- Viele Pro Marihuana-Organisationen haben große Erfolge erzielt, während andere immer noch für eine Änderung der Gesetze ihrer Länder kämpfen.
- In Spanien arbeiten der Cannabis-Arbeitskreis von Podemos und der Grupo de Estudio de Políticas sobre el Cannabis (GEPCA; dt.: „Arbeitsgruppe für Cannabis-Politik“) daran, die vollständige Regulierung voranzutreiben. Andere Gruppen, wie etwa der Observatorio Español de Cannabis Medicinal (dt. „Spanische Beobachtungsstelle für Medizinisches Cannabis“), erforschen die Vorzüge der Pflanze.
- Die Aktivisten jenseits des Atlantiks haben die Legalisierung von Marihuana in Kanada sowie in verschiedenen Teilen der USA durchgesetzt. Ganz im Süden wiederum haben sich die chilenischen und argentinischen Mütter zugunsten von Cannabis-Therapien zusammengetan.
Überall auf der Welt erstarkt das Interesse an Cannabis. Dies ist zu einem großen Teil den unzähligen Vereinen und Organisationen zu verdanken, die seit Jahren zu zeigen versuchen, dass die Pflanze frei genutzt und konsumiert werden dürfen sollte, und die neben Aktivisten aller Art auch Ärzte, Wissenschaftler, Gesetzgeber und Anwälte zu ihren Mitgliedern zählen. So ist eine intensive Debatte über die Legalisierung von Marihuana entstanden, die schon oft das Ziel der Regulierung zu verwirklichen geholfen hat oder zumindest zur Verbreitung der medizinischen Eigenschaften der Pflanze und ihrer sozialen Bedeutung als Genussmittel beigetragen hat.
Europäische Einflusskräfte
Eine der einflussreichsten Organisationen auf dem alten Kontinent ist die Europäische Vereinigung für eine gerechte und effektive Drogenpolitik (ENCOD). Sie umfasst 160 NGOs und Einzelsachverständige und bildet den europäischen Arm der internationalen Vereinigung. Von ihrem Standpunkt aus ist ein Verbot unmoralisch und ungesund. Seit 1993 kämpft sie allem voran für mehr Transparenz und Demokratie bei der politischen Entscheidungsfindung bezüglich verschiedener Stoffe. Zudem tritt sie seit 2006 für das Konzept der Cannabis-Clubs ein, Bürgerverbände, in denen in begrenztem Rahmen angebaut und ein Markt aufgebaut wird, um die Bedürfnisse der Mitglieder zu decken.
Ein weiteres europäisches Schwergewicht ist die seit 1994 aktive HCLU (Hungarian Civil Liberties Union). Sie ist die treibende Kraft hinter der Forderung nach einer Reform der harten Politik in Ungarn und veröffentlichte 2016 einen Leitfaden darüber, wie innerhalb des Landes medizinisches Cannabis konsumiert werden kann – eine Möglichkeit, auf die im ungarischen Gesetz nicht einmal eingegangen wird.
In Spanien gibt es zahlreiche Gruppierungen, die versuchen, Cannabis-freundliche Gesetze durchzusetzen, darunter der Cannabis-Arbeitskreis von Podemos, der den Cannabis-Anbau und -Besitz auf privater und kollektiver Ebene entkriminalisieren und den Status der Cannabis Social Clubs regulieren will, der Observatorio Español de Cannabis Medicinal (dt. „Spanische Beobachtungsstelle für Medizinisches Cannabis"), der sich auf die zuverlässige Berichterstattung über die therapeutischen Vorzüge der Pflanze konzentriert, und der Grupo de Estudio de Políticas sobre el Cannabis (GEPCA; dt.: „Arbeitsgruppe für Cannabis-Politik"). Letzterer wurde 2014 bei einem Treffen von Experten und Zivilbürgern ins Leben gerufen, das von der holländischen „Ideenfabrik" Transnational Institute (TNI) und der Federación de Asociaciones Cannábicas (dt. „Verband der Cannabis-Vereinigungen") organisiert worden war. Erst jüngst hat sie einen Vorschlag vorgelegt, der die Rechte von Cannabis-Nutzern und Nicht-Nutzern mittels drei verschiedenen Ansätzen für den Zugang zu Cannabis schützen soll: den Aufbau eines regulierten Markts, die Bildung von Vereinigungen und die Einführung von Programmen für den Eigenanbau.
