Grow Report Dinachem: Ob Klon oder Samen – immer perfekte Damen

  • Man könnte sagen, Dinachem sei die europäischen Version einer der legendärsten Sorten der USA, ChemDawg91.
  • Bei der Entwicklung von Dinachem ist das Breeder-Team von Dinafem Seeds von einem Elite-Klon ausgegangen, der von ChemDog höchstpersönlich stammte, dem Vater der berühmten kalifornischen Sorte. Dieser Steckling wurde mit GuavaChem gekreuzt – eine goldrichtige Entscheidung, denn so ist eine unserer beliebtesten Sorten entstanden!
  • Ihr kräftiges Aroma und ihre starke Wirkung haben diese Sorte international in die erste Liga aufsteigen lassen. In diesem Grow Report enthüllt euch unser Mitarbeiter Green Born Identity, wie ihr zu einer unverbesserlichen Dinachem-Ernte kommt!

Groß war die Freude, als Master-Grower Cloudz beim IC420 Growers Cup 2015 mit dem von ihm angebauten Dinachem-Gras in der Indica-Kategorie auf dem zweiten Platz landete. Dieses Gras hatte er aus einem Dinachem-Klon gezogen, der zuvor von Growolf, einem großen Dinafem-Fan, aus einer Samenpartie selektiert worden war. Beim gewerblichen Grower-Team Dick & Freerk startete Dinachem in jenem Jahr auch eine kommerzielle Karriere. Dieses „Mördergras" (O-Ton eines Kunden) kam bei Dicks und Freerks Käuferschaft so überragend gut an, dass es schon bald nicht mehr aus ihrem Sortiment wegzudenken war.

Dieser speziell selektierte Klon war wirkungstechnisch allerdings klar auf der Indica-Seite angesiedelt, offenbarte einen urgewaltigen Indica-Punch, der den User nach wenigen Zügen schwer benommen in die Seile schickte. Von einem zuerst einsetzenden aktivierenden und euphorisierenden Sativa-Turn – so, wie es von Dinafem für die Sorte Dinachem offiziell angegeben wird – war hier nichts zu spüren gewesen. Cloudz wollte aber auch diese Seite von Dinachem für sich entdecken und zudem selbst überprüfen, wie gut dieser Strain insgesamt performt, wenn man ein ganzes Samentütchen davon growt.

In Dinachem lebt die legendäre amerikanische Sorte ChemDawg 91 fort, Dinafem erhielt die originale Genetik als Steckling direkt vom Züchter ChemDog. Und dazu auch noch in Samenform „GuavaChem", eine stabilisierte Ururenkelin der ChemDawg, die ihr genetisch stark ähnelt. Weil der ChemDawg 91-Klon ein genetisches Alter von einem Vierteljahrhundert aufweist, hat er mit der Zeit an Power verloren, wächst nur noch langsam und ist nicht mehr ertragsstark.

Deswegen verpasste ihm Dinafem durch die Kreuzung mit GuavaChem eine Frischzellenkur und kreierte über mehrere Generationen hinweg die revitalisierte, hochproduktive und hochpotente Sorte „Dinachem" (65 % Sativa/35 % Indica). Dinafem war es dabei sehr wichtig, dass sich das typisch penetrante Aroma der ChemDawg auch in Dinachem widerspiegelt. Mission gelungen: Dinachem riecht laut Dinafem nach einem Gemisch aus Zitrone und Petroleum, mit einer Basisnote von Kiefernnadeln. Die Wirkung wird als immens stark und komplex beschrieben: Zunächst fährt sie in der Manier eines Sativa-Flashs energetisierend in den Kopf ein, doch dieser belebende Up High-Effekt wird schon bald von einem tiefenentspannendem Indica-Stone der Marke Heavyweight abgelöst. Die Blütezeit von Dinachem beträgt rund 60 Tage, ihr Ertrag kann sich auf bis zu einem Pfund pro Quadratmeter summieren. Eine Besonderheit dieser Sorte ist, dass ihre Blütenstände trotz eines genetischen Sativa-Anteils von zwei Dritteln äußerlich deutlich Indica-dominant sind, rundlich-fett aussehen.

