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Dra.Weed: „Wenn ihr eine Cannabispflanze zuhause haben könnt, dann macht das auch!“

  • Hausfrau, Mutter und Growerin – so definiert sich Ana Laura Bucci, besser bekannt als Dra. Weed.
  • Die Uruguayerin baut auf ihrer Terrasse Cannabis für den Eigenkonsum an und teilt ihre Grow-Tagebücher in den sozialen Netzwerken. Auf ihre Instagram-Account der fast 50 000 Follower hat, erklärt sie, wie man Marihuana keimt, anbaut und erntet, wie man Extrakte gewinnt oder Cannabis zum Kochen verwendet – und vieles mehr.
  • Diese Saison wachsen im Garten von Dra. Weed auch mehrere Dinafem Seeds-Genetiken.
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Influencer sind in jeder Branche wichtig, in der Cannabisindustrie, die immer noch zwischen Legalität und Illegalität schwebt, aber umso mehr, denn die fehlende Regulierung erschwert in vielen Ländern den Zugang zu Informationen über die „grünen" Produkte. Menschen, die ihre Kenntnisse über den Anbau und die Nutzung von Cannabis mit anderen teilen, sind deshalb für viele unersetzlich. Zu ihnen gehört auch Dra. Weed, eine Uruguayerin, deren tolle Pflanzen und Spontanität bereits tausende von Followern erobert haben. Wir haben mit ihr gesprochen.

Wie und wann hat deine Geschichte mit Cannabis begonnen?

Naja, ich rauchte Zigaretten, und eine Freundin gab mir einen Joint, den sie aus selbst angebautem Gras gedreht hatte. Ich rauchte damals kein Ganja, weil es mir auf den Magen schlug, aber in diesem Fall tat es mir richtig gut, und ich sagte mir: Ab jetzt baue ich an! Am Anfang hatte ich zwei oder drei Pflanzen in einem Blumentopf und versteckte sie schnell in der Garage, wenn jemand kam, um sie danach wieder zurück in die Sonne zu stellen. Aber so konnte ich mich nicht richtig entfalten und sagte mir: So nicht, ich will es richtig angehen! Und dann ging alles mit mir durch, und ich pflanzte so viel ich konnte in Uruguay.

Ich fing 2005 mit dem Growen an, und zog dann mit meinem Freund zusammen. Bis dahin hatten wir beide bei unseren Eltern gelebt. Eines Tages, als ich gerade mit meinen Freunden unterwegs war, sah ich eine Cannabispflanze, die aus dem Beton herauswuchs. Ich habe sie befreit, sie mit nach Hause genommen, und wir haben sie „Chuchito" getauft. Meine erste Pflanze habe ich also gefunden. Ab da gab es kein Halten mehr für mich; ich habe immer mehr angebaut. Wir sind umgezogen, und dort war der Boden richtig sandig, also grub ich Löcher, füllte Substrat hinein und bedeckte sie. Eine meiner Pflanzen aus dieser Zeit wurde 3 m groß!

Wusstest du damals schon etwas übers Growen?

Um ehrlich zu sein, habe ich alles von meiner Oma gelernt, ob es nun ums Growen geht oder ums Kochen … Sie hat mir gezeigt, wie man die Pflanzen heilt, daher auch das Dra. Weed (dt.: „Frau Doktor Weed"). Ich machte eine Facebook-Gruppe namens Cultivando Libertad (dt. „Freiheit kultivieren") auf, und das weckte das Interesse vieler Frauen. Frauen werden in dieser Branche eher für Propagandazwecke benutzt. Aber in meinem Fall ist die Frau die Protagonistin, denn meiner Meinung nach haben wir ein besonderes Händchen fürs Anbauen.

Ich pflanzte so viel, dass ich mir alle Schädlinge einfing, die es gibt, und daraus lernte ich. 2018 hatte ich 50 Pflanzen auf 6x7 m, mit selbstgemachtem organischem Substrat. Ich beobachte die Pflanzen, und sie sagen mir, was ich tun soll und was sie brauchen. Cannabis ist eine großmütige Pflanze. Wenn man ein bisschen über sie nachforscht und ihr 10 Minuten pro Tag schenkt, genügt das schon!

