- Cheese ist eine legendäre Genetik, die vor allem im UK für Furore gesorgt hat, unter anderem wegen ihres besonderen Geschmacks und Aromas, das stark an reifen Käse erinnert.
- Heutzutage ist sie eine echter Klassiker, den jeder Grower wenigstens einmal im Leben in seinem Garten gehabt haben sollte, und einer der Säulen der Cannabis-Welt.
- Als wir uns entschieden, unsere eigene Cheese zu entwickeln, kreuzten unsere Breeder zwei ganz besondere Elterngenetiken miteinander, die geschmacks- und dufttechnisch ganz eigene Old Skunk #1 und Afghani #1.
- In diesem Grow Report enthüllt euch unser Mitarbeiter Green Born Identity die besten Anbautipps für die berühmte Genetik. Ihr wollt wissen, warum Cheese sich so großer Beliebtheit erfreut? Dann lest jetzt weiter!
Text & Fotos: Green Born Identity – G.B.I.
Es gibt eine Reihe von Sorten, die im Angebot jeder größeren Samenbank einfach nicht fehlen dürfen, unverzichtbare Must-Haves, die der Kunde als essenziell ansieht und absolut erwartet, weil sie entweder einzigartig turnen oder schmecken oder sich als hochproduktive Kommerzsorte über die ganze Welt verbreitet haben. Zu diesen Must-Haves gehört ganz sicher auch der beliebte Neo-Sortenklassiker Cheese. Der Ursprung dieses Strains reicht bis in die späten 1980er Jahre zurück: 1988/89 selektierte ein Grower im Südosten Englands aus einem Samenpäckchen Skunk #1 einen ganz besonderen Genotyp, der vermutlich durch Spontanmutation entstanden war.
Diese spezielle Pflanze brachte Buds von besonders beeindruckender Größe hervor und verfügte über ein ausgeprägt käsig-süßliches Aroma, zudem ließ sie sich sehr gut klonen. Der Grower bewahrte diese Genetik in Form eines weiblichen Stecklings und taufte ihn „Cheese". 1995 bekam die „Exodus"-Gruppe, ein Zirkel von englischen Homegrowern, einen solchen Cheese-Steckling in ihre Hände und sorgte dafür, dass sich diese Genetik nun schnell über die gesamte Insel ausbreitete und bald unter der Bezeichnung Original UK Cheese aka Exodus Cheese firmierte. In den Nuller Jahren des neuen Jahrtausends trat Cheese dann einen Siegeszug um die ganze Welt an und etablierte sich fest als standardmäßige Sorte, die auf fast keiner Coffeeshop-Karte in Holland fehlt und von kommerziell orientierten Growern auf dem gesamten Globus für ihre enorme Produktivität bei gleichzeitig hoher Qualität sehr geschätzt wird.
Selbstverständlich gelang es auch den Züchtern von Dinafem aus Spanien, – Spezialisten im Auftreiben von kostbarer Originalgenetik – an einen originalen Exodus Cheese-Klon zu kommen, und diesen entwickelten sie anschließend zu einer Samensorte weiter. Auch die so entstandene Cheese-Sorte des spanischen Marktführers wird ihrem käsigen Namen vollauf gerecht; die Sortenbeschreibung spricht von einem einzigartigen intensiven Indica-Blütengeschmack nach kräftigem, gut gereiftem Käse. Und wie es sich für einen guten Käse gehört, soll auch die Verweildauer dieses Geschmacks im Mund sehr lange sein. Zudem besticht er durch aromatische Komplexität: Laut Dinafem werden auf der Klaviatur des Aromenspektrums Klänge von Haschisch, geräuchertem Holz, Trockenfrüchten und verschiedenen Gewürzen angeschlagen, was ein vielschichtiges Bouquet ergibt, das nostalgisch an Cannabis der „alten Schule" erinnert. Diese aromatischen Attribute gelten auch für den Geruch dieser Sorte, der sehr durchdringend ist und die volle Funktionsfähigkeit der Aktivkohlefilter erforderlich macht.
Anbautechnisch gesehen überzeugt Cheese durch ihr unkompliziertes Wuchs- und Blühverhalten, was Anfängern wie Profis gleichermaßen zugutekommt. Sie bringt gut verzweigte Pflanzen von mittlerer bis großer Statur hervor, die nach eine Blütezeit von 50–60 Tagen mit großen, kompakten und harzreichen Buds besetzt sind. Der Ertrag kann sich auf bis zu 525 g pro Quadratmeter summieren, Dinafems Cheese wartet also mit einer überdurchschnittlich hohen Produktivität auf.
