grasarten bezeichnet, deren Wuchshöhe eher einem Baum denn einer Graspflanze gleicht. Nach der Amerikanischen Bambus-Gesellschaft (Bamboo American Society) umfasst die Unterfamilie der Bambusoideae rund 500 Arten. Zu deren gemeinsamen Charakteristika zählen eine baumähnliche Struktur und ein verholzter, wie gesagt rohrförmiger Stamm.

Bambus ist die schnellste Pflanze der Welt, und auch eine der härtesten.

Die Pflanze gliedert sich in drei Teile auf: Wurzeln und Rhizome (unterirdische, horizontal wachsende Sprossachsen, aus denen sich Wurzeln und Stiele bilden), Stamm, – ein zylinderförmiges Rohr, das bis zu 41 Meter groß und 30 cm dick werden kann – und Blätter. An letzteren kann man die verschiedenen Arten voneinander unterscheiden. Die Wachstumsphase, in der das Rohr wächst, dauert drei bis vier Monate, und die Blütezeit zwischen 30 und 120 Tagen.

Die Bambuspflanze hat vor allem zwei sehr vorteilhafte Charakteristika: einerseits ihr robustes Rohr, das als so hart wie Stahl gilt und deshalb in der Bau- und Dekorationsbranche sehr beliebt ist, und zweitens ihre Schnelligkeit: Sie gehört zu den schnellsten Gräsern der Welt und kann bis zu 91 cm am Tag wachsen. Um euch einen Vergleich zu geben: Sie ist viermal schneller als Eukalyptus, und was noch wichtiger ist: Wenn man sie abschneidet, wächst sie schnell wieder nach, nachdem es sich um ein Gras handelt und nicht um einen Baum.

Herkunft

Man schätzt, dass der Bambus ursprünglich aus tropischen und subtropischen Regionen auf den Kontinenten Asien, Afrika, Ozeanien und Amerika stammt. In Europa wächst das Gras nicht von Natur aus, wird mittlerweile aber auch dort angebaut. Dieses Gras besitzt nämlich eine große Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Klimas: Es wächst an Orten mit Temperaturen über 30 Grad, doch man hat auch Bambus-Kulturen in Gebieten gefunden, wo es bis zu -9 Grad kalt werden kann, wie beispielsweise in höheren Regionen der Anden. Unverzichtbar für sein Gedeihen aber ist die konstante Wasserzufuhr während der Wachstumsphase.

Anwendungen

Bambus im Bauwesen

Durch sein hartes Holz ist das Bambusrohr hochinteressant für den Bausektor. Der International Bamboo and Rattan Organisation (INBAR) zufolge, einer Organisation mit 45 Mitgliedsländern, die durch die Nutzung von Bambus eine nachhaltigere Entwicklung fördern will, ist das Gras ein gutes Ausgangsmaterial für den Bau von Wohnungen, Gerüsten und Möbeln. Eine ökologische Alternative ist es dabei insbesondere aufgrund seiner Fähigkeit, große Mengen an Kohlenstoff zu binden und damit die CO2-Emissionen zu reduzieren, die für die Erderwärmung mitverantwortlich sind.

Wie auf der Website der INBAR erklärt wird, könnte die jährliche Menge an gebundenem Kohlenstoff bei bis zu 25 tc/ha liegen, da Bambus so schnell wächst. Der Bambus könne regelmäßig geerntet werden, sodass man zahlreiche lang haltbare Produkte herstellen könne, mit denen man über Jahrzehnte hinweg Kohlenstoff einlagert. Langfristig gesehen könne Bambus also mehr Kohlenstoff aufnehmen als so manche Baumplantage und 200 bis fast 400 Tonnen Kohlenstoff pro Jahr binden. Deshalb sollte Bambus bei den Wiederaufforstungs- und Aschnti-Klimawandel-Initiativen der Länder unbedingt berücksichtigt werden, betont die Organisation.

Bambus in der Textilbranche

Bambusstoff wird aus Bambus-Zellulose hergestellt und ist unter anderem deshalb nachhaltig, weil für seine Produktion weniger Wasser benötigt wird als für andere Materialien, und weil er biologisch abbaubar ist. Zudem sind die Stoffe, die aus dieser Zellulose gewonnen werden, sehr porös, sodass der Körper durch die Kleidung hindurch schön atmen kann.

Bambus im Gesundheitswesen

Der Teil der Pflanzen, der als Nährstofflieferant für den Menschen interessant ist, sind die Rhizome, die in der Gastronomie auch als Bambussprossen bezeichnet werden. Sie enthalten folgende Inhaltsstoffe mit folgenden Vorteilen:

  • Ballastsstoffe: Dank seines hohen Ballaststoffgehalts kurbelt dieses Lebensmittel den Darm an.
  • Kalium: Sein hoher Kaliumgehalt hilft, den Arteriendruck zu senken, und trägt zum guten Funktionieren des Nervensystems bei.
  • Silicium: Diese Verbindung hält die Knochen gesund und ist insbesondere Frauen in den Wechseljahren zu empfehlen, da es Hitzewallungen lindert. 
10/10/2019

Kommentare unserer Leser

Noch keine Kommentare vorhanden. Wollt ihr die ersten hinterlassen?

Kommentar hinterlassen

Kontakt

x
Kontaktier uns