Dänemark hat ein Problem: die Wirksamkeit seines Marihuanas hat sich verdreifacht (und das ist nicht immer positiv)

Gemäß eines aktuellen jährlichen dänischen Berichts über Gesundheit und Medikamente ist das verkaufte Marihuana wirksamer als noch vor 20 Jahren. Das zeigen Analysen, die unter der Leitung der Rechtsmedizin der Universität Aarhus von drei Forschungsgruppen der forensischen Chemie durchgeführt wurde.

Die Leiter des Projekts haben ausgewählte Marihuanaproben aus drei verschiedenen Großstädten des Landes analysiert. Dabei stellten sie fest, dass das Niveau an THC (der rauschbewirkende Bestandteil) in Hanf zurzeit im Durchschnitt bei 28% liegt. 1992 lag es nur bei 8%. Der Unterschied ist riesig: wie es Christian Lindholst, einer der Leiter der Studie, erklärte, besitzt das Marihuana heutzutage nicht nur eine bessere Qualität, sondern auch eine dreifach höhere Wirksamkeit.

Die Veränderung der Merkmale hat viel mit der Art des Anbaus zu tun. Normalerweise wurden die Pflanzen in Ländern wie Marokko und den Libanon im Freien angebaut und geerntet. Unter diesen Konditionen litten die Qualität und die Wirksamkeit. Seit einiger Zeit wird Cannabis allerdings auch in einigen europäischen Ländern produziert. Dort wächst die Pflanze unter kontrollierten Bedingungen, mit künstlichem Licht, Ventilation, Dünger und anderen Pflegeprodukten. Jeder Schritt und jede Messung wird genauestens kontrolliert.

Auch wenn unter diesem Gesichtspunkt die Situation sehr viel besser aussieht, als noch vor ein paar Jahren, ist es dennoch notwendig aufzuzeigen, dass die Komposition der psychoaktiven Substanzen ganz anders ist, und es besteht der Verdacht, dass dieser Unterschied in irgendeiner Form Risiken oder Nachteile für den User mit sich bringt. Ein so hohes Niveau an Psychoaktivität kann zu höheren Nebenwirkungen führen, vor allem bei denen, die mehrere Male am Tag Cannabis konsumieren. Deshalb muss es gewisse Kontrollen geben, damit die Dänen ihre Lieblingspflanze auch weiterhin problemlos genießen können.