- Die Keimung der Cannabissamen ist der erste Schritt beim Growen, und wenn ihr hier gleich Mist baut, ist alles Weitere verlorene Liebesmüh.
- Es gibt verschiedene Keimmethoden: auf Watte, feuchtem Papier, in Jiffys, direkt im Substrat, in einem speziellen Mini-Gewächshaus oder im Wasser. Bei allen von ihnen begehen Grower immer wieder bestimmte Fehler.
- Egal, mit welcher Keimmethode ihr arbeitet, in diesem Post findet ihr eine Liste der jeweiligen häufigsten Fehler, damit sie euch in Zukunft nicht mehr passieren.
Das Keimen der Samen ist der erste Schritt jeder Cannabiskultur. In dieser Phase beginnt der Samen sich zu entwickeln und einen Wurzelkeim zu bilden. Es gibt verschiedene Keimmethoden, und bei jeder von ihnen typische Fehler, die sich eigentlich vermeiden lassen.
Wir erklären euch für jeden der Fälle, was ihr während der Keimung unterlassen solltet. Fangen wir doch gleich mit der von Dinafem Seeds empfohlenen Keimmethode an, der Keimung in Jiffys, da sie am einfachsten ist und weniger Fehlerquellen bereithält.
Fehler beim Keimen in Jiffys
Jiffys sind Scheiben aus dehydriertem, gepresstem Torf in biologisch abbaubarem Netz, die sich in kleine Erd-Töpfchen verwandeln, wenn sie befeuchtet werden. Meistens gibt man Wasser auf sie, lässt sie quellen und hat dann winzige Substrat-Behälter, in die man den Canabissamen legen kann, sodass sie im Torf keimen. Was man bei dieser Methode falsch machen kann, sodass sich kein Pflänzchen im Jiffy-Topf bildet, erfahrt ihr hier.
- Zu viel Wasser verwenden: Ihr müsst die Jiffy-Scheiben zwar nass machen, aber nicht ersäufen. Das Ziel ist, dass die Jiffy-Erde während des Keimvorgangs feucht bleibt, nicht völlig unter Wasser gesetzt wird. Manche wässern die Jiffys zu stark und häufiger als nötig und ertränken den Samen damit schließlich. Die exzessive Feuchtigkeit verhindert die Belüftung des Samens und damit auch seine Keimung.
- Die Jiffys einwickeln oder luftdicht wegschließen: Die Jiffys müssen geschützt werden, doch wer sie in ein zu hermetisches Mini-Gewächshaus oder eine Tupperdose mit Löchern packt, läuft Gefahr, den Feuchtigkeitsgrad so zu steigern, dass sich Pilze bilden.
- Die Samen zu tief eingraben: Der Samen sollte ungefähr einen Zentimeter unterhalb der Oberfläche eingegraben werden. Jiffys sind zwar ohnehin nicht höher als 10 cm, aber wenn ihr den Samen bis ganz nach unten drückt, macht ihr es dem Wurzelkeim nur schwerer, sich seinen Weg nach draußen zum Licht zu bahnen. Es genügt, wenn ihr den Samen mit dem Daumen etwas nach unten drückt und das kleine Loch, das dabei entsteht, wieder zudeckt.
- Nicht die richtige Lichtintensität verwenden: Im ersten Keimstadium, wenn der Wurzelkeim nach oben zu wachsen beginnt, ist es besser, es mit dem Licht zu übertreiben als zu wenig davon bereitzustellen, denn das Licht stört Cannabispflanzen nicht. Natürlich sollte euch klar sein, dass Licht – egal, ob von einer Lampe oder der Sonne – bei den Jiffys auch ein schnelleres Austrocknen bedeutet. Achtet also darauf, dass die Erde nicht zu trocken wird, auch wenn es gut ist, die Jiffys gut zu beleuchten.
- Die Jiffys zu starken Temperaturänderungen auszusetzen: Ein Wechsel von 25 Grad (drinnen im Haus) auf 5 Grad (auf der Terrasse) macht eine Keimung unmöglich.
