- Wir stecken mitten in der Grippe-Saison, und viele Kranke suchen händeringend nach Möglichkeiten, ihre Beschwerden zu lindern.
- Der Cannabispflanze wird oft bescheinigt, die Symptome von grippalen Infekten und Erkältungen reduzieren zu können.
- Aber funktioniert das tatsächlich?
Man weiß immer gleich, wenn es einen erwischt hat: Halsschmerzen, verstopfte Nase, Husten und Niesen, gefolgt von Fieber, Gliederschmerzen und extremer Müdigkeit – ihr habt Grippe, und bald werdet ihr euch fühlen wie von einem Panzer überrollt! Bei den meisten Erwachsenen mit gesundem Immunsystem verschwinden die Symptome nach circa einer Woche wieder, auch wenn man manchmal das Gefühl hat, sie würden nie enden.
Gibt es noch etwas, das man tun kann, um die Symptome in den Griff zu bekommen, außer sich mit einem bunten Cocktail aus Erkältungsmedikamenten, Schmerzmitteln und Hustentabletten vollzustopfen? Natürlich, und viele Leute schwören dabei sogar auf Cannabis!
Es gibt keine veröffentlichten Studien zu dieser spezifischen Anwendung von Marihuana, was aber nicht zwangsweise bedeutet, dass es nicht funktionieren würde. Hinweise darauf, dass Grippe-Symptome durch eine verantwortungsvolle Verwendung von Cannabis gelindert werden können, gibt es nämlich durchaus.
Der (spärliche) Forschungsstand zum Thema Cannabis und Grippe
Man nimmt an, dass sowohl THC und CBD als auch andere Cannabinoide, darunter auch CBG, antivirale und antibakterielle Eigenschaften haben, und genau das ist die Hauptursache, warum viele die Cannabispflanze zur Bekämpfung von Erkältungen und grippalen Infekten nutzen.
Weiterhin haben die Cannabinoide THC und CBD erwiesenermaßen entzündungshemmende Eigenschaften, was zur Linderung von Gliederschmerzen und von Entzündungen der Atemwege beitragen und einen entspannter machen kann, sodass man besser schläft.
Außerdem legen Studien nahe, dass Cannabis aufgrund seines immunsuppressiven Effekts antipyretische bzw. fiebersenkende Eigenschaften besitzen könnte, obwohl dies das Vermögen des Immunsystems, bestimmte Infektionen zu bekämpfen, auch behindern könnte. Anders ausgedrückt würde Cannabis die Symptome also zwar lindern, die Zeit, bis der Virus tatsächlich verschwindet, aber verlängern.
Angesichts solcher widersprüchlicher Befunde ist es umso wichtiger, dass die Forschung über Cannabis ausgeweitet wird. Bei den bisherigen Studien handelt es sich nämlich hauptsächlich um In-vitro-Studien und Tierversuche mit Ratten. Studien mit menschlichen Probanden hingegen gibt es bislang überhaupt keine.
Ich möchte Cannabis bei Grippe verwenden. Was muss ich tun?
Kurz gesagt: kein Cannabis rauchen, solange ihr an grippalen Infekten leidet. Vom Rauchen und sogar vom Vapen solltet ihr lieber die Finger lassen, denn obwohl ihr euch vielleicht für eine kurze Zeit besser fühlt, können der Rauch und die Wärme die Schleimhäute reizen, was Husten und Halsschmerzen verschlimmert.
Alternativ könnt ihr das Cannabis jedoch einnehmen. Per Verzehr könnt ihr alle Vorteile der Cannabinoide nutzen, erspart euch aber die Nebenwirkungen der Verbrennung. Es gibt schließlich nichts Besseres als eine heiße Tasse Tee, um eine böse Grippe loszuwerden, oder? Marihuana-Tee ist mittlerweile richtig beliebt, da man sich die Vorteile der Pflanze so auf eine unkonventionelle Weise zunutze machen kann. Wenn ihr bei Grippe Marihuana-Tee trinkt, schlaft und fühlt ihr euch sicherlich gleich viel besser.
Auch Cannabis-Öl oder -Tinkturen sind sehr beliebt, um Cannabis zu konsumieren und die Schleimhäute nicht zu reizen. Tinkturen sind flüssige Pflanzen-Extrakte, die für die orale Einnahme bestimmt sind und sehr einfach anzuwenden: Man muss die Flüssigkeit nur unter die Zunge tropfen. Es ist besser, mit dem Schlucken zu warten, bis das Öl absorbiert ist, was circa eine Minute dauert.
Ist es sicher, Grippemedikamente und Marihuana gleichzeitig zu verwenden?
Ihr solltet beim Marihuanakonsum vorsichtig sein, solange ihr Medikamente gegen Erkältungen und Grippe einnehmt. Manche frei erhältliche Arzneimittel verändern die Weise, wie der Körper die psychoaktiven Inhaltsstoffe im Marihuana umsetzt, was zu einer Reihe von exzessiven Reaktionen führen kann.
Ernste Risiken gibt es zwar nicht, doch die Kombination von Marihuana mit Erkältungs- und Grippemedikamenten wirkt beruhigend, was sehr schläfrig machen und die kognitiven Funktionen beeinträchtigen kann. Es ist möglich, dass ihr euch schlechter konzentrieren oder Entscheidungen treffen könnt.
Zudem haben viele der Medikamente Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit, Verwirrung, verschwommene Sicht, Veränderungen der Herzfrequenz oder Verlust des Gleichgewichtssinns. Der Marihuanakonsum kann dies noch verschlimmern.
Um derartige Nebenwirkungen zu vermeiden, solltet ihr als gelegentliche (oder seltene) Konsumenten mit der Verwendung von Marihuana lieber abwarten oder eure gewohnte Dosis nicht erhöhen, falls ihr Gewohnheitskonsumenten seid und Medikamente gegen Erkältungen oder Grippe braucht.
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