- Wie bereits andere Pflanzen vor ihm, darunter auch Cannabis, löst der Kratombaum (Mitragyna speciosa) gerade heftige Diskussionen aus.
- Länder wie die USA haben entschieden, den Konsum der Pflanze zu verbieten, und bezeichnen sie als potenziell gesundheitsgefährdende Droge mit Suchtpotenzial.
- Viele andere hingegen sind der Ansicht, dass Kratom ein starkes Mittel gegen Schmerzen und im Speziellen die Syndrome des Heroinentzugs sein könnte.
Was ist Kratom?
Der Kratombaum heißt mit lateinischem Namen Mitragyna speciosa und gehört zur Familie der Rötegewächse (Rubiacae). Er hat dunkelgrüne, ovale Blätter und Blütenstände aus je 3 Blüten am Ende der Zweige. In der traditionellen Heilkunde seiner Heimat Südostasien kommt er seit Jahrhunderten zum Einsatz: Seine Blätter werden zerstoßen und dann mit Wasser gemischt oder als Tee eingenommen.
Welche Effekte hat Kratom?
Die Wirkung der Pflanze auf Menschen scheint zweiphasig zu sein, d.h. in niedrigen Mengen belebend, in hoher Dosierung hingegen stark beruhigend. Sie wurde sogar mit der von Opiaten verglichen, nachdem die verschiedenen in der Pflanze enthaltenen Alkaloide scheinbar mit den Opioidrezeptoren unseres Körpers interagieren und dadurch sehr ähnliche Effekte haben.
Deshalb wird Kratom auch verwendet, um Entzugserscheinungen während des Heroin-Entzugs zu lindern.
Wofür wird Kratom verwendet?
Traditionelle Verwendung des Kratombaums
Wie bereits angemerkt, wird Kratom in der traditionellen Heilkunde von Südostasien seit Jahrhunderten eingesetzt. Meistens kaut man dabei die Blätter, um Muskelschmerzen zu lindern, mehr Kraft zu bekommen und den Appetit sowie die Libido anzuregen. Abgesehen davon wurde die Pflanze oft als Schmerzmittel zur Wundheilung und als lokales Anästhetikum verwendet, und ihr Extrakt zur Behandlung von Durchfall und Darminfektionen.
Kratom als Opiat-Ersatz
Auch wenn die Pflanze nicht für den medizinischen Gebrauch freigegeben ist, sind ihre Befürworter überzeugt, dass sie ein wichtiges Instrument für den Entzug von einigen Opiaten und insbesondere Heroin ist. Manche versichern, dass sie hilft, über die Sucht hinwegzukommen und wie ein natürliches Schmerzmittel wirkt. Die amerikanische DEA ist allerdings etwas anderer Meinung: Sie hält Kratom für eine gefährliche Substanz, die gravierende Gesundheitsrisiken birgt, und hat sie deshalb als hochgradig suchtgefährdend eingestuft und verboten.
Wie wird Kratom konsumiert?
Es gibt mehrere Wege, die Pflanze zu konsumieren und von ihrer Wirkung zu profitieren. Am häufigsten nimmt man sie als Tee ein oder kaut ihre Blätter; sie wird jedoch auch als Extrakt oder Pille verkauft und bisweilen sogar geraucht oder mit anderen Nahrungsmitteln zusammen konsumiert.
Nebenwirkungen
In hoher Dosierung kann die Pflanze negative Auswirkungen haben, darunter:
- Übelkeit
- plötzliche Schweißausbrüche
- Krämpfe
- Halluzinationen
- Juckreiz
- psychotische Anfälle
Wie bereits angedeutet, ist die Dosierung für den Effekt entscheidend: In niedrigeren Dosen (1–5 g frische Blätter) wirkt die Pflanze meistens stimulierend mit eher leichten Nebenwirkungen (Röte, Hitzegefühl, geweitete Pupillen und Nervosität. In etwas größeren Mengen (5–15 g frische Blätter) entfalten sich ihre sedierenden, mit den Opioden vergleichbaren Effekte; es kommt teilweise zu Übelkeit, Schwitzen und Herzrasen. In sehr hoher Dosierung und bei andauerndem Konsum schließlich kann Kratom Schlafstörungen, Muskelschmerzen und Durchfall verursachen.
Kratom-Überdosen sind nicht allzu häufig, es gibt jedoch sehr wohl Berichte über Fälle, in denen es doch so weit kam und sogar tödlich endete. In den meisten dieser Fälle hatten die Betroffenen die Pflanze jedoch zusammen mit anderen psychotropen Substanzen oder mit Alkohol konsumiert.
Hinweis: Kratom ist momentan online zu erhalten, allerdings keine regulierte Substanz, weshalb es keine offizielle Garantie für die Qualität, Potenz und Reinheit des Produkts gibt, das bei euch zuhause ankommt. Insbesondere angesichts dessen kann es nicht ungefährlich sein, die Pflanze ohne Vorkenntnisse zu konsumieren.
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