Cloudz brachte ein 5er-Päckchen feminisierte Dinachem-Samen an den Start. Nach einer zuverlässigen, sehr schnellen Keimung in Jiffy Pots pflanzte Cloudz die Jiffy Pots in erdbefüllte 11 Liter-Töpfe ein, und die fünf Dinachem-Jungpflanzen wuchsen sodann bei 18 Stunden Licht unter einer 600 Watt HPS-Lampe (zusammen mit Sämlingen der Dinafem-Sorten Bubba Kush und OG Kush) munter heran. Vier Wochen Wachstum gab Cloudz ihnen, und in dieser Zeit entwickelten sie sich zu hübschen Exemplaren ihrer Gattung, mit einer soliden Verzweigung und dunkelgrünen breiten Laubblättern. Es war jedoch schon in der Wachstumsphase zu erahnen, dass es am Ende auf zwei Phänotypen hinauslaufen würde, denn zwei der fünf Dinachem-Plants wuchsen länglicher als die anderen und verzweigten auch später als die anderen drei. Bei Einleitung der Blüte betrugen die Wuchshöhen zwischen 46 und 63 cm.

In der Blütephase setzte sich die Phänotypenbildung fort; die zwei vorher schon deutlich höher gewachsenen Pflanzen streckten sich auch hier stärker als die anderen drei. Bei ihnen war ganz offensichtlich mehr Sativa-Einfluss mit im Spiel! Cloudz vermutete, dass sich dies später auch im High niederschlagen würde.

Die Blüte kam sehr schnell in Schwung: Drei Wochen, nachdem er sie eingeleitet hatte, konnte Cloudz auf allen fünf Pflanzen bereits eine Vielzahl von weißen Blütenbüscheln sehen, und eine Woche später glitzerte es überall verheißungsvoll, da die Harzdrüsenproduktion nun auf Hochbetrieb geschaltet hatte. Cloudz: „Wow, da scheinen wahre Harzlawinen im Anmarsch zu sein ... und die Blütencluster sehen schon jetzt erstaunlich fett aus. Ich glaube, das ist was ganz Großes im Gange!"

Tatsächlich sahen alle fünf Pflanzen nach einigen weiteren Wochen sensationell harzig, fast blendend weiß vor Trichomen aus, so dass Cloudz kurz davor war, seine Schneebrille herauszuholen ... Auch von der Größe her hatten sich die Blütenstände so prächtig fett entwickelt wie vermutet; an den Haupt- und Seitentrieben prangten voluminöse formschöne Buds, die so traumhaft aussahen, als wollten sie sich für einen Cannabis-Model-Contest bewerben. Die zwei Sativa-lastigeren Pflanzen hatten längere Head-Buds gebildet als ihre klar Indica-dominanten Schwestern, aber das war praktisch der einzige offenkundige Unterschied, denn die Blütenstruktur der Buds fiel ähnlich aus: Sie legten ein sehr hohes Blüten/Blätter-Verhältnis an den Tag und waren am Ende extrem dicht und hart gewachsen, „fühlten sich an wie ausgehärteter Beton", wie es Cloudz ausdrückte.

Auch geruchlich konnten alle fünf Pflanzen dem offiziellen Sortenprofil vollauf gerecht werden, denn das krass starke Aroma wurde ausnahmslos von einer intensiven Petroleum- bzw. Benzin-Note beherrscht, und auch die anderen von Dinafem angegebenen Attribute Kiefer und Zitrone waren präsent. „Ein Wahnsinnsduft mit einem schweren komplexen Aromakörper, ich liebe ihn einfach!", frohlockte Cloudz.

Auch bei der Reifezeit lief alles nach Plan, die fünf Pflanzen benötigten zwischen 59 und 63 Blütetagen, um voll auszureifen. Ihre handlichen End-Wuchshöhen betrugen 68, 73, 74, 83 und 87 cm. Nach der Trocknung schlugen Erntemengen von 64, 69, 77, 79 und 82 Gramm zu Buche, im Durchschnitt also gut 74 Gramm. Cloudz war damit sehr zufrieden und zeigte beim Fototermin stolz seine mit super-kristallinen Dinachem-Buds gefüllten Tupperboxen vor. Der beim Öffnen der Boxen austretende benzinartige Geruch war so überwältigend penetrant und betörte Nase und Kopf so stark, dass man fast das Gefühl hatte, an einem Benzinkanister zu schnüffeln und davon berauscht zu werden.

