Häufige Schädlinge bei Marihuana-Pflanzen: Die Gemeine Spinnmilbe

  • Die Gemeine Spinnmilbe (Tetranychus urticae) ist einer der häufigsten Schädlinge beim Hanfanbau und darüber hinaus einer, der von Growern am meisten gefürchtet wird.
  • Denn diese winzigen, beim Indoor-Anbau sehr häufig vorkommenden Gäste sind in der Lage, Ihrer Hanfernte ein Ende zu setzen, wenn sie nicht rechtzeitig gestoppt werden.
  • Nachfolgend erläutern wir Ihnen alles, was Sie über diese unangenehme spinnenartige Milbe wissen sollten, denn wenn Sie Neuling in der hohen Kunst des Eigenanbaus sind, können Sie von einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit ausgehen, dass Sie es mit diesem Schädling einmal zu tun zu haben werden. Der Schlüssel zur Rettung ihrer Ernte liegt darin, die Spinnmilben rechtzeitig zu erkennen und schnell zu handeln. Also los!

Wie kann man Spinnmilben erkennen?

Möglicherweise ist es schwierig für Sie, dieses spinnenartige Tierchen auf den ersten Blick zu erkennen, denn es ist in der Tat winzig und befindet sich an den Blattunterseiten. Daher ist es nicht einfach, es zu sichten. Ein ganz deutliches Zeichen für die Besiedlung Ihrer Cannabis-Pflanzen mit diesen mikroskopisch kleinen Milben ist das Auftreten kleiner gelber oder durchsichtiger Flecken an den Blättern. Dies ist die Spur, die sie durch ihre Nahrungsaufnahme hinterlassen, denn Spinnmilben saugen den lebenswichtigen Saft aus der Hanfpflanze, was sich durch die gelblichen, ganz typischen Sprenkel äußert, die an der Blattunterseite leicht zu erkennen sind.

Sollten Sie diese Art von „gelben Tüpfelchen" bei Ihrem Marihuana-Anbau entdecken, können Sie letztendlich davon ausgehen, dass es sich hier um Spinnmilben handelt, wenn Sie die Blattunterseite bei leicht fortgeschrittenem Befall mit Wasser besprühen. So können Sie die winzigen Spinnweben an Stängeln und Blättern sichtbar machen.

Darüber hinaus können Sie eine Lupe zu Hilfe nehmen. Etwas vergrößert ist diese Milbe problemlos mit den Augen zu erkennen. Die Spinnmilbe kann von einer gelb-weißlichen Farbe sein oder auch zwei braune Flecken aufweisen und ihre Eier können durchsichtig sein.

Schäden beim Hanfanbau durch Spinnmilben

Diese Milbenart ernährt sich vom dem lebenswichtigen Pflanzensaft. Es handelt sich um einen Schädling, von dem hauptsächlich Pflanzen besiedelt werden, deren Anbau bei hohen Temperaturen erfolgt (je heißer, desto schneller pflanzt sich die Milbe fort). Durch das Saugen schwächt er die Kraft der Pflanze ganz allgemein und führt dazu, dass ihre metabolischen Funktionen zum Stillstand kommen. Mit dem Saugen des Safts aus den Blättern verlieren diese ihre Funktion (sie können kein Chlorophyll mehr bilden, weshalb sich die Photosynthese nicht richtig vollzieht), wobei es davon abhängt, wie weit sich der Schädling ausgebreitet hat und ob die Pflanze ganz oder nur teilweise geschädigt ist. Bei fortgeschrittenem Befall werden die Blätter gelb und fallen ab. Dieser Schädling vermehrt sich und breitet sich sehr schnell aus. Werden keine sofortigen Maßnahmen getroffen, kann es dazu kommen, dass die Pflanze stirbt. Die Spinnmilbe ist ein Schädling, der beim Indoor-Anbau häufig vorkommt. Obgleich er auch Cannabispflanzen im Freien befällt, führt er beim Indoor-Anbau zu einer höheren Letalität, denn im Growroom existieren keine natürlichen Feinde, wie sie gewöhnlich in natürlichen Ökosystemen vorhanden sind. Bei Pflanzen mit einer sehr fortgeschrittenen Besiedelung kann es soweit kommen, dass die Pflanze ganz von Spinnweben bedeckt ist.

