Kontinuierliche Cannabisproduktion dank Rotation: So geht’s!

  • Es ist immer interessant, neue Anbautechniken zu entdecken und sein Cannabis-Wissen zu erweitern. Je nach Situation und Ziel gibt nämlich wirklich unzählige Arten, Cannabis anzubauen.
  • In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit einer Methode, die für alle „kleinen“ Grower mit wenig Platz hochinteressant ist. Findet heraus, wie man drinnen kontinuierlich Marihuanablüten produzieren kann!
  • Wir zeigen euch, wie ihr mittels Rotation fast permanent ernten und so eure Jahresproduktion optimieren könnt. So viel vorab: Es ist alles nur eine Frage der Organisation …

Grower, deren Indoor-Produktionsfähigkeit nur begrenzt oder gar unzureichend ist, fragen sich immer wieder, wie sie ihre Erträge verbessern können. Häufig haben sie ihre gesamte Ernte aufgebraucht, bevor sie die nächste einholen können – und dann ist guter Rat teuer!

Wir erklären euch, wie ihr mit einer einfachen Technik gegen solche Engpässe Abhilfe schaffen könnt: Mit kontinuierlicher Rotation wird euer Vorrat an köstlichen, harzigen Blüten nie mehr ausgehen!

Was ihr für den Rotationsanbau braucht

Konfiguration 1 (kleines All-in-one-Grow-Zimmer)

An Material braucht ihr:

      • Zweiteilige Growbox mit einem Abschnitt für die Wachstumsphase und einem anderen, luftdicht davon abgetrennten Abschnitt für die Blütephase. Solche Growboxen sind ideal fürs Rotieren bei wenig Platz. Die „Wachstumskammer" wird in zwei Bereiche unterteilt, die dieselbe Fotoperiode erhalten (18 Licht-/6 Dunkelstunden = Wachstumsrhythmus); im unteren Teil können Klone entnommen oder die Mutterpflanzen erhalten werden, im oberen wachsen die Klone heran. Der größere Abschnitt der Growbox sollte für die Blütephase verwendet werden.
      • 2 x 150/200 W-CFL-Lampe oder Neon-Leuchtstoffröhren (T5) für die Beleuchtung der beiden „Wachstumskammern". CFL-Lampen und Neon-Leuchtstoffröhren produzieren beide wenig Wärme und ein fürs Wachstum perfektes Lichtspektrum. Wenn ihr nach oben hin nicht genug Platz habt, solltet ihr besser zu Neon-Leuchten greifen, da die CFL-Lampen größer sind.

    • 315 W-LEC-Lampe für die Blütephase: Diese Lampen geben ebenfalls wenig Wärme ab und eignen sich deshalb sehr gut für Grow-Projekte wie dieses. Deshalb wird diese Art von Lampen in Zukunft auch mit großer Wahrscheinlichkeit in etlichen Grow-Zimmern anzutreffen sein!
    • Aufhängesystem für die Lampen: Hier gibt es je nach individuellem Geschmack ganz verschiedene Systeme, mit Hängerollen wie etwa Easy Rolls oder längenverstellbaren Riemen wie etwa Light Hanger. Bei einer zweiteiligen Growbox braucht ihr derartige Systeme vor allem für die LEC-Lampe (Blütephase), da die Lampen für die Wachstumsphase (CFL und Neon) fix bleiben.
    • Zuluft-/Abluftlüfter: Passiv-Zuluft reicht völlig für eine Kultur von diesem Ausmaß, und zwar sowohl im Wachstums- als auch im Blütezelt. Was die Abluft angeht, braucht ihr einen Extraktor mit einer Lufterneuerungskapazität von rund 310 m3/h für die Wachstumsphase und rund 470 m3/h für die Blütephase.
    • Aktivkohlefilter: Hochwertige Aktivkohlefilter sind wirklich wichtig, insbesondere wenn man in einer Wohnung anbaut. Das Growen ist nicht jedermanns Sache, also sollte man lieber vorsichtig sein und Probleme meiden. Ein Aktivkohlefilter ist vor allem für den „Blüteraum" nötig; für den Wachstumsraum reichen die im nächsten Punkt genannten Maßnahmen.
    • Geruchsabsorbierende Accessoires/Raumsprays: Es gibt verschiedene, speziell für den Hanfanbau entwickelte Accessoires, die Gerüche absorbieren, z. B. als Gel oder als kompakter Block (Ona), aber auch Raumsprays (Citrus Magic), die den Duft der Cannabispflanzen überdecken. Sie sind eine Ergänzung zum Aktivkohlefilter und bieten euch noch mehr Diskretion und Sicherheit.
    • Ventilatoren: Unser Tipp: Nutzt einen Clip Fan-Ventilator von ca. 20–25 cm Durchmesser pro Abteilung, sprich insgesamt 3. So bleibt die Luft immer schön in Bewegung. Dank des Clips könnt ihr sie ganz einfach und schnell an das Gerüst der Growbox anbringen.
    • Luftbefeuchter/-entfeuchter, je nach Luftfeuchtigkeit in eurem Grow-Raum
    • Relaisgehäuse/digitale Zeitschaltuhr: Da ihr mit zwei völlig verschiedenen Fotoperioden arbeitet, – 18 Licht- und 6 Dunkelstunden für die „Wachstumskammern", 12 Licht- und 12 Dunkelstunden für den Blüteraum – braucht ihr logischerweise auch zwei verschiedene Geräte.

