- 2020 wird das experimentelle Medizinhalhanf.-Programm in Gang gesetzt, von dem insgesamt 3000 Patienten in Frankreich profitieren werden.
- Am Freitag, dem 25. Oktober, haben die französischen Abgeordneten in der Nationalversammlung darüber abgestimmt, ob das von der Nationalen Agentur für die Sicherheit von Medikamenten bewilligte Programm ins Budget der Krankenversicherungen für 2020 aufgenommen werden soll. Die Antwort fiel einstimmig positiv aus.
- Der Änderungsvorschlag wurde vom Abgeordneten Olivier Véran, der sich seit 2014 für die Legalisierung für therapeutische Zwecke einsetzt, beim französischen Kongress vorgelegt.
- Allerdings wird das Hexagone Cannabis und Cannabis-Medikamente zumindest vorerst importieren müssen, da die neue Maßnahme die Produktion von Medizinalhanf keineswegs miteinschließt.
Insgesamt 3000 Patienten mit schweren Erkrankungen werden nächstes Jahr in Frankreich mit Cannabis behandelt werden können. Nachdem die Nationale Agentur für die Sicherheit von Arzneimitteln (ANSM) zur Durchführung eines experimentellen Programms riet, um die Effizienz von Behandlungen mit Cannabinoiden bei verschiedenen Patienten zu testen, wurde das Projekt der Nationalversammlung zur Abstimmung vorgelegt. Vorgestellt wurde die Initiative von dem Arzt und Abgeordneten Olivier Véran, der die Verhandlungen über das allgemeine Gesundheitsbudget für 2020 genutzt hat, um auch einen Teil für das von der ANSM vorgeschlagene Projekt auszuhandeln.
Véran, der die Initiative mit Einwilligung der Gesundheitsministerin Agnès Buzyn vorgestellt hat, hat vor der Abstimmung daran erinnert, dass das experimentelle Projekt helfen wird, „mit einer ausreichend breiten Patientengruppe und in vollkommen sicherem wissenschaftlichen Rahmen die Wirkung und die Effizienz von Cannabis in der Praxis zu beurteilen". Wie die von der ANSM ernannte Expertengruppe bereits festgelegt hatte, wird es sich bei den 3000 Patienten, mit denen der therapeutische Wert von Cannabis in diesem experimentellen Projekt untersucht werden soll, um Personen mit schweren Krankheiten wie neuropathischen Schmerzen, Spastik und Krebs handeln.
Das bedeutet allerdings nicht, dass Medizinalhanf in Frankreich komplett legal ist. Es wurde lediglich der Durchführung eines experimentellen Medizinalhanf-Projekts zugestimmt, an dem besagte 3000 Patienten teilnehmen können, um so den Erfolg von Behandlungen mit Cannabinoiden bewerten zu können. Die Ärzte, die letztere verschreiben dürfen, sind Neurologen, Onkologen und spezielle Schmerzmediziner, die vor dem Start des Programms an einer Fortbildung über die Eigenschaften von Cannabis teilnehmen werden.
Nur die im Programm ausgewiesenen Fachkräfte und Gesundheitszentren dürfen Behandlungen auf Cannabis-Basis verschreiben. Die 3000 Patienten wiederum nehmen freiwillig an dem Projekt teil.
In der ersten Jahreshälfte 2020 werden zunächst die teilnehmenden Patienten, Ärzte und Zentren festgelegt und anschließend die Fortbildungen durchgeführt. In der zweiten Jahreshälfte werden die Fälle dann geprüft und den Kranken die ersten Behandlungen verschrieben. So sollen die Wirksamkeit der neuen Behandlungen getestet und stichhaltige Ergebnisse erreicht werden. Auf die Empfehlung des von der ANSM ernannten Expertenkomitees wird zudem ein multidisziplinärer Ausschuss aus Patientenvertretern und Gesundheitsfachkräften gegründet, der über den korrekten Ablauf des Programmes wacht.
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