- An dem Wochenende, das wir in Peterborough auf der Messe Product Earth Expo verbrachten, hatten wir das Vergnügen, Viola Brugnatelli kennenzulernen und zu interviewen, eine Neurowissenschaftlerin, die Cannabinoide sowie deren Eigenschaften und mögliche medizinische Anwendungen zur Behandlung neurodegernativer Erkrankungen wie Multiple Sklerose erforscht.
- Außerdem erzählte sie uns von einer köstlichen Idee, durch die man alle Vorteile von Cannabis für unsere Gesundheit nutzen kann: frischer Cannabissaft.
Um die Ergebnisse ihrer wissenschaftlichen Forschung und die anderer Fachleute zu verbreiten, erstellte Viola Nature Going Smart, einen Blog, der geprüfte Informationen über Cannabinoide und ihre therapeutische Anwendung zur Verfügung stellt. Es gibt bereits viele wissenschaftliche Beweise, die die Vorteile von Cannabinoiden für unseren Organismus zeigen, obwohl die Form des Konsums maßgeblich die Eigenschaften der Cannabisbestandteile beeinflusst.
Frischer Cannabissaft ist eine hervorragende Möglichkeit, alle gesundheitlichen Vorteile zu nutzen, die uns Marihuana bietet, und gleichzeitig die psychoaktive Wirkung des THCs zu vermeiden. Wie bitte? Ja, Du hast richtig gelesen! Der Konsum von frischem Marihuana ruft nicht den typischen Cannabisrausch hervor, den wir gewöhnt sind. Willst Du wissen, warum? Dann lies weiter…
Warum bringt der frische Cannabissaft so viele Vorteile?
Die Marihuanapflanze produziert 421 chemische Bestandteile, von denen 80 Cannabinoide sind. Unter ihnen befindet sich das D9-THCa, die säurische Form des berühmten D9-THC, als hauptverantwortlicher Bestandteil für die Wirkung, die wir als „high" durch Marihuana kennen. Wenn wir rohes Cannabis einnehmen (ohne Zufuhr von Wärme oder ungetrocknet), d. h. den frischen, direkt von der Pflanze gewonnenen Bud, spüren wir keine Wirkung, da das D9-THCa, welches keine psychoaktive Wirkung hervorruft, keine Zeit hat, sich in D9-THC umzuwandeln. Damit dies nicht geschieht, ist es notwendig, dass das Cannabis den Prozess der Decarboxylierung durchläuft, der durch Wärmezufuhr, beispielsweise durch Verdampfung oder Verbrennung, initiiert wird.
Welche Vorteile hat denn nun der frische Cannabissaft?
- Schmerzstillend und entzündungshemmend: Das THCa und das CBD haben sich als mächtige Verbündete zur Bekämpfung von chronischen Schmerzen und sogar für die Behandlung von rheumatoider Arthritis bewiesen. Das THCa ist aufgrund seiner Fähigkeit, Cyclooxygenase 1 und 2 zu hemmen, stark entzündungshemmend. Ref.(2,3,4)
- Antibakteriell: Die Cannabinoid-Säuren D9-THC, CBD, CBN, CBC und CBGverfügen über wichtige Antipliz- und antibiotische Fähigkeiten. (1)
- Anti-Brechreiz: Sowohl das D9-THCa als auch das D9-THC und das CBD haben bewiesen, als starke Verbündete gegen Übelkeit, diese zu lindern. (5)
- Antiepileptikum: Die Ergebnisse medizinischer und wissenschaftlicher Untersuchungen über die Wirksamkeit von CBD in Fällen von refraktärer Epilepsie (vor allem bei Kindern mit dem Dravet-Syndrom) haben erneut die nicht endende Debatte über die Legalisierung von medizinischem Cannabis entfacht. Außer dem CBD gibt es noch andere Cannabiskomponente, wie das CBC, die die Dauer der Anfälle verringern. (6,1)
- Antipsychotikum: Einige Studien deuten darauf hin, dass das CBD den psychotischen Wirkungen des THCs entgegenwirkt. Diese Substanz wirkt auf sehr ähnliche Weise wie atypische Neuroleptika wie z. B. Clozapin, ohne die Nebenwirkungen von typischen Neuroleptika.