Letzte Saison hattest du jedenfalls einen Riesengarten. Hast du jemals Probleme mit deinen Nachbarn bekommen?

Nein, nie. Vielleicht hat das damit zu tun, dass ich ihnen immer wieder Kräuter geschenkt habe – Petersilie, Oregano usw. Was die Behörden angeht, falls die Frage darauf abzielt, vermute ich mal, dass sie mich längst kennen, aber sie wissen auch, dass bei mir nichts zu holen ist, dass ich arm bin. Was sollen sie schon machen, zu mir nach Hause kommen und einen Cupcake oder einen Cookie essen und dann denken: „Schaut euch die an, die hat 50 Pflanzen und zeigt sie alle". Ich habe nichts zu verstecken, gar nichts.

Purple Moby Dick Dinafem Seeds Rosin Dra. Weed

Du sprichst in deinen Posts oft über medizinischen Konsum. Wie nutzt du Cannabis therapeutisch?

Als ich anfing, Gras zu rauchen, merkte ich, wie lindernd es auf mich wirkte. Ich leide an einer degenerativen Knochenkrankheit. Mein Knorpelgewebe ist stark abgenutzt, ich habe praktisch kaum mehr welches. Ich habe eine Bandscheibenerkrankung, eingeklemmte Nerven, Hernien und kleine Bruchstellen in den Bandscheiben. Ich habe Rückenprobleme, seit ich 11 bin, und das macht das Leben ziemlich schwer. Ich lebe mit den Schmerzen, habe jeden Tag Schmerzen, an manchen Tagen weniger, und dann stehe ich auf, schwinge die Hüften und tanze, während ich an anderen Tagen die Füße nur so nachschleife. Die Beckenpartie hat auch ziemlich gelitten, denn meine Wirbel liegen seit 2007 praktisch direkt aufeinander, da alles Puffermaterial weg ist, und ich habe seitdem zwei Kinder bekommen …

Ohne Cannabis könnte ich mich sicher nicht mehr bewegen.

Ich gehe nur zum Arzt, wenn ich völlig am Ende bin. Als ich nach Spanien kam, hatte ich kein Cannabis und war deshalb völlig steif und hinkte links. Wirke ich jetzt steif? Nein, nicht wahr!? Also soll mir keiner kommen und behaupten, Cannabis würde nichts bewirken und es wäre alles nur Einbildung. Ich nehme Cannabis, und ich weiß, was es bei mir bewirkt, ohne dass ich dafür Arzt sein müsste. Diese Pflanze hält mich am Laufen, und zwar sprichwörtlich. Ohne sie könnte ich mich sicher nicht mehr bewegen.

Wie konsumierst du?

Ich esse Cannabis, da ich nicht den ganzen Tag vapen kann. Am 26. Januar habe ich mit dem Rauchen aufgehört. Ich will mich jetzt auf den Konsum von rohem Cannabis konzentrieren, das enthält viele Vitamine und Antioxidantien. Flavonoide sind super für die Gesundheit. Man muss Cannabis frisch nutzen! Cannabis ist mehr als nur Highs, es ist richtig gut fürs Leben. Dröhnt euch zu, wenn ihr wollt, aber esst es auch, und nehmt ausgewogene Mengen zu euch. Backt euch Marihuana-Cookies, wenn ihr wollt, aber keine, mit denen ihr euch den ganzen Tag nicht mehr rühren könnt, sondern welche, mit denen ihr weitermachen könnt. Ich würde ja auch einen Cookie essen und dann den ganzen Tag lang nichts mehr machen, aber ich kann nicht, ich habe zwei Kinder, drei Hunde, ein Kanichen und viele Pflanzen …

Du bist schon mehrfach auf den sozialen Netzwerken angegriffen worden und verteidigst dich, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Wie kommst du mit Hatern klar?