Sie ist nicht nur für den Indoor-, sondern auch für den Outdoor-Anbau bestens geeignet, denn die Pflanzen sind sehr widerstandsfähig und vertragen auch feuchte Klimaverhältnisse, wie sie z. B. in England gegeben sind. Draußen wächst Cheese bis zu 2,5 Meter hoch, gelangt Anfang bis Mitte Oktober zur Reife und hat das Potenzial, beim Ertrag die Ein-Kilogramm-Marke pro Pflanze zu knacken. Da der THC-Gehalt mittelhoch ist (9–14 %) und auch eine gewisse Portion CBD mit im Spiel ist (ebenfalls mittelhoher Gehalt), kommt Cheese wirkungstechnisch nicht als „Killer" daher, sondern als Gras mit einer sehr ausgewogenen, wohlige Behaglichkeit schenkenden Wirkung. Zunächst stellt sich ein sanft stimulierender, leicht euphorisierender zerebraler Effekt ein, der mit fortschreitender Dauer des Turns in körperliche Gelöstheit sowie innere Ruhe und Balance mündet.
Dinafems Cheese-Sorte hat bereits eine offizielle Auszeichnung erhalten – bei der Copa CABA 2017 in Argentinien belegte sie den 2. Platz in der Grow-Kategorie. Das war indessen nicht der einzige Grund, warum der Grower Mr. Knolle heiß auf diesen Strain war: Er hatte vor einiger Zeit bereits Dinafems Critical Cheese (Critical + x Cheese) angebaut und war von den Ergebnissen absolut begeistert gewesen, was sein Interesse auch für Cheese in Reinkultur geweckt hatte.
Und nun war es soweit, Mr. Knolle besorgte sich ein Päckchen Cheese von Dinafem und setzte drei feminisierte Samen zur Keimung an. Wie er es von Dinafem gewohnt war, keimten alle drei Seeds optimal, nach weniger als drei Tagen hatten die Sämlinge ihr Köpfchen über die Oberfläche der Jiffy-Pots hinaus geschoben und wuchsen begierig dem Licht entgegen. Von da an ließ Mr. Knolle sie noch zweieinhalb Wochen lang vegetativ bei 18/6 wachsen, und in dieser Zeit entwickelten sie sich zu sehr kompakten, vieltriebigen Büschen, die eine verblüffende Uniformität an den Tag legten: „Wow! So etwas habe ich bisher noch nicht erlebt, die drei Pflanzen sehen bis in letzte Detail absolut gleich aus. Kaum zu glauben, dass sie aus Samen entstanden sind", staunte Mr. Knolle. Sie hatten dunkelgrüne mittelbreite Blätter, kurze Internodien und eine identische (!) Wuchshöhe 31 cm.
Die Blütenstruktur der Pflanzen war sehr ähnlich bis gleichartig, bei allen dreien durch einen hohen Blütenkelchanteil und immense Dichtigkeit geprägt.
Die Umstellung auf die Blüte ging sehr fix vonstatten, gut eine Woche nach der Verkürzung der Lichtperiode auf 12/12 konnte Mr. Knolle an den drei Pflanzen schon die ersten weiblichen Vorblüten ausmachen. Und schon bald darauf gaben sie Vollgas bei der Blütenproduktion, die „Käserei" nahm ihre emsige Arbeit auf. In den Folgewochen bildete sich an allen drei Pflanzen eine Vielzahl von enorm wuchtigen Blütenköpfen. Der dickste „Kaaskopp" prangte natürlich jeweils in der Mitte, aber auch die Seitentriebe beeindruckten mit wahren Blüten-Apparaten, die sogar als Head-Buds am Haupttrieb bella figura gemacht hätten.
Die Blütenstruktur der Pflanzen war sehr ähnlich bis gleichartig, bei allen dreien durch einen hohen Blütenkelchanteil und immense Dichtigkeit geprägt. „Hierbei handelt es sich eindeutig um klobigen Hartkäse", stellte Mr. Knolle leise in sich hinein lachend fest. Die zahllosen Blütennarben verfärbten sich leuchtend orange-rot, als sie verwelkten, was eine hübsche Optik ergab im Zusammenspiel mit den ebenfalls reichlich vorhandenen, silbrig glitzernden Harzdrüsen, die Kelche und Blütenblätter großzügig bedeckten – ein „Harzer Käse" im wahrsten Sinne des Wortes.
Dieses prächtige Blütenszenario wurde durch die Tatsache perfektioniert, dass alle drei Cheeses auch noch den gleichen betörenden Geruch verströmten. Dieser war so penetrant wie von Dinafem beschrieben und kam süß-würzig mit leichtem Fruchteinschlag daher. „Superlecker, erinnert mich zwar noch nicht an Käse, aber das ist für die frische Blüte, glaube ich, auch nicht vorgesehen – wie bei echtem Käse wird der Aromakörper erst durch Fermentierung reifen und sich weiter diversifizieren, was dann wohl unter der Überschrift ‚würziger Käse' stehen wird", meinte Mr. Knolle. Bis zuletzt hatten die drei Cheese-Plants ihr ungemein hohes Maß an Homogenität bewahrt, zwei von ihnen waren mit 76 cm gleich hoch geblieben, die dritte maß mit 78 cm lediglich zwei Zentimeter mehr, und auch vom Aufbau her sahen sie sich zum Verwechseln ähnlich.