Vermutlich war es aber eher die Vorahnung auf ein äußerst heftiges High beim Rauchtest, die Cloudz schon beim bloßen Riechen an Dinachem benommen zu machen schien. Als Erstes testete er den klar auf der Indica-Seite angesiedelten Phäno und musste nach einigen Zügen aus einer stattlichen Tüte nicht lange warten, bis das mächtige Dinachem-Gras seine mentalen Boxhandschuhe auspackte und ihm eine ordentliche Breitseite verpasste. Es war jene Art von brachialer Indica-Stoned-Wirkung, die einem die Gesichtszüge entgleisen lässt, sich wie Blei auf die Augen legt und den Mund offenstehen lässt – ein Zustand, den Cloudz treffenderweise „Gesichtsnarkose" nennt …

Doch nach einer Weile zeigte Cloudz echte Nehmerqualitäten, gewann die Contenance zurück und fing an, etwas gegen seinen mittlerweile aufgekommenen enormen Fress-Flash zu unternehmen, Stichwort Kühlschrankplünderung. Als er später gut gesättigt und vom Gras und Essen müde geworden war, drehte er sich seinen zweiten Dinachem-Spliff, diesmal mit der Variante befüllt, die beim Anbau mehr Sativa-Einfluss gezeigt hatte. Und siehe da – es fühlte sich an, als hätte jemand das Licht angeknipst, Schampus ins Glas gefüllt und Stimmungsmucke aufgelegt. Cloudz verspürte nun tatsächlich die von Dinafem geschilderte Sativa-Auftaktwirkung; es schien ein frischer Wind durch seinen Kopf zu wehen, und sein Puls beschleunigte sich merklich.

Er fühlte euphorische Energie und nutzte den Schwung, um auf dem Balkon Cocktail-Tomaten zu ernten, die er sich sodann als gesunden Nachtisch einverleibte. Dieser Zustand währte allerdings lediglich ca. 20 Minuten, und dann registrierte Cloudz, wie Dinachem zu einem neuerlichen Indica-Punch ausholte, welcher noch fast zwei Stunden anhielt und ihm wunderbare Tiefenentspannung bescherte, wie nach einem ausgiebigen Saunagang.

Geschmacklich unterschieden sich die beiden Proben übrigens kaum, sie lieferten eine angenehm würzige Aroma-Vollmundigkeit mit einem nach dem Ausatmen des Rauchs noch länger auf dem Gaumen verweilenden, süßlichen Kiefer-Flavour. Cloudz zeigte sich bei seinem Fazit tief beeindruckt: „Die Sorte Dinachem hat bewiesen, dass sie nicht nur in Form eines selektierten Klons eine großartige Performance abliefert, sondern auch in der gesamten Breite eines kompletten Samentütchens: Ob Klon oder Samen – immer perfekte Damen!"

Green Born Identity – G.B.I.

 

Anbaudaten:

  • Genetick: ChemDawg 91 x GuavaChem (65 % Sativa, 35 % Indica)
  • Wachstumsphase: hier 4 Wochen
  • Blütephase: hier 59–63 Tage, allgemein 60 Tage
  • Medium: Plagron Growmix, 11 l-Blumentöpfe
  • pH-Wert: 6.5– 6.8
  • EC-Wert: max. 1.6 mS
  • Beleuchtung: 500 W HPS/m2
  • Temperatur: tagsüber 26–28 °C/nachts: 18–20 °C
  • Luftfeuchtigkeit: 60 % (Wachstumsphase), 40 % (Blütephase)
  • Bewässerung: manuell
  • Düngung: HeSi TNT-Complex, HeSi Blüte-Complex, HeSi Phosphor Plus ab der 4. Blütewoche
  • Zusätze/Stimulanzien: HeSi SuperVit, HeSi Wurzel-Complex
  • Wuchshöhe: 68, 73, 74, 83 und 87 cm
  • Ertrag: 64, 69, 77, 79 und 82 g
07/02/2019

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