lacajita growshop spain

„Den Cannabis-Zeitungen und -zeitschriften habe ich manchmal geschrieben, um ihnen mitzuteilen, dass die Almanache zu chauvinistisch sind“

  • La Cajita Grow ist bereits seit 17 Jahren in Chiclana de la Frontera, im Süden Spaniens, geöffnet, wo es den Liebhabern der Pflanze Produkte verkauft und Ratschläge bietet.
  • Es handelt sich um den ersten spanischen ‚Growshop’, in dem nur Frauen arbeiten.
  • Wir sprachen mit Eva Domínguez, der Besitzerin, um mehr über die Geschichte, Anbautechniken und die Art und Weise, in der Eva von der vorwiegend männerbestimmten Cannabis-Welt aufgenommen wurde, zu erfahren. 
lacajita growshop spain

Im Jahr 2011, als es noch wenige ‚Growshops' in Spanien gab, eröffnete Eva Domínguez La Cajita Grow in Chiclana de la Frontera (Cádiz). Sie begann ganz allein mit einer Ladenfläche von 40 Quadratmetern und „arbeitete viel für sehr wenig", wie sie Dinafem erklärt. Fünfzehn Jahre später ist das Geschäft, das längst eine Referenz in der Provinz Cádiz ist, 100 Quadratmeter groß und beschäftigt zwei weitere Frauen. Vor kurzem fand sie heraus, dass es sich dabei um den ersten ‚Growshop' der spanischen Cannabis-Welt handelt, der sich an Frauen richtet und ausschließlich von Frauen geführt wird.

 „Es begann die Zeit der ersten ‚Growshops' in Spanien und es gab einen in Valencia, ohne Samen, der, auch wenn er kein Franchising war, einem anfänglich half, sofern man einen ersten Einkauf tätigte", erzählt Eva Dinafem. „Ich habe mit ihnen gesprochen, danach besuchte ich eine Messe in Deutschland, dann eine weitere in Holland und eröffnete im Anschluss einen ‚Growshop'. Zu Anfang ohne Samen."

In den Anfängen vertrieb ihr Geschäft neben Produkten, die mit Cannabis in Verbindung stehen, auch Kunsthandwerk und andere Objekte. „Da ich im Ortskern begann, hatte ich Angst davor, Marihuana-Samen zu verkaufen. Aber später erfuhr ich dann, dass sie mich mittlerweile ‚La tienda la maría' (den Marihuana-Laden) nannten, und sagte mir: ‚Das war's, ich bin akzeptiert.'"

Bald begann sie dann auch mit den Samen und Eva bestätigt, dass sie seitdem problemlos gewachsen sind. „Ich beschwere mich nicht. Die Krise hat mich voll erwischt, aber die Wahrheit ist, dass alles gut gegangen ist. Ich denke, der Marihuana-Konsum sinkt in diesen Zeiten nicht." Mehr noch: „In den vergangenen Jahren ist der Konsum gestiegen und steigt weiter. Die Zahl der Grower nimmt Jahr für Jahr zu. Hätte ich eine Studie durchgeführt ... die Pyramide würde nach oben gehen. Jedes Jahr kommen neue Leute zu mir und sagen, dass sie nun zum ersten Mal anbauen."

Von der Cajita Grow aus beobachtet Eva, wie die Cannabis-Welt wächst. Dort funktioniert, neben den guten Unterhaltungen mit den Kunden und dem Verkauf von Samen, auch der Vertrieb von Düngemitteln und Substraten sehr gut. Die therapeutischen Produkte haben ebenfalls einen großen Aufschwung erlebt: früher verstaubten diese im Laden, heute haben sie eine feste Kundschaft, die auf die Suche nach Heilmitteln wie CBD-Öl geht.

Ein ‚Growshop', der von Frauen geleitet wird

In La Cajita Grow arbeiten nur Frauen, der Besitzerin nach war dies jedoch nie so gewollt. Als der Laden wuchs und Eva mehr Personal einstellen musste, sah sie sich um und plötzlich waren zwei weitere Frauen bei ihr eingestellt. Als wir sie fragen, wie die Cannabis-Welt sie aufgenommen hat, erklärt Eva, dass sie nie irgendwelche Schwierigkeiten hatte. Das Einzige, was sie oftmals gestört hat, war die Art und Weise, in der diverse Publikationen das Bild der Frau verwendet haben.

„Den Cannabis-Zeitungen und -zeitschriften habe ich hin und wieder eine E-Mail geschrieben, um ihnen mitzuteilen, dass die Almanache zu chauvinistisch sind, sie nur für Männer designt zu sein scheinen. Ehrlich gesagt hat sich das allerdings gebessert und sie haben es herausgenommen. Es ist immer dieselbe Leier: das Bild der Frau, um dir das Auto zu verkaufen, Tabak zu verkaufen, Cannabis zu verkaufen. Das hat mich immer gestört."

Bezüglich der Kundschaft erklärt die Besitzerin von La Cajita, dass es auch dort nie Probleme gab. Schon vor der Eröffnung galt sie unter Freunden als gute Züchterin und die Mundpropaganda der Kunden funktionierte sehr gut. Deshalb werden in ihrem Laden nicht nur Produkte verkauft, sondern auch viele Ratschläge an diejenigen gegeben, die mit Fragen und Anregungen zu Problemen und Fortschritten beim Anbau zu ihr kommen. „Wir versuchen, den bestmöglichen Service zu bieten. Man muss viele Tipps geben", erklärt sie.

Leidenschaft für den Anbau

Vor Eröffnung des Ladens hatte Eva sich schon vier Jahre lang dem Outdoor-Anbau gewidmet. Nachdem sich die Türen von La Cajita zum ersten Mal öffneten, folgte der Indoor-Anbau: als erstes baute sie sich zu Hause einen Schrank, um auch mit dieser Technik zu experimentieren.

Ich habe diverse Anbaumethoden eingesetzt: in Kokos, in Erde, in Wolle, den hydroponischen Anbau ..., aber ich bleibe beim natürlichen Anbau. Ich habe zu Hause einen Gemüsegarten, in dem ich auch Tomaten, Paprika und so weiter anbaue. Und was ich im Gemüsegarten immer gemacht habe, mache ich auch mit Marihuana: ich versuche, alles so natürlich wie möglich zu halten. Ich baue Cannabis mit Erde und natürlichen Düngemitteln an." Das rät sie auch ihren Kunden, obgleich sie erklärt, dass der Indoor-Anbau etwas anspruchsvoller ist und man mehr vom Produkt verwenden muss.

Ihre Lieblingsvarietät ist zweifelsohne Cream Caramel. „Von Dinafem habe ich diverse Sorten probiert, die ich mag, wie OG Kush und einige der CBD-Varietäten". Und wie sie zugesteht, hat sie eine Vorliebe für eine bestimmte Art Samen: „Ich mag gerne Indica, daran lässt sich wohl nichts ändern."

Mit 15 Jahren Erfahrung in ihrem Growshop ist Eva froh über die ständig wachsende Cannabis-Welt, in die immer mehr Menschen eintreten, um zu genießen, zu experimentieren und sich dem Klub der Liebhaber dieser Pflanze anzuschließen. In Chiclana sind La Cajita und ihre Mitarbeiterinnen ein wichtiger Teil davon. 

08/10/2016

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