- Am 22. Februar 2020 wurde im Parlament von Malawi ein Gesetzesentwurf über die Legalisierung von Cannabis für medizinische Zwecke angenommen.
- Wenn das Gesetz in Kraft getreten ist, darf in dem afrikanischen Staat Cannabis angebaut und verarbeitet werden, solange die Ernte für die Produktion von Medikamenten oder Fasern verwendet wird. Was den Konsum betrifft, so darf Cannabis mit einer Erlaubnis der Cannabis Regulatory Authority (CRA) nach deren Vorgaben zu therapeutischen Zwecken konsumiert werden.
Malawi hat einen weiteren Schritt in Richtung Cannabis-Legalisierung gewagt. In dem Land, das sich im Südosten des afrikanischen Kontinents befindet, konnte man bereits Nutzhanf anbauen. 2020 hat das Parlament nun auch die Cannabis-Legalisierung für therapeutische Zwecke beschlossen.
In dem Gesetzesentwurf, der am 27. Februar vom Landwirtschaftsminister Kondwani Nankhumwa vorgestellt wurde, werden nicht nur Themen wie die Produktion und der Vertrieb von Cannabis behandelt, sondern auch Patienten und Verbraucher.
Damit wurden die Grundlagen für die Legalisierung von Medizinalhanf in Malawi gelegt. Der Gesetzesentwurf sieht auch die Einrichtung einer Regulationsinstitution, der sogenannten Cannabis Regulatory Authority, eines staatliches Registers der Patienten, die Medizinalhanf nutzen, sowie Strafen bei Verstößen gegen das Gesetz zur Regulierung von Cannabisproduktion und -konsum vor.
Wir fassen die wichtigsten Punkte des Gesetzes für euch zusammen.
Cannabis-Tradition in Malawi: „Chamba" und Nutzhanf
Malawi ist ein Land mit Cannabis-Tradition. Auf der einen Seite gibt es „Chamba", wie illegal für den Freizeitkonsum angebautes Marihuana genannt wird, das auf der ganzen Welt als „Malawi Gold" bekannt ist. Letzterer Namen spielt darauf an, dass Malawi zwar keine Goldminen besitzt wie seine Nachbarländer, aber der Anbau seines „Chamba", dem sich Dutzende Familien in den ländlichen Regionen widmen, offensichtlich eine lukrative Einnahmequelle darstellt, die dem Edelmetall kaum hinterher steht.
In den letzten Jahrzehnten hat sich das afrikanische Land jedoch auch eine legale Cannabis-Industrie aufgebaut. So war es bereits vor diesem Gesetzentwurf erlaubt, Hanf für industrielle Zwecke anzubauen. Einige Firmen produzieren sogar bereits schon seit fast einem Jahrzehnt Hanffasern in Malawi, und die Unternehmen, die im Hanfanbau tätig sind, haben sich zur ICA (Industrial Crops Association) zusammengeschlossen, einer Partnerschaft, die die Rentabilität der Hanfernten in dem Land fördern will und bei der Cannabis-Legalisierung als Lobby fungiert.
Bislang war jedweder Konsum der Substanz im Gesetz nicht vorgesehen. Bei der Produktion, – die Firmen wie Ikaros Africa oder Invergrow unterlag – handelte es sich ausschließlich um Hanfanbau für die Herstellung pflanzlicher Fasern. Allerdings hatte die Regierung 2015 einige Lizenzen für die Erforschung von Cannabis und Cannabinoiden vergeben. Wie man ihren Websites entnehmen kann, stellen die genannten Firmen keineswegs nur Pflanzenfasern mit ihren Ernten her, sondern auch Nahrungsergänzungsmittel, Tinkturen, Öl oder Kosmetikartikel auf Cannabis-Basis. Zudem haben alle von ihnen Abteilungen, in denen über Cannabinoide und sogar CBD-Extrakte geforscht wird.
Die große Neuerung, die das gerade vom Parlament bewilligte Gesetz bringt, ist, dass zum ersten Mal auch von Patienten, die Medizinalhanf konsumieren, die Rede ist.
Überblick zum Gesetzentwurf Nr. 5 zur Cannabis-Regulierung in Malawi
Der Gesetzentwurf Nr. 5 zur Cannabis-Regulierung, der am 27. Februar 2020 vom Landwirtschaftsminister Kondwani Nankhumwa im Parlament von Malawi vorgestellt wurde, insistiert auf der Einrichtung einer Regulationsinstitution, der unter anderem die Lizenzvergabe für den legalen Hanfanbau, die Überwachung der Einhaltung der Gesetze und die Umverteilung von Medizinalhanf an die Patienten obliegen wird. Hier fassen wir die wichtigsten Punkte des neuen Gesetzes für euch zusammen:
- Einrichtung einer Regulationsinstitution, der sogenannten Cannabis Regulatory Authority (CRA), die für die Vergabe der Lizenzen und die Regelung des Nutz- sowie Medizinalhanf-Anbaus zuständig sein wird.
- Die CRA regelt die Vergabe der Lizenzen für den Anbau, die Verarbeitung, die Lagerung, den Verkauf, den Export und den Vertrieb von Cannabis.
- Für den Export von Cannabis wird eine spezifische Lizenz benötigt.
- Der CRA obliegt auch die Genehmigung wissenschaftlicher Forschungsprojekte zum Thema Cannabis.
- Die Firmen, die eine Lizenz der CRA erhalten, müssen beim Anbau, der Verarbeitung, der Lagerung, dem Verkauf, dem Export und dem Vertrieb bestimmte Sicherheitsmaßnahmen erfüllen.
- Der Cannabisanbau wird unter Einhaltung von Protokollen wie dem Verbot von Kinderarbeit, dem Schutz der natürlichen Umgebung, Qualitätsstandards in Bezug auf die Bodenqualität und die Verwendung von Düngern sowie Pestiziden erfolgen.
- Die Patienten, die am Medizinalhanf-Programm teilnehmen, werden einen speziellen Ausweis erhalten.
- Die Cannabisausgabe an die Patienten wird in Gegenwart von Kontrolleuren und Polizisten erfolgen.
- Die Regulationsinstitution wird Kontrolleure ernenne, die die Einhaltung des staatlichen Cannabis-Regulierungsgesetzes überwachen.
- Wer ungesetzmäßig Cannabis anbaut, verarbeitet und vertreibt, muss mit Geld- und Haftstrafen von bis zu 25 Jahren rechnen
- Das Nichteinreichen der für die Aufnahme ins Medizinalhanf-Programm notwendigen Dokumente oder das Leisten falscher Angaben kann mit Geld- und Haftstrafen von bis zu 5 Jahren geahndet werden.
Kommentare unserer Leser
Noch keine Kommentare vorhanden. Wollt ihr die ersten hinterlassen?
Kommentar hinterlassenHat dieser Post dir gefallen?
Deine Erfahrungen mit unseren Samen sind sehr wichtig für uns und können anderen Usern weiterhelfen. (Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.)