Marihuanapflanzen mit biologischem Dünger anbauen

  • Bio-Produkte sind gerade richtig in, egal ob in der Lebensmittel- oder in der Kosmetikbranche. Dies leuchtet auch völlig ein angesichts der Tatsache, dass Umweltschutz, und natürlich auch der Schutz der menschlichen Gesundheit, in den letzten Jahren ein immer dringlicheres Thema geworden sind.
  • Auch wir möchten den biologischen Cannabisanbau fördern, damit möglichst viele Personen gesunde, köstliche und hochwertige Blüten selbst produzieren können.
  • In diesem Artikel stellen wir euch ein paar Bio-Substratzutaten und eine einfache Anwendungsmethode vor, damit ihr ohne Kopfzerbrechen tolle Ergebnisse erreicht.

Wichtige Bio-Zutaten

Wir haben eine Liste mit Produkten biologischen Ursprungs zusammengestellt, die ihr braucht, um richtig effizient anbauen zu können.

Bio-Dünger und -Zusatzstoffe

- Wurmkompost: ein vollkommen natürlicher organischer Zusatz, der per Wurmkompostierung aus Bio-Abfällen oder aus Dung (natürlich von biologisch gehaltenen Tieren) hergestellt wird; stickstoffreich und daher für die Wachstumsphase geeignet

- Fledermaus-Guano: ein natürlicher, phosphorreicher Dünger aus Fledermaus-Exkrementen; phosphorreich und sowohl für die Wachstums- als auch die Blütephase zu empfehlen

- Seevögel-Guano: ein natürlicher Dünger aus Seevögel-Exkrementen, der die gleiche Funktion wie das Fledermaus-Guano hat, also ebenfalls für Wachstums- und Blütephase gut ist

- Mehlwurm-Guano: Die Ausscheidungen von Mehlwürmern geben eine hervorragende Isolationsschicht (wie z. B. Mulch) ab, die die Verdunstung reduziert und eine angemessene Temperatur wahrt. Dies reduziert Probleme durch Wassermangel oder Hitzestress. Zudem liefert Mehlwurm-Guano dem Boden auch wertvolle Elemente und ist u. a. eine interessante Kohlenstoff-Quelle für das mikrobiologische Leben. Es ist sowohl für die Wachstums- als auch die Blütephase interessant.

- Kelp (hydrolysiert): ein starker Vitamin-Cocktail für Pflanzen, der aus Braunalgen von der amerikanischen Pazifikküste, aus Neuseeland, der Subantarktis und sogar China hergestellt wird. Er enthält Eisen, Jod, Spurenelemente, Pflanzen-Wachstumshormone (Auxine und Cytokinine), Betaine, Absiscinsäure und Ethen sowie 21 % organisches Kalium. Fördert das mikrobiologische Leben im Boden und die Chlorophyllproduktion.

- Pflanzenkohle: ein Dünger, der aus der Verbrennung von Biomasse hervorgeht. Verbessert das Wasserhaltevermögen und die Fruchtbarkeit des Bodens und stimuliert die Immunabwehr der Pflanze gegenüber Pilzen und Schädlingen.

- Schwarze Pflanzenerde: ein gebrauchsfertiger Erdmix, der u. a. Pferdemist enthält und insgesamt 20 Jahre lang gereift ist. Mit diesem natürlichen Produkt könnt ihr den Boden mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgen und die Bodenstruktur verbessern. Insbesondere für tonhaltige Böden sehr vorteilhaft und ideal für den Anbau von Cannabispflanzen in Töpfen.

Organische Mineralien

- Perlit: ein mineralisches Produkt, das als weiße Kügelchen oder weißes Pulver erhältlich ist. Es handelt sich um ein Silikatgestein vulkanischen Ursprungs mit Wassereinschluss, das durch eine Wärmebehandlung (bei beinahe 1200 ºC) industriell erweitert wird und ein sehr hohes Wasserspeichervermögen (4 bis 5 Mal das eigene Gewicht) sowie einen neutralen pH-Wert aufweist.

- Vermiculit: ein mineralisches Produkt, das durch die Hydration von bestimmten Basaltmineralien entsteht, häufig im Zusammenhang mit Asbest. Da sich Vermiculit unter Hitzeeinwirkung ausdehnt (Exfoliation), wird es vor allem in Form besagter Fragmente angeboten. Es verbessert die Sauerstoffversorgung und das Wasserhaltevermögen des Bodens.

- Basaltmehl: ein silicium- und magnesiumhaltiges Pulver aus Vulkangestein von gleichmäßiger Dichte, mit dem man die Bodenstruktur und die Sauerstoffversorgung verbessern und Nacktschnecken natürlich abwehren kann

- Epsom-Salz: eine hervorragende Magnesiumsulfat-Quelle, mit der man die Entwicklung der Pflanze generell unterstützen und die Fotosynthese verbessern kann

- Zeolith: ein mikroporöses Mineralgestein, das die Sauerstoffversorgung des Bodens verbessert, die Einlagerung zahlreicher Nährstoffe ermöglicht und das Substrat reinigt

- Azomite: ein geruchsloser mineralischer Dünger, der die Keimung der Cannabissamen, die Wurzelentwicklung und die Produktion der Pflanzen, aber auch den Geschmack der Blüten fördert

- Humin- und Fulvosäure (Leonardit): Leonardit ist ein Mineraloid, das eine exzellente Humin- und Fulvosäurequelle abgibt und das Wachstum sowie die Wurzelentwicklung fördert und das Immunsystem der Pflanze stärkt.