- Angst lösend: Mehrere Studien haben gezeigt, dass das CBD als starkes Anxiolytikum wirkt, das außerdem keine negativen Auswirkungen wie die der Benzodiazepine aufweist. Das CBD oder Cannabidiol dämpft die Körperreaktion auf Stress, weswegen dieser Bestandteil von Cannabis ein wirksamer Verbündeter gegen Schlaflosigkeit und posttraumatischen Stress ist. (8)
- Knochenbildung: Wissenschaftliche Studien deuten darauf hin, dass die Cannabinoide CBDV, D9-THCV und CBD zur Bildung und Regenerierung der Knochen beitragen, ausgehend von der Beschaffung von Stammzellen im Knochenmark. (9)
- Zerebrale Ischämie oder Infarkt: Das CBD und das D9-THC können dazu beitragen, die negativen Folgen auf das Gehirn nach einem Anfall von zerebraler Ischämie umzukehren. (10)
- Chronische Erschöpfung: Frischer Cannabissaft versorgt den Körper mit einer Vielzahl von Nährstoffen, wie Edestin und wichtigen Aminosäuren, die zur Steigerung der individuellen Energie beitragen. (11)
- Neuroprotektion: Zahlreiche wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass das CBD ein leistungsfähiger Nervenschutz ist, der sehr wirkungsvoll für die Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson oder der Huntington-Krankheit ist. (12)
Wie bereitet man den frischen Cannabissaft daheim zu?
Seinen eigenen frischen Cannabissaft zu Hause herzustellen, ist ganz einfach, man braucht nur eine Marihuanapflanze in voller Blüte, vorzugsweise in der achten Wachstumswoche, da die Buds zu diesem Zeitpunkt die höchste Konzentration von Cannabinoiden und Terpenen enthalten. Es ist äußerst wichtig, dass die Buds, die man für den Saft benutzt, gerade erst abgeerntet sind. Um den therapeutischen Nutzen des Safts zu erhöhen, empfehlen wir, ihn mit Buds einer CBD-reichen Sorte herzustellen. Die Autoflowering-Sorten verfügen über einen hohen CBD-Gehalt, wie z. B. die Haze auto CBD und sind bestens für diesen Zweck geeignet, da sie so diskret sind, dass man sie auf dem Balkon züchten kann und sie außerdem eine sehr kurze Wachstumsdauer haben.
Schritte zur Herstellung von frischem Cannabissaft:
- Auswahl des Obsts und/oder Gemüse nach Geschmack (Äpfel, Wassermelone, Birne, etc.)
- Marihuana-Bud direkt von der Pflanze abernten
- Zutaten zusammenmixen und den Saft so bald wie möglich trinken
In diesem Video zeigen wir Dir Schritt für Schritt, wie Du frischen Cannabissaft herstellen kannst ... Schalt nur auf Play!
1. Izzo, A et al. (2009) Non-psychotropic plant cannabinoids: new therapeutic opportunities from an ancient herb. Trends in Pharmacological Sciences. 730, 1-13
2. Locksley RM, Killeen N, Lenardo MJ (2001). "The TNF and TNF receptor superfamilies: integrating mammalian biology". Cell 104 (4): 487–501
3. Malfait AM, Gallily R, Sumariwalla PF et al. The non-psychoactive cannabis-constituent cannabidiol is an oral anti-arthritic therapeutic in murine collagen-induced arthritis. Proc Natl Acad Sci USA 2000;97:9561–6.
4. Blake DL. et al. (2006) Preliminary assessment of the efficacy, tolerability and safety of a cannabis-based medicine (Sativex) in the treatment of pain caused by rheumatoid arthritis. Rheumatology 45:50-52
5. Parker, L.A. et al. (2006) Delta-9-tetrahydrocannabinol and cannabidiol, but not ondansetron, interfere with conditioned retching reactions elicited by a lithium-paired context in Suncus murinus: An animal model of anticipatory nausea and vomiting.Physiol. Behav. 87, 66–71
6. Ma, Y.L. et al. (2008) The phytocannabinoid Delta(9)-tetrahydrocannabivarin modulates inhibitory neurotransmission in the cerebellum. Br. J. Pharmacol. 154, 204–215
7. Zuardi, A.W. (2008) Cannabidiol: from an inactive cannabinoid to a drug with wide spectrum of action. Rev. Bras. Psiquiatr. 30, 271–280
8. Resstel, L.B. et al. (2009) 5-HT1A receptors are involved in the cannabidiol-induced attenuation of behavioural and cardiovascular responses to acute restraint stress in rats. Br. J.Pharmacol. 156,181–188
9. Scutt, A. and Williamson, E.M. (2007) Cannabinoids stimulate fibroblastic colony formation by bone marrow cells indirectly via CB2 receptors. Calcif. Tissue Int. 80, 50–59
10. Mechoulam, R. et al. (2007) Cannabidiol recent advances. Chem.Biodivers. 4, 1678–1692
11. Krenzler, B. (2013) A look into raw, organic, cannabis juicing. CannaDad's Blog.
12. Esposito, G. et al. (2006) The marijuana component cannabidiol inhibits beta-amyloid-induced tau protein hyperphosphorylation through Wnt/beta-catenin pathway rescue in PC12 cells. J. Mol.Med. 84, 253–258
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