  • Mehrfach-Steckdose/Verlängerungskabel, damit ihr wirklich alle Geräte mit Strom versorgen könnt und in eurer Kultur alles reibungslos läuft. Achtet beim Kauf auf die Qualität der Modelle sowie darauf, dass die europäischen Sicherheitsstandards gewahrt sind.
  • Plastik- oder Geotextil-Blumentöpfe: Wir raten euch zu kleinen bis mittelgroßen Blumentöpfen (z. B. 4 oder 7 l für die Pflanzen im Blüte-Raum).
  • Plastikbehälter (als Übergangsbehälter für die Klone): Kleine Plastikbehälter mit einer guten Erdmischung sind perfekt fürs Anwurzeln der Stecklinge. Geht bei der Größe nach der Anzahl der Klone, die ihr aufziehen wollt.
  • Mini-Gewächshaus: Entscheidet euch für ein hochwertiges Modell, damit eure Klone einen guten Lebensraum bekommen, der ihnen bestmögliche Bedingungen fürs Anwurzeln und ihre weitere Entwicklung bietet (hohe Luftfeuchtigkeit!). Wenn ihr nur Klone in der „Wachstumskammer" habt, braucht ihr zwei Mini-Gewächshäuser, wenn ihr auch kleine Mutterpflanzen haltet, nur eins.
  • Spezielles Keim-/Stecklingssubstrat: Ein leichterer, nicht gedüngter Bodenmix aus Torf und Perlit ist perfekt, damit eure frisch gekeimten Samen oder Stecklinge gut gedeihen.
  • Substrat für die Wachstums-/Blütephase: Für diese Phase empfehlen wir euch etwas reichhaltigere Erden. Es gibt verschiedene Produkte im Handel; ihr habt die Qual der Wahl!
  • Dünger: Auch hier könnt ihr euch für die Marke entscheiden, die euch am besten gefällt. Denkt daran, auch einen Wurzelstimulator zu kaufen, damit die Wurzeln schön kräftig werden.

Konfiguration 2 (ca. 10 m2 großer Grow-Raum)

Hierfür braucht ihr zwei Groboxen, von denen die erste in zwei gleich hohe Abschnitte eingeteilt ist – wiederum einen für die kleinen Mutterpflanzen und einen fürs Anwurzeln der Keime – und die zweite komplett der Blütephase dient.

Die Konfiguration ist in diesem zweiten Fall im Grunde gleich wie im ersten. Bis auf die zwei getrennten Growboxen braucht ihr daher auch genau das gleiche Material. Wir empfehlen euch eine 100 x 100 cm große Box für eure „Kinderstube" und eine zweite in derselben Größe als „Blüte-Kammer". Wenn ihr mehr Platz habt, könnt ihr euch hier natürlich nach Lust und Laune austoben.

Mit der richtigen Organisation zur kontinuierlichen Indoor-Produktion

Als allererstes müsst ihr euch für Samen oder Stecklinge entscheiden. Wenn ihr Samen nutzt, so müsst ihr diese erst keimen (maximal 2–10 Tage) und dann in die Wachstumskammer stellen. Wenn ihr mit Klonen startet, müssen diese zuerst anwurzeln (15–20 Tage).

Den verfügbaren Platz nutzt ihr perfekt, wenn ihr im „Blüte-Raum" später 8 bis 10 Pflanzen habt. Um sicherzugehen, dass ihr am Ende tatsächlich so viele Exemplare erhaltet, solltet ihr deshalb mehr Samen keimen oder mehr Klone anwurzeln lassen, als ihr eigentlich braucht.

Sobald eure Samen gekeimt oder eure Stecklinge angewurzelt sind, müsst ihr sie in ein Übergangssubstrat wie getrocknete Torf-Tabs (Jiffys) oder, wie oben vorgestellt, direkt in einen mit einem leichten Substrat aus Torf und Perlit gefüllten Behälter setzen. Achtet darauf, dass ihr die Erde nicht zu sehr zusammenstampft, damit die Wurzeln sich problemlos entwickeln können. Das Substrat muss schön luftig und sauerstoffreich sein, damit die Stoffwechselprozesse und die Entwicklung der jungen Pflänzchen angekurbelt werden.

Wenn letztere in diesem Anfangssubstrat schön gewachsen sind und die Wurzeln allmählich unten aus dem Topf herauszuschauen beginnen, ist es an der Zeit, sie erst in einen 4 l-Topf umzusetzen (für die Wachstumsphase) und sie dann schließlich in die „Wachstumskammer" (7 l-Topf) umzustellen.