Was andere Länder angeht, sind u. a. auch Arge Canna in Österreich, Clear sowie die Cannabis Trades Association in England oder der französische und irische Ableger der amerikanischen NORML hervorzuheben.
Amerikanische Stimmen: von Norden bis Süden
Auf dem amerikanischen Kontinent findet sich die wohl größte Zahl an Cannabis-Aktivisten und folglich auch Organisationen, die für die Legalisierung kämpfen. Zu den international relevantesten Gruppen mit Sitz in den USA gehört etwa die International Cannabinoid Research Society (ICRS), die seit 1992 versucht, ein offenes Forum für Marihuana-Forscher zu bieten.
Ein weiterer wichtiger Name in den USA ist die in New York ansässige Drug Policy Alliance (DPA). Sie entstand 2000 nach der Fusion des Lindesmith Center mit der Drug Policy Foundation und will, dass Marihuana an mehr Orten legal wird. Ihr erklärtes Ziel: eine gerechte Gesellschaft mit einem wissenschaftlichen Fundament für die Regulierung und Verwendung gewisser Substanzen. Und offensichtlich ist sie dafür auf dem richtigen Weg: Nach eigenen Angaben hatte die DPA einen entscheidenden Anteil an rund 50 % der Kampagnen, die mehrere Bundesstaaten zur Legalisierung von medizinischem Marihuana bewegten.
Außerdem sind neben diesen zwei US-Organisationen auch die international stark präsente NORML sowie Marijuana Policy Project, Stop the Drug War und Common Sense for Drug Policy zu nennen.
Auch in Kanada, wo voraussichtlich ab dem Sommer legal Marihuana geraucht werden darf, kämpfen mehrere Organisationen für eine angemessene Regulierung. Die Cannabis Trade Alliance of Canada (CTAC) beispielsweise arbeitet mit Unternehmen und den Gesetzgebern zusammen, um eine nachhaltige, sichere und ethische Entwicklung der Cannabis-Industrie sicherzustellen.
Was Südamerika betrifft, lassen sich neben den Aktivisten, die die Legalisierung im Pionierland Uruguay durchgesetzt haben, vor allem die Bewegungen in Chile und Argentinien hervorheben, die für medizinisches Cannabis, besonders für Kinder, kämpfen. Dort haben sich Väter und Mütter zusammengeschlossen, weil ihre Kinder – meist von refraktärer Epilepsie betroffen – die Krankheitssymptome mit der Pflanze behandeln könnten und letztere häufig die einzige Alternative ist, die schweren epileptischen Anfälle zu lindern. So entstanden Organisationen wie die argentinische Cameda, die chilenische Fundación Daya („Daya-Stiftung") oder die in beiden Ländern aktive Mama Cultiva („Mama baut an"). Sie alle haben mit ihrem intensiven Engagement zur Anerkennung von medizinischem Marihuana in ihrem jeweiligen Heimatland beitragen.
Es dürfte also außer Zweifel stehen, dass Cannabis ohne die unermüdliche Arbeit der Mitglieder solcher Vereinigungen nicht in derart vielen Ländern weltweit im Zentrum der Debatte stehen würde. Wie ihr gesehen habt, haben viele ihre Ziele bereits erreicht, während andere immer noch dafür kämpfen, dass Marihuana endlich ein für allemal frei genutzt werden kann. Hoffen wir also, dass ihr steter Tropfen tatsächlich irgendwann den Stein höhlt.
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