Israel will zum neuralgischen Zentrum der Cannabis-Industrie aufsteigen

Israel ist in den letzten Jahren zu einem weltweiten Vorbild geworden, was die Cannabis-Forschung betrifft. Tatsächlich ist Raphael Mechoulam, der Professor, der 1964 zum ersten Mal THC (Tetrahidrocannabinol) isolierte, Israeli. Genau diese Entdeckung begünstigte die Gesetzgebung dieses Landes, die aus diesem Grund die Erforschung von Cannabis fast ohne Einschränkungen erlaubte.

Mechoulam, der die Struktur des aktiven Hauptbestandteils von Marihuana entdeckte, nahm gerade in Jerusalem an einen gut besuchten Kongress über Cannabis teil. CannaTech ist der Name dieses Events, das vor einigen Tagen von mehr als 400 Experten in diesem Bereich besucht wurde. 

Gründer, Wissenschaftler, Förderer und Verteidiger des Cannabis-Konsums, die nicht nur Cannabis als Medizin (seit 1993 in Israel reguliert), sondern auch Cannabis für den Genuss (das bis zum jetzigen Zeitpunkt noch immer illegal ist) unterstützen, sind auf diesem Kongress zusammengekommen. 

Mehr als 22.000 Patienten in Israel können von Marihuana zu medizinischen Zwecken profitieren und ihre chronischen Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Parkinson 

behandeln lassen oder die Schmerzen lindern, die Krankheiten wie Krebs, Fibromyalgie oder Amputationen hervorrufen. Da es sich um einen Staat mit nur 7 Millionen Einwohnern handelt, ist das Ziel der Marihuanaindustrie der legale Export. 

Die Polizei, die Armee und die Regierung sehen nicht gern, dass die Exportation von Marihuanapflanzen und Hanfsamen legalisiert wird, weshalb sich der israelische Markt zurzeit nur auf den Verkauf von Technologien und dem 'Know-how' seiner Forschungen stützen kann.

"Israel ist bei der wissenschaftlichen Erforschung von Cannabis führend, genauso wie beim Anbau und bei Sicherheitsfragen. Da es aber keine Plattform gab, um die ganzen Interessierten der Welt miteinander zu verknüpfen, haben wir Cannatech ins Leben gerufen“, erklärte Daniel Gondstein, Leiter dieses Forums. 

Was keine Zweifel zulässt, ist, dass in Israel zurzeit verschiedene 'Start-ups' entstehen, die auf das Geschäft mit Marihuana setzen. Syque Medical hat einen Inhalator erfunden, der in der Lage ist, die genaue Dosis zu messen. Eybna ist auf die Zucht verschiedener Hanfsorten spezialisiert, die speziellen Leiden angepasst werden, und Kalytera möchte mittels der chemischen Synthese der Bestandteile von Marihuana Medikamente zur Behandlung von Osteoporose herstellen. 

Allerdings ist die Investition in diesem Sektor äußerst gering. Es gibt nur wenige Risikokapitalfonds, die sich dazu entscheiden, auf Unternehmen in der Marihuana-Branche zu setzen, auch wenn einige 'business angels' sich darauf spezialisiert haben. 

"Auch wenn uns Cannabis begeistert, ist dies eine Veranstaltung, auf der nicht konsumiert wird“, warnen die Schilder dieser Messe, die nicht nur die Marihuana-Liebhaber anlocken will, sondern auch all diejenigen, die in den nächsten Jahren in Israel ein rentables Geschäft machen möchten.