Ich glaube an die Natur und an mich, Punkt. Und auch daran, den Leuten etwas Heiterkeit zu bringen. Wenn mich die Leute verspotten und als Egomanin bezeichnen, gut. Ich bin anderer Meinung. Die haben keine Ahnung, was ich aushalten muss und welche Opfer ich fürs Growen bringe. Meine Pflanzen befanden sich lange im dritten Stock in meinem Haus, und ich hatte dort kein Wasser, also trug ich jeden Tag 100 Liter hoch. Wenn ich dann mit der Arbeit fertig bin und meinen Garten ansehe, ihn rieche, seine Früchte esse, vape, fühle, dann bin ich wirklich stolz und zeige das auch gerne. Warum auch nicht?

Ich glaube fest an meine Überzeugungen, an die Cannabispflanze und das, was sie Gutes für mich tut, also werde ich auch weitermachen. Ich halte mich an die Anerkennung, die man mir schenkt, und arbeite nur mit Marken zusammen, die ich für verantwortungsvoll halte.

Hast du eine Botschaft für die, die dich nicht kennen?

Habt den Mut, denen die Stirn zu bieten, die euch für Kriminelle halten, nur weil ihr eine Pflanze großzieht. Meine Botschaft lautet, jetzt und auch in Zukunft: Wenn ihr eine Cannabispflanze zuhause haben könnt, dann macht das auch! Ich jedenfalls kaufe kein Gras. Wenn jeder seine Kultur zuhause hätte, wären da keine Geschäfte mehr zu machen. Was ich für 2019 anstoßen möchte, ist, dass ihr anbaut und kocht, einfach mehr macht als Cannabis nur zu rauchen. Die jungen Leute sollen begreifen, dass Cannabis mehr ist als nur ein Joint.

Ich würde ihnen auch sagen, dass ich Gärtnerin sein will, dass das ist, was ich gut kann, und dass ich ihnen zeigen möchte, was sie für Mega-Pflanzen hinkriegen können, ohne ein Vermögen fürs Growen auszugeben. Investiert in die Samen, aber nutzt die Hundefutter-Tüte als Blumentopf, stellt Kompost mit den Bio-Abfällen vom Essen her, und schon habt ihr eure Kultur. Wenn ihr zwei Monate lang all eure Abfälle sammelt und sie jeden Tag gut vermischt, erhaltet ihr ein tolles Substrat. Meine Pflanzen bekamen in der Wachstumsphase nur Wasser, und wurden in den 9 l-Säcken mehr als 2 m groß.

Remo Chemo Dinafem Seeds Dra. Weed

Was sind deine Lieblingssorten?

Ich versuche, mehr auf Indicas zu setzen, da ich aufgrund meiner Hyperaktivität nicht nur Sativas konsumieren kann. Ich baue auch Sativas an, mische sie aber mit Indicas. Die Indicas lasse ich immer richtig ausreifen, weil sie anästhesierend für mich wirkend müssen, sonst verschaffen sie mir keine Linderung. Wenn ich Rosin vape, vertrage ich sehr viel, und dadurch, dass ich Cannabis esse, sorge ich für einen ausgewogenen Konsum. Außerdem mache ich nicht nur Süßes; wenn ich Extrakt habe, gebe ich es in die Suppe hinein, und ich mache auch Tee.

Vergesst nicht, dass es mehr gibt als Highs! Ich glaube an die Vorteile aller Cannabinoide und denke deshalb nicht, dass es gut ist, sie zu trennen. Es wird schon einen Grund geben, warum die Pflanze uns alle zusammen liefert. Deshalb mag ich auch Samen lieber. Ich konsumiere und baue deshalb auch anders an als manch andere. Ich nutze die ganze Pflanze! Ich habe immer Samen zum Growen genutzt; mein Garten ist ein echtes Cannabis-Potpourri. Klone anzupflanzen ist gar nicht meins!

* In der Grow-Saison 2019 baut Dra. Weed die Dinafem Seeds-Genetiken Purple Moby Dick, Remo Chemo und Blueberry Cookies an. Auf ihrem , Facebook- oder Twitter-Account könnt ihr das von Anfang bis Ende mitverfolgen!

21/05/2019

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