Dormir Sueño Dinafem Seeds

Warum macht uns Cannabis anfälliger dafür, uns nicht an Träume zu erinnern?

  • Marihuana hilft dabei, Schlafprobleme zu bekämpfen und einen tieferen Schlaf zu fördern, doch eine ganz besondere Wirkung erfordert weitergehende Analyse: es hindert uns daran, uns an unsere Träume zu erinnern.
  • Der Grund hierfür ist die Wirkung des THCs während des REM-Schlafs, bei dem der Großteil der Träume auftritt. Cannabis verkürzt diese Phase, wirkt auf die Erinnerungen und steigert die Tiefschlafphase, die der Erholung und Regenerierung unseres Organismus dient. Verzichten wir auf den Konsum von Cannabis vor dem Schlafengehen, steigert sich diese Wirkung sogar und die Träume treten wieder stärker auf.
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Die Verwendung und Vorteile von Cannabis, um Schlaf zu fördern, sind dokumentiert: die Cannabinoide helfen, sich zu entspannen und Schlafprobleme zu bekämpfen; und zwar sowohl als leichtes Beruhigungsmittel als auch starkes Betäubungsmittel, je nach Varietät und eingenommener Dosis. Allerdings kann Marihuana noch viel weitergehen. Jüngsten Studien zufolge beeinflusst es die Träume, die wir während dieser Schlafphase haben. Auf welche Weise? 

Vielen ‚nächtlichen' Marihuana-Konsumenten fällt auf, dass sie während des Schlafs keine Träume haben. Es scheint, als hätte das Marihuana sie geraubt. Auch fällt Ihnen auf, dass wenn sie aus dem einen oder anderen Grund diverse Nächte kein Cannabis konsumieren, die Träume zurückzukehren scheinen, manchmal sogar viel stärker, als sie es zuvor taten. 

Der Schlüssel zu allem liegt in der REM-Phase (von ‚rapid eye movement', während der wir die Augen mit geschlossenen Lidern bewegen), in der die Wahrscheinlichkeit, zu träumen, am höchsten ist. Das Gehirn arbeitet hier nämlich schneller als in anderen Schlafphasen und das Bewusstsein ist aktiver. Sie macht 20-25% der Schlafzeit aus und ist zudem die Phase, die kurz vor dem Aufwachen eintritt. Deshalb erinnern wir uns mehr an Träume, wenn wir die Augen mitten in einem Traum öffnen.

Wissenschaftler nehmen an, dass das Gehirn während des Schlafs alle relevanten Informationen, die wir während des Tages aufnehmen, verarbeitet. Dazu muss es den physischen und emotionalen Kontext der erlebten Erfahrungen in Form von Träumen simulieren. Kurzum: unser Gehirn legt uns herein, indem es uns glauben lässt, dass wir wach sind, sogar wenn wir wissen, dass was im Traum geschieht, nicht wahr sein kann. 

Vom Tiefschlaf in den REM-Schlaf

Eine Studie, die vom National Center for Biotechnology Information (NCBI) veröffentlicht wurde, schlussfolgerte, dass nach der Einnahme von Cannabis mit hohem THC-Gehalt die Möglichkeiten, zu träumen, verringert werden. Doch das ist noch nicht alles. Cannabis hilft, die REM-Phase zu reduzieren und die Tiefschlafphase zu verlängern, die kurz vorher eintritt und eine regenerative Wirkung auf den menschlichen Körper hat.

Um diese Schlussfolgerung zu ziehen, verabreichten sie den jeweiligen Personengruppen, die am Projekt teilnahmen, Cannabis und ein Placebo. Jene, die letzteres einnahmen, erfuhren eine Verringerung des Tiefschlafs. Außerdem „zogen sie wenig Nutzen aus dem Schlaf, was bedeutet, dass sie von acht Stunden im Bett etwa 80 % der Zeit schliefen", erklärte Doktor Timothy Roehrs, Traumspezialist des Henry Ford Health System aus Detroit und Leiter der Forschungsarbeiten mit Mitgliedern der medizinischen Fakultät der Wayne State University.

Weitere Studien stimmen darin überein, dass Marihuana die Tiefschlafphase verlängert, sodass die REM-Phase kürzer ist. Doch der Schlüssel ist nicht, dass man weniger träumt, sondern dass die Wahrscheinlichkeit verringert wird, sich an die Träume unter der Wirkung des THCs zu erinnern. Das Tetrahydrocannabinol könnte in großen Mengen sogar eine Art Traum oder Alptraum auslösen, doch gleichzeitig wären wir nicht in der Lage, uns im Nachhinein daran zu erinnern. Man darf nicht vergessen, dass obgleich unser Gehirn während der REM-Phase aktiv ist, es viel langsamer als im Wachzustand arbeitet.

Aus diesem Grund wirkt sich dieses psychoaktive Cannabinoid auf die Zeit, die die beste Erholung bietet, aus. Und obgleich es die erfreulichen oder angenehmen Träume unterdrückt, bewirkt es auch, dass wir während unseres Schlafs weniger Zeit für Alpträume haben, die einen schlechten Beigeschmack haben und uns morgens mit einem Schreck erwachen lassen.

