Kanada reguliert Cannabiskonsum für medinizinische Zwecke und löst Ansturm von Unternehmern auf Lizenzen aus

  • Am 1. April kündigte Kanada eine Reform an, um den Anbau von Cannabis für medizinische Zwecke zu regulieren. Durch diese Reglung wird das Marihuana für diesen Zweck tatsächlich als Medikament gehandelt und ist somit nur auf Rezept erhältlich. Deswegen ist die individuelle Produktion nicht mehr möglich, da man ab sofort einen spezifischen Anbau- und Vertriebsort benötigt. Auf die Reaktion der kanadischen Unternehmen, sich eine Nische in diesem neuen Markt schaffen zu wollen, musste nicht lang gewartet werden.

In der Tat hat das Gesundheitsministerium seit dem Ergreifen der Maßnahme durch die kanadischen Behörden fast 900 Anträge auf Erteilung der Genehmigung zum Anbau von Cannabis zu diesen Zwecken erhalten, im Schnitt sind das 25 Anträge pro Woche.

Die Anfang Mai in Vancouver abgehaltene Finanzkonferenz ‚Green Rush’ war dabei eine der Hauptdiskussionszentren über diese neue Situation und konnte die wichtigsten Unternehmer des Landes versammeln.

Das repräsentativste Gesicht auf dem Treffen war das von Harry Barr, President von ‚Next Gen Metals’, eines der wichtigsten Unternehmen in der Branche für therapeutisches Cannabis. Barr versicherte, dass seine Firma Inversionen von Wagniskapital in andere Kompanien der Branche plane, und erklärte zudem, dass das von ihm geführte Unternehmen bereits erhebliche Profite verbuche. Ein Beweis dafür sind die Börsenwerte seiner Aktionen, die in den letzten Monaten von 0,033 Euro auf 0,47 gestiegen sind.

Sie sind nicht die einzigen. So haben sogar einige Bergbauunternehmen des Landes die Genehmigung für die Produktion von Marihuana für medizinische Zwecke beantragt. Eines von ihnen, Affinor, konnte seine Werte nach der Produktionsverlegung von Gold auf Cannabisanbau verfünffachen. Doch das ist noch nichts.

Denn so ist es auch im Fall von Tweed Marijuana, das erste Cannabis-Unternehmen an der Börse, deren Börsenwert zurzeit bereits 67 Millionen Euro übersteigt.

Der ehemalige Bürgermeister von Vancouver Mike Harcourt seinerseits ist vor einem Monat zum Präsidenten von ‚True Leaf‘ ernannt worden, ein weiterer Produzent von Marihuana für medizinischen Konsum, der den Produktanbau und -vertrieb in einem Großteil Kanadas anstrebt und ab nächstem Monat auch an die Börse geht.

Zurzeit gibt es nur 13 zugelassene Firmen, die Marihuana für Patienten mit Rezept produzieren dürfen, und das in einem Land mit 40 000 bedürftigen Personen; eine Ziffer, die Erwartungen zufolge in den nächsten zehn Jahren auf 450 000 ansteigen wird. 

(hier kannst du den Eintrag weiter auf Englisch lesen)

03/07/2014

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