Ecuador initiiert Verfahren zur Legalisierung von therapeutischem Marihuana

  • Immer mehr Forschungen beweisen die unübersehbar therapeutischen Eigenschaften von Marihuana. Und dank ihnen gibt es auch immer mehr Gesetzgeber, die eine Regulierung in ihren Ländern befürworten. Ecuador hat sich jetzt auch dieser Bewegung angeschlossen und die Debatte eröffnet, in der die Entkriminalisierung des Konsums zu medizinischen Zwecken diskutiert werden soll.  

Die Schmerzen der Patienten können nicht weiter aufgrund auf Fehlinformation basierender Vorurteile ignoriert werden. Dieser Meinung ist auch Gabriela Rivadeneira, Vorsitzende der ecuadorianischen Nationalversammlung, die vor ihren Kollegen für die Legalisierung von medizinischem Marihuana eintritt.

Die ecuadorianischen Behörden haben in einer fortschrittlichen Entscheidung beschlossen, dass die legale medizinische Verwendung von Cannabis für Krebs- und HIV-Patienten infrage kommen kann. So eröffnete das Land die Debatte über die Durchführbarkeit des Vorschlages von Rivadeneira, der im Fall einer Zustimmung in das Gesundheitsgesetz aufgenommen werden könnte.

Die Vorsitzende der Nationalversammlung gab an, dass zur Implementierung ihres Vorschlages eine Behörde geschaffen würde, der die Produktion und den Vertrieb von Medikamenten auf Cannabisbasis überwachen wird. Zusätzlich wäre auch die nationale Gesundheitsbehörde zuständig für die Vermittlung geeigneter Mechanismen, Methoden und Verfahren zur Wahrung der Kontrolle über die Aktivität.


Ärzte, Parlamentarier, Wissenschaftler und Forscher haben sich der Initiative Rivadeneiras angeschlossen und befürworten die Verwendung von Marihuana für therapeutische Zwecke in einem Forum der Nationalversammlung. Dieses gestaltet sich in insgesamt 16 Artikeln und drei Anordnungen (Reform-, Übergangs- und Endanordnung). Festgelegte Ziele sind die Regulierungen von Anbau, Ernte, Verarbeitung, Lagerung und Vermarktung von Cannabis für die medizinische und therapeutische Verwendung im gesamten Land.

Den derzeitigen Bestimmungen des Entwurfs zufolge werden die besagte Gesundheitsbehörde, das Technische Sekretariat für Drogen und das Interinstitutionelle Komitee als verantwortliche Regulierungsbehörden vorgesehen. Die erstgenannte Behörde soll einen Katalog erstellen, in dem die Krankheiten aufgelistet werden, die mit Cannabis behandelt werden können, und verteilt die Lizenzen für verschiedene Tätigkeitsfelder.

Das Interinstitutionelle Komitee wird die Menge der Cannabissamen und –pflanzen festlegen, sowie die erforderlichen technischen Spezifikationen für die Erteilung von Lizenzen und die Menge für eignen medizinischen Bedarf. Das Technische Sekretariat für Drogen schließlich wird eine von der Nationalen Gesundheitsbehörde genehmigte Gesundheitskartei erstellen, um erforderliche ärztliche Rezepte und Atteste auszustellen.

Die Gelegenheit nutzend wies Rivadeneira ihre Parlamentskollegen darauf hin, dass andere Länder der Region wie Costa Rica, Kolumbien, Uruguay und Chile die therapeutische Verwendung von Marihuana bereits verabschiedet haben. Ebenso erwähnte sie andere, weiter entfernte Länder wie Deutschland oder die Vereinigten Staaten, die Medikamente auf Cannabisbasis herstellen.

Ecuador hat noch einen langen Weg vor sich. Klar ist jedoch, dass die Unterstützung der Vorsitzenden der Nationalversammlung viele Punkte zugunsten der Legalisierung von Marihuana bringt. Auch wenn die Patienten noch abwarten müssen, wie die Regelung dieser neuen Behandlung in den Apotheken aufgenommen wird, kann man zumindest jetzt schon zu dieser guten Nachricht gratulieren.

15/07/2016

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