Große Übereinstimmung gab es auch beim Erntetermin, denn nach sehr pünktlichen 57 Tagen waren alle drei Pflanzen vollreif. Die Schnibbelei war für Mr. Knolle dank des geringen Blattanteils ein Kinderspiel und zahlte sich einige Zeit später in Form von getrockneten Cheese-Buds aus, die ein wahrer Augenschmaus waren – poppig orange und voller klebriger Trichome. Die großzügigen Erträge lagen mit 90, 93 und 102 Gramm nahe bei bzw. etwas über dem Käsetheke-Mengenstandard von 100 Gramm.
Mr. Knolles Kalkül der käseartigen Aromenreifung durch Fermentation war nach der Trocknung voll aufgegangen, denn nun war er da, der wahrhaft käsige Duft, der einer „Cheese"-Sorte alle Ehre machte. Er erinnerte mich persönlich frappierend an den Geruch des ersten Skunk-Grases, dem ich jemals begegnet war (Anfang der 90er Jahre in Amsterdam), ich nannte es schon damals passender Weise „Käse-Skunk", weil es eben unweigerlich die Assoziation von herzhaft würzigem und süßlichem Käse weckte. So auch hier, und die Cheese-Buds steuerten noch eine nussige Komponente sowie eine leichte Räuchernote bei. Bei den Buds einer der Pflanzen ging das Sekundär-Aroma stattdessen in Richtung Frucht. Als er einige Buds zum Fotografieren in eine Ofenblechform legte, sagte Mr. Knolle schmunzelnd: „Bitte sehr, die Käseplatte ist angerichtet...!".
Die Cheese-Verkostung wurde natürlich pur, mit einem „Crafty"-Vaporizer von Storz & Bickel, durchgeführt. Ein halbes Gramm befand sich in der Füllkammer, als Mr. Knolle genüsslich den ersten Cheese-Dampf in sich hinein sog. „So stelle ich mir Molekularküche vor, würziger Käse in Dampfform als aromatischer Hochgenuss", schwelgte er und setzte hinzu, „im Ernst, der Flavour mutet wirklich käsig-süßlich an und lagert sich konzentriert auf dem Gaumen ab. Im Nachgeschmack registriere ich dann auch noch jene nussige Note, die ich schon beim Geruch wahrgenommen hatte. Geht so ein bisschen in Richtung Bockshornklee-Käse. Und den liebe ich!"
Bei dem Cheese-Gras mit der leichten geruchlichen Fruchtnote kam auch im Geschmacksabgang genau eine solche durch. Die Wirkung empfand Mr. Knolle als stärker, als er aufgrund der Sortenbeschreibung erwartet hätte: Zwar stufte er Cheese tatsächlich nicht als oberheftig starkes Indica-Gras ein, doch „im Kopf passierte schon einiges", wie er berichtete: „Zunächst überkam mich eine Woge der Euphorie, die mir allerlei frohe Gedanken bescherte, doch nach ungefähr einer Viertelstunde wurde ich dann allmählich richtig weich in der Birne, aber im angenehmen Sinne von mentaler Tiefenentspannung und fast schon meditativer seelischer Balance. Das gleiche super-relaxte Gefühl stellte sich gleichzeitig auch auf körperlicher Ebene ein, sodass Geist und Körper miteinander in Einklang waren, komplett im behaglichen Tiefenentspannungsmodus. Dieser Zustand hielt weitere anderthalb Stunden an."
Die abschließende Bewertung von Mr. Knolle: „Cheese von Dinafem: Ganz großer Käse! Diese erstaunliche Sorte demonstrierte nie zuvor erlebte Einheitlichkeit bei Wachstum und Blüte, lieferte fette Erträge in moderater Blütezeit sowie ein wunderbares, wahrlich käsiges Genießer-Aroma und einen großartigen, äußerst wohltuenden Turn. Chapeau, Dinafem!"
Green Born Identity – G.B.I.
Anbaudaten
- Genetik: Exodus Cheese (oldschool Skunk #1-Phäno)
- Wachstumsphase: zweieinhalb Wochen
- Blütephase: 57 Tage/allgemein 50–60 Tage
- Medium: Plagron Grow Mix-Erde, 10 Liter-Töpfe
- pH-Wert: 6,3–6,5
- EC-Wert: 0,8–1,8 mS
- Licht: Vegetative Phase: 4–8 x SANlight M30 LED = 110–220 Watt; Blütephase: 12 x SANlight M30 LED = 330 Watt
- Temperatur: tagsüber: 25–29 °C, nachts 18–20 °C
- Luftfeuchtigkeit: 30–50 %
- Bewässerung: manuell
- Düngung: Organic Bloom Liquid von Green Buzz Liquids
- Zusätze/Stimulanzien: More Roots, Humin Säure Plus, Big Fruits, Fast Buds und Clean Fruits von Green Buzz Liquids
- Wuchshöhe: 76, 76 und 78 cm
- Ertrag: 90, 93 und 102 Gramm
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