Träumen mit Cannabis

Da die Träume, die wir nachts haben, manchmal angenehm sind und wir uns gerne daran erinnern, wollen wir wissen, ob es eine Möglichkeit gibt, diese Bilder, die in unserem Kopf entstehen, auch weiterhin vor Augen zu haben, ohne dabei auf den Konsum von ein wenig Cannabis vor dem Schlafengehen zu verzichten?

Soweit wir nachvollziehen können, scheint dies nicht der Fall zu sein. Varietäten mit mehr CBD als THC zu konsumieren, scheint keine Wirkung in diesem Sinne zu erzielen. Eine Möglichkeit ist es, Cannabis lang vor dem Schlaf zu konsumieren, um die Wirkung während der REM-Phase in Grenzen zu halten. In diesem Fall würden wir sehr verschwommene Träume haben: die Erinnerung an diese Träume wäre intermittierend, in kleinen Fragmenten oder mit vereinzelten Bildern in unserem Gedächtnis. Und es ist nicht hundertprozentig sicher, dass dies geschieht. Auf der anderen Seit existiert das Risiko, dass wir bei einer vorgezogenen Einnahme von Cannabis bis weit in die Nacht wach bleiben oder wir früher als geplant aufwachen, da die Wirkung des THCs auf unseren Organismus bleiben würde.

Die ‚Rache' des Cannabis 

Aus diesem Grund scheint die beste Option, um wieder zu träumen, zu sein, auf den Konsum von Cannabis eine oder diverse Nächte zu verzichten. Allerdings würde dann etwas Sonderbares geschehen. Auf diese Weise entstände eine Art Rebound-Effekt, da bewiesen wurde, dass im Falle eines Verzichts auf Marihuana die REM-Phase verlängert wird. Es kann sich sogar ereignen, dass es eine höhere Anzahl an Träumen gibt oder dass die Träume lebhafter oder kohärenter sind. Es kann sich auch ereignen, dass alles wie vorher weiterläuft, mit derselben Anzahl oder Intensität an Träumen, die vor dem Cannabis-Konsum auftraten. Alles hängt von der einzelnen Person ab. 

Doktor Hans Hamburger, Neurologe und Verantwortlicher eines Traumforschungszentrums in Holland, erklärt, dass es unter Rauchern üblich ist, nach dem Verzicht auf Cannabis wieder stärker zu träumen: „Wenn Sie gerade eine Substanz einnehmen, die eine Zeit lang ein unvermeidliches Phänomen unterdrückt, dann kommt dies gleich noch stärker wieder, sobald die Substanz abgesetzt wird." Hamburger vergleicht dies mit der Wirkung, die entsteht, wenn man viele Schlaftabletten einnimmt und sie plötzlich absetzt. In diesem Fall ereignen sich die Träume intensiver und häufiger.

- REM = + Erholung

Wir dürfen nicht vernachlässigen, dass Cannabis dennoch der Tiefschlafphase hilft. In dieser Phase beginnt der Körper, sich zu regenerieren, da die neuronale Aktivität sinkt und das Gehirn die Wartungsarbeiten einleitet. Am nächsten Tag frisch und stressfrei aufzuwachen ist ein Symptom dafür, dass der Organismus seine Funktionen erfolgreich durchgeführt hat.

Ärzte machen zudem darauf aufmerksam, dass die Einnahme von Cannabis zur Verbesserung der qualitativen Schlafphase beitragen könnte. Dabei kann man auf verschiedene Varietäten setzen, von denen, die ideal zum Entspannen geeignet sind, wie Bubba Kush CBD, bis zu denen, die als Beruhigungsmittel wirken, wie White Widow.

Cannabinol (CBN), ein weiteres im Cannabis enthaltenes Cannabinoid, ist in diesen Fällen ebenfalls von grundlegender Wichtigkeit. Diese Verbindung entsteht durch die Zersetzung des THCs; erntet und lagert man Cannabis, beginnt das Tetrahydrocannabinol damit, seine Eigenschaften zu verlieren und zu CBN zu werden. Eine kleine Dose CBN kann eine gute Option für diejenigen sein, die mit der Absicht zu Cannabis greifen, den langen schlaflosen Nächten ein Ende zu setzen. Diversen Forschungen zufolge sind fünf Milligramm dieses Bestandteils so wirkungsvoll wie zehn Milligramm Diazepam, ein Arzneimittel mit entspannenden Eigenschaften, das von Millionen Personen weltweit genutzt wird.

Wenn wir entscheiden, für einen besseren Schlaf nicht zu Cannabis zu greifen, sind zwei oder drei Wochen erforderlich (den Berechnungen von Doktor Hamburger zufolge), damit die Träume wieder im Rhythmus auftreten, den sie vor dem Konsum von Marihuana hatten. Etwas Ähnliches geschieht mit unserer Fähigkeit, uns an sie zu erinnern. Wenn Träume Sie also nicht so sehr sorgen, können sie also weiter zu Marihuana greifen, um nachts angenehmer zu schlafen. Sollten Sie die Erinnerungen an diese Träume, die wichtig für unser Gedächtnis und unsere Lernfähigkeit sind, allerdings vermissen, versuchen Sie doch, vor dem Schlafengehen auf den Cannabis-Konsum zu verzichten: die Träume werden wieder sprießen, wahrscheinlich sogar noch viel stärker. 

08/05/2017

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