- Mehrere Samen in einen Jiffy-Topf stecken: Die Torfbehälter bieten nicht genug Platz für mehrere Samen. Verwendet einen pro Samen, den ihr keimen wollt.
- Den Samen zu lang im Jiffy lassen: Sobald der Keimling ein Keimblatt-Paar hat, solltet ihr ihn ins Substrat umpflanzen. Die Jiffys sind klein, und die Wurzeln brauchen mehr Platz, als diese ihnen bieten können. Also ab in den Topf oder in die Erde!
Fehler beim Keimen von Hanfsamen auf Watte oder Papier
Für die Keimung auf feuchter Watte oder feuchtem Papier müsst ihr besagte Materialien nass machen und die Samen darin einwickeln. In diesem Fall ist es sehr wohl empfehlenswert, dieses Bündel dann in ein Mini-Gewächshaus oder eine Tupperdose mit Löchern zu stecken, damit die Temperatur die ganze Zeit über konstant bleibt. Was kann man bei dieser Methode falsch machen.
- Den Wurzelkeim zu lange wachsen lassen: Wenn die Wurzel zu lange wird, wird sie sich ziemlich wahrscheinlich an der Watte bzw. dem Papier festkrallen und dann beim Umpflanzen ins eigentlich Substrat zerreißen. Um dies zu vermeiden, gibt es zwei Wege. Erstens: Die Wurzel nicht so lange werden lassen. Wie ihr auf den Fotos sehen könnt, wachsen Wurzelkeime sehr schnell, ihr solltet sie also in die Erde umsetzen, sobald ihr merkt, dass sie eine bestimmte Richtung bekommen (ihr werdet sehen, dass sie entweder gerade wachsen oder gebogener). Zweitens: Benutzt besser keine reine Watte oder Küchenpapier, sondern Baumwollstoffe wie Lappen oder T-Shirt-Streifen.
- Die Samen zu starken Temperaturänderungen aussetzen: Wie auch bei den Jiffys gilt: Wenn die Samen zu unterschiedlichen Temperaturen ausgesetzt sind, keimen sie nicht. Ihr solltet also dafür sorgen, dass ihr sie an einen warmen Ort stellt (Temperatur zwischen 25 und 28 Grad) und die Temperatur bis zum Umpflanzen ins Substrat stabil bleibt.
- Die Wurzel zu lange an der Luft lassen: Wenn die Wurzel mit Luft in Berührung kommt, oxidiert sie, und die Pflanze stirbt. Es ist deshalb besser, sie direkt ins Substrat umzusetzen, sobald sie zu wachsen beginnt, oder sie andererseits wenigstens gut mit dem feuchten Tuch zu bedecken.
Fehler beim Keimen von Hanfsamen in Substrat (Blumentopf oder Erde)
Den Samen direkt in den Blumentopf oder dort im Garten in die Erde zu setzen, wo ihr anbauen wollt, ist eine weitere Möglichkeit, den Samen zum Keimen zu bringen. Sehen wir also nach, was man dabei falsch machen kann.
- Den Samen zu tief eingraben: Der Samen sollte circa einen Zentimeter tief eingegraben werden, nicht mehr. Als Faustregel fürs Keimen und den Anbau von Samen allgemein gilt, dass der Abstand der Samen zur Oberfläche zweimal deren Durchmesser betragen sollte. Samen von sehr kleinem Durchmesser kann man einfach nur mit ein bisschen Erde bedecken, das genügt schon.
- Das Substrat überdüngen: Damit ein Samen gut in der Erde keimt, muss letztere eher nährstoffarm und schön porös sein. Das Substrat, das ihr für Pflanzen in der Blütephase verwendet, ist nicht die beste Option fürs Keimen, da ein Marihuana-Baby nicht die gleiche Menge an Nährstoffen umsetzen kann wie eine erwachsene Pflanze. Seid beim Düngen (bzw. der Wahl) des Substrats, in dem der Samen sich entwickeln wird, also bitte sparsam.