Zutaten für Komposttee

Um hochwertige belüftete Komposttees herzustellen, empfehlen wir euch:

- getrocknete Luzerne (Alfalfa): wunderbar für Komposttee geeignet, sowohl für die Wachstums- als auch die Blütephase

- getrockneten Schachtelhalm: siliciumreich, stärkt das Gewebe der Pflanze, ideal für Komposttees für die Wachstumsphase

- getrockneten Beinwell: reich an Kalium, Phosphor, organischem Stickstoff (Allantoin) und zahlreichen Mineralien; für die Blütephase empfohlen

- Löwenzahn: stimuliert das Bodenleben und das Wachstum der Pflanze, fördert die Nährstoffaufnahme und ist vor allem für die Blütephase zu empfehlen

- Bierhefe: ein Probiotikum (enthält lebende Mikroorganismen, die mit anderen Organismen interagieren), das das Bodenleben stimuliert und die Fermentation von belüfteten Komposttees fördert; sowohl für die Wachstums- als auch die Blütephase geeignet

- Bienenpollen: sehr nährstoffreich (an Proteinen, Spurenelementen, Vitaminen, Zuckern, Fetten, Diastasen, Hormonen usw.); stimulieren das Bodenleben und eignen sich für die Wachstums- und die Blütephase

- Spirulina: eine Alge, die viel Phosphor, Kalium, Spurenelemente, Mineralien, Aminosäuren, Vitamine, Chlorophyll und Proteine enthält und die Bakterienpopulation fördert. Für jeden belüfteten Komposttee zu empfehlen, da es sich um den reichhaltigsten organischen Zusatz handelt.

- Fischhydrolysat: ein Pulver, das aus verschiedenen Kaltwasser-Fischarten (Lodde, Wittling und Hering) hergestellt wird. Reich an Proteinen, enthält 20 Aminosäuren, Vitamine und Mineralien. Eignet sich sowohl als Nährstoffquelle als auch zur Verstärkung der natürlichen Abwehr der Pflanzen. Kann als Spray oder mit dem Gießwasser vermischt angewendet werden.

- Wasserlösliche Bakterien: enthalten über 55 Nährstoffe; aktivieren des mikrobiologische Leben im Boden, fördern das Wurzelwachstum und das Gleichgewicht in der Pflanze allgemein und damit auch die Produktion. Exzellenter Humus- und Kompostierungs-Aktivator und eine tolle Basis für euren Komposttee.

- Schwarze Melasse (100 % Zuckerrohr): um die Mikroorganismen in eurem Komposttee zu versorgen und ihre Population zu erhöhen; sowohl für die Wachstums- als auch die Blütephase nützlich. Beim Gießen anwenden.

Einfache biologische Anbaumethode

(Methode /Quelle: Terralba/France) (geeignet für 8 x 15 l-Töpfe)

Wenn eure Sämlinge oder Stecklinge zwischen 10 und 20 Tagen alt sind, solltet ihr eure Mischung nach folgendem Rezept zubereiten.

  • Streut eine Handvoll Basaltmehl und eine Handvoll Zeolith unten in jeden Topf (vorzugsweise Textiltöpfe, damit der Boden besser atmen kann), um die Wurzeln der Pflanzen auch tief unten zu versorgen.
  • Füllt 1/5 des Wurmkomposts, Mehlwurm- und Fledermaus-Guanos ab.
  • Füllt die Mischung in ein großes Becken.
  • Streut 100 l schwarze Pflanzenenerde oder Light Mix ein.
  • Grabt eine Mulde in die Mitte und füllt den Wurmkompost sowie alle anderen Zutaten ein, auch den Rest des Basaltmehls und Zeoliths.
  • Zu einem homogenen Mix verrühren.
  • Füllt die Mischung in den Topf und pflanzt eure Sämlinge ein.
  • Legt oben eine Schicht Luzernestroh auf und setzt einige Kompostwürmer aus.
  • Streut beim Übergang zur Blüte den Rest Wurmkompost, Mehlwurm- sowie Fledermausguano oben auf das Stroh und legt noch eine Schicht Stroh aus.
  • Gießt 2-3 Mal pro Monat mit Melasse, Kelp-Hydrolysat, Azomite und Humin- sowie Fulvosäure.
  • Optimale Pflege bietet ihr euren Kulturen, wenn ihr ein- oder zweimal pro Woche eigenen Komposttee herstellt.

Vielen herzlichen Dank an Xavier, den Gründer und Leiter von Terralba, dafür, dass er sein Fachwissen mit uns geteilt hat!

Quelle: Terralba/France

04/12/2019

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