Für die Wachstumsphase braucht ihr, wie gesagt, eine Fotoperiode von 18 Licht- und 6 Dunkelstunden. Je nach der Kräftigkeit der Sorte solltet ihr hier mehr oder weniger Zeit lassen – als Faustregel z. B. 2–3 Wochen für Sativa-dominante Hybriden, 4–5 Wochen für Indica-dominante. Die Wachstumsphase sollte in jedem Fall immer lang genug sein, damit ihr neue Stecklinge entnehmen könnt, ohne dadurch die zukünftige Entwicklung der Pflanzen zu beeinträchtigen.

Diese neuen Klone kommen dann wiederum in die „Wachstumskammer", wo besagte Spezialbeleuchtung ihnen das Anwurzeln erleichtert, während die bislang dort befindlichen Pflanzen in den „Blüteraum" umgestellt und zu diesem Anlass in ihren endgültigen Behälter (7 l) umgetopft werden. Im Blüte-Abteil braucht ihr, wie gesagt, eine Fotoperiode von 12 Licht- und 12 Dunkelstunden. Danach müsst ihr eure 8 bis 10 Pflanzen nur noch schön pflegen und abwarten, bis die Ernte ansteht, so einfach!

Aber noch einmal zurück zu den Stecklingen, die gerade im „Wachstumsraum" anwurzeln: Nach maximal 3 Wochen sollten sie schöne Wurzeln gebildet haben. Natürlich könnt ihr sie jetzt nicht direkt in die „Blütekammer" umsetzen, da die Pflanzen, die sich bereits dort befinden, noch ein paar Wochen brauchen, bis sie fertig geblüht haben. Selbst die schnellste Sorte braucht mindestens 4 bis 5 Wochen bis zur Blüte.

Die verbleibende Zeit könnt ihr zum Beschneiden und zur Pflege der kleinen Mutterpflanzen nutzen, die ihr aus den angewurzelten Klonen herangezogen habt. Das ist nicht weiter schwer, ihr müsst nur darauf achten, dass die Klone fertig sind, bis ihr die Pflanze in der „Blütekammer" erntet. Dafür solltet ihr mindestens 3 Wochen einplanen.

Wenn ihr es beim nächsten Mal etwas ruhiger angehen lassen wollt, könnt ihr eure Stecklinge auch zwei oder zweieinhalb Wochen früher anwurzeln lassen, sodass ihr noch etwas Spielraum für die Ernte, die Vorbereitung des Trockenraums und die Reinigung der „Blütekammer" habt.

Um die Anbauphasen perfekt aufeinander abzustimmen, solltet ihr wissen, wie sich die Sorte, für die ihr euch entschieden habt, in Sachen Stretching verhält. Als Stretching bezeichnet man im grünen Fachjargon das restliche Höhenwachstum, das eine Cannabissorte an den Tag legt, nachdem die Fotoperiode bereits auf 12/12 h (Blüte) umgestellt wurde. Diese Phase dauert maximal zwischen 10 und 15 Tagen und fällt bei manchen Genetiken stärker aus, bei anderen schwächer. Deshalb solltet ihr euch auch immer möglichst gut über die Sorten eurer Wahl informieren.

Wir empfehlen euch, eure Klone im Blüte-Abschnitt zur Blüte zu bringen (Fotoperiode 12/12 h), sobald sie angewurzelt sind.

Ebenso Bescheid wissen solltet ihr über die genaue Dauer der Blütephase. Wenn ihr euch erst mal ein bisschen mit dieser Methode auskennt, braucht ihr dann nur noch die jeweils relevanten Informationen über die Sorten eurer Wahl einzuholen, und schon könnt ihr die verschiedenen Rotationsphasen perfekt planen.

Am Anfang solltet ihr euch dabei besser auf eine einzige Sorte konzentrieren, um wirklich von Grund auf zu verstehen, wie ihr die verschiedenen Etappen miteinander synchronisieren könnt. Wenn ihr erst mal mehr Erfahrungen gesammelt habt, ist immer noch Zeit, euch mit „Multi-Kulti-Kulturen" auszutoben. Wir können euch jedoch beruhigen: Schon ab dem zweiten Anbauzyklus lernt ihr die Eigenheiten eurer Genetik einzuschätzen und zu meistern, egal, ob ihr mit Samen oder mit Stecklingen gearbeitet habt.

Falls ihr eure Klone von einem Freund habt, dann solltet ihr diesen zu den oben genannten Punkten löchern, damit beim Growen alles wie am Schnürchen läuft. Wenn eure Wahl auf Samen gefallen ist, gilt auch hier: Je mehr ihr wisst, desto besser.

Diese Informationen können beim Erlernen der Rotationstechnik nämlich richtig viel Zeit sparen, abgesehen davon, dass ihr mit ihnen das Potenzial eurer Kultur optimal ausreizen könnt.

Also los, ihr seid dran... Gutes Growen!

12/06/2019

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