- Erde verwenden, deren Zusammensetzung ihr nicht kennt: Erde aus dem Park nebenan oder aus dem Gemüsegarten zu verwenden ist nicht die beste Idee fürs Keimen. Ihr solltet die Zusammensetzung des Substrats, in das ihr den Samen setzen werdet, gut kennen. Wenn ihr die Erde einfach irgendwoher nehmt, enthält sie vielleicht zu viele Mineralien oder andere Nährstoffe oder zu viel Dünger. Da ihr ja aber nicht einfach auf der Packung nachsehen könnt, habt ihr keine Möglichkeit, herauszufinden, welche Inhaltsstoffe sie enthält. Besonders für diesen ersten Anbauschritt solltet ihr also ein Substrat verwenden, dessen Zusammensetzung euch bereits bekannt ist.
- Zu viel gießen: Zu nasses Substrat kann in der Keimphase und in den ersten Lebenswochen des Keimlings tödlich sein, insbesondere für Autoflowering-Sorten.
- Mehrere Samen in denselben Topf setzen: Falls es sich nicht gerade um einen wirklich großen Blumentopf handelt, solltet ihr jedem Samen ein eigenes Zuhause bieten, damit die Wurzeln genug Platz haben, sich zu entwickeln. Wenn ihr beispielsweise mehrere in einen 14 l-Topf setzt, kann es sein, dass sie gegenseitig ihre Entwicklung behindern.
- Die Samen bei ungeeignetem Wetter direkt in den Boden einsetzen: Wenn es sehr kalt, sehr heiß, sehr trocken oder sehr feucht ist, wird der Samen nur schwer keimen. Da man das Wetter aber nun einmal nicht kontrollieren kann, geht es draußen oft etwas beschwerlicher.
Fehler beim Keimen von Hanfsamen in Wasser
Bei dieser Methode legt man den Samen in einen mit lauwarmem Wasser gefüllten Behälter und lässt ihn dann unter Wasser keimen.
- Den Samen zu lange im Wasser lassen: Sobald er gekeimt hat und ihr den Wurzelkeim heraus spitzen seht, müsst ihr ihn ins Substrat umsetzen. Wasser eignet sich zwar für die Keimung selbst, aber für den Anbau definitiv nicht.
- Zu viel Wasserstoffperoxid ins Wasser geben: Manche Leute geben als Prävention gegen Pilze und Bakterien Wasserstoffperoxid ins Wasser. Da muss man jedoch wirklich auf die Konzentration achten. Wenn es nicht verdünnt genug ist, wird der Samen nicht keimen.
Typische Fehler bei allen Keimmethoden
- Den Wurzelkeim zerreißen, wenn man die Schale abpult. Wenn man während des Keimprozesses zu rabiat vorgeht, kann dies für den Samen tödlich enden. Sobald er keimt, fällt die Samenschale normalerweise von selbst vom Keimling ab, also könnt ihr ganz ruhig bleiben. Wir empfehlen euch, nur dann einzuschreiten, wenn es wirklich notwendig ist und ihr seht, dass die Pflanze wächst, aber die Hülle immer noch an einem ihrer Teile hängen bleibt.
- Die Samen, Wurzelkeime oder Keimlinge mit schmutzigen Händen anfassen. Da ihr nicht wissen könnt, was alles an Dreck an euren Händen klebt, deshalb solltet ihr immer eure Hände waschen, bevor ihr euch an irgendeinen Arbeitsschritt der Keimphase macht. Diese Hygienemaßnahme gilt auch für jedes Utensil, das in dieser Zeit mit den Samen in Berührung kommt.
- Dreckiges Wasser verwenden. Es ist wichtig, dass ihr zumindest sauberes Leitungswasser verwendet.
Wenn euch andere Fehler unterlaufen sind als die, die wir in diesem Post aufführen, könnt ihr diese gerne in den Kommentaren teilen. Die eigenen Grow-Erfahrungen können für andere echt nützlich sein.
Falls ihr noch Fragen zur Keimung von Cannabissamen habt, könnt ihr uns diese natürlich auch gerne stellen.
Kommentare unserer Leser
Kommentare in anderen Sprachen lesen:
Hat dieser Post dir gefallen?
Deine Erfahrungen mit unseren Samen sind sehr wichtig für uns und können anderen Usern weiterhelfen. (Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.)