- Am 20. März 2020 hat das Parlament von Ghana einen vom Narcotics Control Board (NACOB) vorgelegten Gesetzesentwurf angenommen, der die Legalisierung der Produktion und des Konsums von Cannabis für industrielle und medizinische Zwecke beinhaltet.
- Falls der Gesetzesentwurf vom Präsidenten bewilligt wird, ist Ghana das sechste Land in Afrika nach Lesotho, Sambia, Südafrika, Simbabwe und Malawi, das Medizinalhanf reguliert.
Das Parlament von Ghana hat den Gesetzentwurf über die Produktion von Nutzhanf und den Konsum von Medizinalhanf während der Parlamentssitzung vom 20. März angenommen. Obwohl die Coronavirus-Pandemie auch in Ghana die politische Tagesordnung bestimmt, scheinen die Abgeordneten Zeit gefunden zu haben, sich mit Cannabis zu befassen. Der Vorschlag, der 2019 vom Narcotics Control Board (kurz: NACOB, zu Deutsch: „Rauschmittelkontrollbehörde") von Ghana erarbeitet wurde, ist im Kongress angenommen worden, muss aber noch vom Präsidenten Nana Akufo-Addo bewilligt werden, um in Kraft treten zu können.
👇In folgendem Video könnt ihr die Debatte über die Legalisierung von Medizinhalhanf in der Parlamentssitzung vom 20. März mitverfolgen.
Die Produktion und der Konsum von psychoaktivem Cannabis werden in dem Gesetzesentwurf in keinster Weise in Erwägung gezogen, es wird sogar betont, dass der THC-Gehalt der angebauten oder konsumierten Sorten nicht höher als 0,3 % sein darf.
Wie in anderen Ländern soll auch in Ghana der Konsum von CBD und die Produktion von Hanf legal werden, während Cannabispflanzen mit psychoaktiver Wirkung weiterhin verboten bleiben sollen. Auch der Genussmittelkonsum generell und der Anbau ohne Lizenz bleiben illegal.
Sollte das Gesetz in Kraft treten, so wird der Anbau von Nutzhanf auch weiterhin von der NACOB geregelt, obwohl Nutzhanf gar nichts mit Rauschmitteln zu tun hat. Wie in der digitalen Zeitschrift Hemp Today zu lesen ist, ist nicht jedermann über diese Tatsache erfreut: Nana Kwaku Agyeman, der Präsident der Hemp Association of Ghana („Hanf-Verein Ghana") beispielsweise habe kritisiert, dass „die unerfahrenen Verfasser von Ghanas Drogengesetzen Nutzhanf blind in die Kategorie von Rauschmitteln einstufen, obwohl zahlreiche Beweise vom Gegenteil zeugen".
Bei der Umsetzung des neuen Gesetzes und der Vergabe von Lizenzen für den Anbau würden zudem auch das Innenministerium von Ghana sowie andere Gremien, wie beispielsweise das Gesundheitsministerium, in Aktion treten.
Hemp Associacion of Ghana: Erfahrung im Hanfanbau
Der Hanfanbau ist in Ghana kein Novum. Mehrere Firmen, die in dem Land niedergelassen sind, bauen Hanf an. Es gibt wie gesagt sogar einen Hanf-Verein, die Hemp Association of Ghana, die seit ihrer Gründung im Juli 2019 Cannabis-Aktionismus betreibt. Inmitten eines Landes, wo die Begriffe „Hanf" und „Cannabis" bislang verboten sind und auf den Anbau und Konsum von Cannabis harte Strafen stehen, verteidigt der Verein den medizinischen Konsum und pocht auf die therapeutischen Vorteile der Cannabinoide sowie die wirtschaftlichen Chancen, die der Anbau von Nutzhanf dem Land bieten würde.
Der Rastafari Counsil of Ghana: ein Land mit Rastafari-Tradition
Ghana hat eine nicht gerade unbedeutende Rastafari-Kultur. Es gibt sogar einen Rastafari-Rat, den Rastafari Council of Ghana, der sich der Verteidigung der Rechte der Rastafaris widmet – und zu diesen Rechten gehört auch der Cannabiskonsum, der für die Gemeinschaft religiöse Bedeutung hat und als unersetzlicher Bestandteil ihres Lebensstils betrachtet wird.
Seit 2019 hat die Vereinigung den Kampf für die Entkriminalisierung von Cannabis zum obersten Ziel erklärt. Dies fiel just mit dem Year Of Return („Jahr der Rückkehr") zusammen, bei dem Ghana zum Epizentrum der Rückkehrbewegung aus der Diaspora nach Hause, auf den afrikanischen Kontinent, wuchs.
Der Rastafari Counsil hat die Annahme des Gesetzentwurfs öffentlich begrüßt; ihr Präsident, Ahuma Bosco Ocansey, sprach von einem visionären Schritt. Er vertraue darauf, erklärte er, dass die Regierung dies als Anlass nehmen würde, sich mit der grundsätzlichen Legalisierung von Cannabis auseinanderzusetzen, die unzählige Arbeitsplätze schaffen und auch zur Regenerierung der Umwelt beitragen würde.
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