Wie kann eine Besiedelung durch Spinnmilben verhindert werden?

Wie bei den übrigen Schädlingen und Infektionen, unter denen Ihre Hanfpflanzen leiden können, besteht die beste Art zur Bekämpfung von Spinnmilben darin, ihr Auftreten abzuwenden. Nachfolgend finden Sie Maßnahmen, die sie treffen sollten, um das Auftreten dieses Schädlings zu verhindern:

  • Säuberung: Halten Sie den Growroom rein und ordentlich. Desinfizieren Sie täglich alle Utensilien, die Sie in Ihrem Growroom verwenden. Wechseln Sie ihre Kleidung, bevor Sie den Raum betreten, damit keine Schädlinge von draußen hinein gelangen.
  • Duschen Sie die Ableger bzw. Pflanzen während der Vegetationsperiode ab: Besprühen Sie sie prophylaktisch mit Niemöl.
  • Überprüfen Sie die Feuchtigkeit: Die Spinnmilbe entsteht in einer trockenen Umgebung und bei einer Temperatur zwischen 21 und 27 ºC. Sie pflanzt sich bei Temperaturen über 27 ºC rasch fort. Sorgen Sie daher für eine angemessene Temperatur, die 25 ºC nicht überschreitet. Die relative Luftfeuchte sollte 55 – 60 % betragen.
  • Setzen Sie Raubmilben als natürliche Feinde ein: Prophylaktisch können Sie Neoseiulus (Amblyseius) californicus einsetzen. Hierbei handelt es sich um eine Mikro-Milbe, die sich von anderen Milben wie beispielsweise der Spinnmilbe ernährt und für die Pflanzen unschädlich ist. Werden Raubmilben richtig eingesetzt und gezüchtet, eignen sie sich sehr gut, denn sie ernähren sich von anderen Milben und greifen die pflanzlichen Grundstoffe nicht an. Wenn Sie auf diese Methode zurückgreifen, sollten Sie berücksichtigen, dass diese natürlichen Feinde nur eine bestimmte Menge Spinnmilben täglich (20 Eier oder 5 erwachsene Milben) fressen können. Ist die Pflanze bereits befallen und die Besiedelung sehr weit fortgeschritten, sind diese Milben daher allein nicht in der Lage, den Befall zu stoppen. Sie sollten die Raubmilben auf allen Pflanzen freisetzen, denn es ist schwer für sie, sich von Pflanze zu Pflanze zu übertragen.

Was tun, wenn Ihre Hanfpflanzen von Spinnmilben befallen sind?

  • Erweitern Sie Ihre Säuberungsmaßnahmen.
  • Trennen Sie die befallenen Pflanzen und sorgen Sie dafür, dass sich der Schädling nicht verbreitet.
  • Schneiden Sie die Blätter mit mehr als 50 % Befall ab und entsorgen Sie sie. Vermeiden Sie, weitere Teile der Pflanze oder anderen Pflanzen während dieses Prozesses zu berühren, damit sich die Besiedelung nicht ausbreitet.
  • Sorgen Sie für eine feindliche Umgebung, indem Sie die Temperatur auf 16 ºC verringern und die Feuchtigkeit erhöhen.
  • Besprühen Sie die Blätter mit kaltem Wasser, das die Spinnmilben buchstäblich entfernt. Ist der Befall noch nicht weit fortgeschritten, können Sie sie auch manuell mit Hilfe eines kleinen Schwamms entfernen. Entsorgen Sie diesen nach Benutzung und waschen Sie gründlich Ihre Hände sowie alle verwendeten Utensilien.
  • Sie können organische Hilfsmittel nutzen wie:
  1. Niemöl: Sehr gut geeignet.
  2. Kaliseife: In der Regel gut geeignet. Es sind zwei bis drei Anwendungen im Abstand von fünf bis zehn Tagen erforderlich.
  3. Pyrethrum-Öl: Ein starker Verbündeter bei der Kontrolle dieses Schädlings, ein gutes natürliches Akarizid. Wir empfehlen, es in einem Zeitraum von durchschnittlich fünf Tagen zwei oder drei Mal anzuwenden.

22/07/2016

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