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Deutschland gibt die Legalisierung von medizinischem Marihuana für 2017 bekannt

  • Letzten Mittwoch hat Deutschland in einer Pressemitteilung des Gesundheitsministeriums verkündet, dass die Legalisierung des medizinischen Marihuanas für 2017 vorgesehen ist. Nach der Vorstellung eines Gesetzesentwurfs in der letzten Kabinettssitzung zur Auflockerung des Gesetzeslage in Bezug auf den medizinischen Gebrauch des Marihuana für schwer kranke Patienten, denen keine alternativen Therapien mehr zur Verfügung stehen, wird die Legalisierung für das kommende Jahr erwartet. Der Minister Hermann Gröhe gibt des Weiteren bekannt, dass die Krankenkassen die Kosten für Patienten übernehmen sollen, denen keine alternativen Therapien mehr zur Verfügung stehen.
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Die Entscheidung wurde getroffen nachdem verschieden Länder angefangen haben die Gesetzeslage für den medizinischen und privaten Konsum des Marihuanas zu ändern; und nachdem die deutsche Regierung Anfang des Jahres über die Möglichkeit einer staatlichen Agentur zur Kontrolle des Konsums, Anbaus und der Vermarktung des medizinischen Marihuanas bekannt gegeben hat. Bis der Anbau durch diese staatliche Agentur kontrolliert werden kann, soll die Versorgung durch Import von medizinischem Marihuana garantiert werden.

Das neue Gesetz erlaubt schwer kranken Patienten, die keine alternativen Therapien mehr zur Verfügung haben, den Zugriff auf getrocknete Cannabisblumen und Cannabis Extrakte von hoher Qualität kontrolliert durch Apotheken. Wahrscheinlich tritt dieses Gesetz spätestens bis Frühjahr 2017 in Kraft. Gröhe hat dies der Presse schon vorab mitgeteilt, auch wenn das Gesetz noch im Bundestag verabschiedet werden muss. Auf diese Weise würde die Legalisierung genau zwei Jahre nach der ersten Ankündigung der Regierung zu dieser historischen Entscheidung des Gesundheitsministeriums für Patienten mit schweren und tödlichen Krankheiten zur Realität werden.

Marlene Mortler, Drogenbeauftragte der Bundesregierung, bestätigt, dass „der Gebrauch von Cannabis als Medizin innerhalb strenger Richtlinien nützlich ist und genauer untersucht werden sollte“. „Zur gleichen Zeit darf nicht vergessen werden, dass Cannabis keine ungefährliche Substanz ist; die Legalisierung zum privaten Gebrauch ist nicht in Planung und soll durch dieses Gesetz nicht unterstützt werden. Nur der medizinische Gebrauch soll reguliert werden“.

Die Ankündigung zur Legalisierung des medizinischen Cannabis kommt nachdem das deutsche Bundesverwaltungsgericht im vergangenen April den Cannabis Anbau einem todkranken Patienten (ausnahmsweise) zur Selbstbehandlung erlaubte. In diesem Fall wurde bewiesen, dass Marihuana die einzige Substanz war, die seine Schmerzen lindern konnte. Mit dem Urteil in diesem Fall, der fast 16 Jahre vor Gericht verhandelt wurde, sah sich das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte gezwungen auch den an Multiple Sklerose erkrankten Patienten die Erlaubnis zum Eigenanbau zu geben.

„Unser Ziel ist es, dass schwer erkrankten Menschen eine bessere medizinische Versorgung ermöglicht werden kann“, sagt der Minister Gröhe. „Wir wollen, dass für diese schwer erkrankten Menschen die Kosten für den Cannabis genauso wie für andere Medikamente von der Krankenkasse übernommen wird, wenn diese keine alternativen Therapien mehr zur Verfügung haben“.

Bis jetzt könnten bis zu 5000 Patienten in Deutschland Medikamente in Form von Cannabis Tropfen oder Spray erhalten. Ungefähr 500 Patienten hätten durch besondere Genehmigungen ebenfalls Zugang zur Behandlung mit Marihuana Blumen. Diese Nachfrage wurde bis jetzt mit Import hauptsächlich aus Holland bedient.

Aufgrund von langen Lieferzeiten mussten Patienten oft sehr lange auf ihre Produkte warten. Experten rechnen mit jährlich 800.000 Patienten, denen legal medizinisches Marihuana verschrieben werden kann. Wenn der Anbau bis dahin nicht von der Regierung kontrolliert werden kann, werden noch längere Wartezeiten und größere Schwierigkeiten bei der Lieferung erwartet.

04/05/2016

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