- Seine eigenen Lebensmittel anzubauen verleiht einem ein Gefühl von Stärke und Autonomie, insbesondere in Zeiten wie diesen.
- Wenn man selbst Cannabis anbaut, sichert man sich hochwertige Blüten sowie mehr Kontrolle über die Produkte, die beim Konsum im eigenen Körper landen. Dasselbe gilt auch für das Gemüse auf unseren Tellern.
Es gibt viele Gründe dafür, eigenes Bio-Gemüse zuhause anzubauen, vor allem besseren Geschmack und größere Sicherheit. Wenn man Tomaten im Supermarkt kauft, weiß man nicht, woher sie stammen und mit welchen Düngemitteln und Pestiziden sie behandelt wurden. Abgesehen von der CO2-Bilanz, die der Konsum von Nicht-km0-Produkten mit sich bringt, ist das Ganze auch eine gesundheitliche Frage, da beim massenhaften Gemüseanbau erwiesenermaßen oft Mittel eingesetzt werden, die für unsere Gesundheit hochgradig schädlich sind. Deshalb möchten wir euch heute zeigen, wie ihr selbst Tomaten anbauen könnt. Sie sind eine der Gemüsesorten, bei denen man die stärksten geschmacklichen und qualitativen Unterschiede bemerkt, je nachdem, wie sie angebaut wurden. Denn mal ehrlich, wie oft habt ihr schon Tomaten im Supermarkt gekauft, die nach gar nichts schmecken?
Tomaten sind nicht die am leichtesten anzubauende Gemüsesorte, doch wir haben einen einfachen Guide für euch erstellt, der euch die Arbeit erleichtern sollte. Bei guter Pflege ist die Tomatenpflanze nämlich eigentlich eine sehr dankbare Art, die euch üppige Ernten schenken kann, die ihr beim Kochen vielseitig verwerten werden könnt.
Wann ist der beste Augenblick, um mit dem Anbau zu beginnen?
Wenn man beim Anbau von Tomaten auf eine Sache achtgeben sollte, dann ist das Kälte. Tomaten sind sehr kälteempfindlich, und Frost über Nacht kann euch die ganze Ernte zunichtemachen. Deshalb werden sie auf der Nordhalbkugel meistens im April oder Mai gepflanzt. Natürlich kennt nur ihr das Klima in eurer Gegend wirklich gut, deshalb empfehlen wir, dann zu pflanzen, wenn ihr sicher seid, dass das gute Wetter angefangen hat.
Wie lange der Lebenszyklus bis zur Ernte dauert, hängt ganz von der Sorte ab, die ihr wählt, aber meistens beträgt er so um die 3 Monate. Berücksichtigt also wie gesagt bei eurer Planung das Klima in eurer Region und stellt die Tomaten an einen sonnigen Ort.
Keimung
Angesichts ihres relativ langen Lebenszyklus können die Tomatenpflanzen in kleinen Gewächshäusern oder Brutstätten gekeimt und dann in den Garten umgesetzt werden. Auf diese Wese umgeht ihr in dieser empfindlichen Phase potenzielle Gefahrenquellen wie hungrige Vögel oder nächtlichen Frost. Viele kaufen die Tomatenpflänzchen auch schon gekeimt; in Gewächshäusern sind diese meist zu vernünftigen Preisen erhältlich. Insbesondere für Leute, die erst mit dem Anbau beginnen, ist das die vernünftigste Alternative.
Wie ihr den perfekten Ort wählt, um Tomaten anzupflanzen
Tomatenpflanzen brauchen ziemlich viel Sonne, deshalb empfehlen wir euch, einen Standort zu wählen, an dem die Pflanzen wenigstens ein paar Stunden direktes Sonnenlicht bekommen. Was das Substrat angeht, so sollte dies luftig sein und eine gute Drainage sichern, denn Tomaten mögen Pfützen im Boden überhaupt nicht. Folgende Tipps solltet ihr ebenfalls beachten:
- Bei übermäßig stickstoffhaltigen Böden können sich die Blüte und die Fruchtbildung verzögern.
- Wir empfehlen euch, den Boden mit Wurmkompost zu düngen, bevor ihr die Pflänzchen umsetzt. Dabei handelt es sich um einen Bio-Dünger, der eure Tomaten mit allen Nährstoffen versorgen hilft, die sie brauchen, um sich richtig zu entwickeln.
- Genug Abstand zwischen den Tomatenpflanzen ist sehr wichtig. Ihr solltet sie in Reihen mit 1 bis 1,5 m Abstand anpflanzen und je 40 cm zwischen den Pflanzen lassen. Wenn man nicht genug Platz lässt, erleichtert man durch die zu große Dichte der Pflanzen und die mangelnde Belüftung nur Krankheiten und Schädlingen das Handwerk, insbesondere in nördlicheren Regionen. Wenn ihr hingegen zu viel Platz lasst, dann wird mehr Unkraut wachsen und ihr müsst ständig zum Jäten anrücken.
- Tomatenpflanzen sind leider relativ anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Ihr solltet sie deshalb immer genau beobachten und diesbezüglich möglichst widerstandsfähige Sorten aussuchen.
Wie gießt man Tomatenpflanzen?
Vergewissert euch, dass ihr eure Pflänzchen reichlich gießt an dem Tag, wo ihr sie in euren Garten umsetzen wollt.
Gießt sie früh morgens, das liefert ihnen die nötige Feuchtigkeit, um die hohen Temperaturen während des Tages gut zu überstehen. Nachmittags oder nachts zu gießen ist nicht zu empfehlen.
Fünf Wochen nach dem Umpflanzen könnt ihr Mulch auf den Boden aufstreuen, damit die Feuchtigkeit nach dem Gießen besser erhalten bleibt und kein Unkraut wächst.
Typischste Tomaten-Krankheiten und -Schädlinge
Wie bereits angemerkt, sind Tomaten nicht gerade die am leichtesten anzubauende Art, unter anderem deshalb, weil sie leicht Krankheiten und Schädlinge bekommen. Zu den typischsten zählen:
- Blattläuse
- Raupen
- Weiße Fliegen
- Gemeine Spinnmilben
- Heliothis-Motten
- Minierer
- Tomatenminiermotten
- Thripse
- Falscher Mehltau
- Echter Mehltau
Wann und wie sollte man Stützen anbringen?
Die Tomatenpflanze wächst zunächst aufrecht, dann niederliegend; sie zu stützen, fördert ihre vertikale Entwicklung. Ihr solltet die Rankhilfen dann anbringen, wenn ihr merkt, dass die Pflanze sich richtig zu entwickeln begonnen hat. Bambusrohre beispielsweise sind eine gute Idee, sofern sie schön sauber sind. Auch Metallstützen eignen sich gut und sind zudem sehr wetterbeständig. Die Stützen sollten hinter der Pflanze angebracht werden; achtet dabei darauf, die Wurzeln nicht zu beschädigen.
Wann werden Tomaten geerntet?
Die Tomaten können ab der 10–12. Woche nach und nach geerntet werden, sobald sie reif sind, was ihr sehr leicht an ihrer Farbe erkennt. Achtet darauf, dass ihr sie nicht zu spät erntet, denn überreife Tomaten verschrumpeln, fallen zu Boden und verfaulen. Wichtig ist jedoch, dass ihr sie erntet, bevor der erste Frost kommt.
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