- Sofia Jiménez und Cannabis – eine Geschichte, die wirklich alle denkbaren Kapitel durchlaufen hat! Am Anfang konsumierte die junge Frau die Sativa-Pflanze schlicht zum Vergnügen, dann zur Linderung der Beschwerden nach einer Rücken-OP, und heute widmet sie sich dieser (teilweise) sogar beruflich.
- Mit Carnival, einem Rotwein aus Tempranillo- und Syrah-Trauben sowie Cannabis Sativa L., hat die im Weinvertrieb tätige Madrilenin es geschafft, ihre beiden Leidenschaften zu vereinen: guten Wein und gutes Gras.
- Den guten „grünen“ Tropfen haben Sofía und Raúl, die Gründer von Secret & Exclusive Wines, einem Weinvertrieb, der nur mit auf natürlicher Weise produzierenden Weingütern zusammenarbeitet, gemeinsam mit der Kellerei Cabriñana aus Montilla (Córdoba) entwickelt.
Sie konsumierte Cannabis zum Spaß. Sie rauchte gern Marihuana und tat dies jahrelang nur zur Entspannung. Eines Tages aber bekam die Sativa-Pflanze eine höhere Bedeutung für sie: Sie verschaffte ihr nach einer hochinvasiven Rücken-Operation Linderung. Dank Cannabinoiden konnte sie das von ihrem Chirurg verschriebene Medikament absetzen, das ihr schwere Halluzinationen verursachte, und endlich wieder durchschlafen. Heute erzählen wir euch die Geschichte von Sofía Jiménez, einer jungen Frau, aus deren Leben die Cannabispflanze in vielfacher Hinsicht nicht mehr wegzudenken ist. Mittlerweile ist sie sogar die Schöpferin eines ökologisch in Spanien hergestellten Cannabis-Weins, der Weintrauben aus Córdoba mit Hanf aus Las Alpujarras kombiniert.
Wirbelsäulen-Operation per Daytona-Technik
Als Sofía vier Jahre alt war, begann ihre Wirbelsäule sich zu verkrümmen. Die Fehlbildung wurde stärker, je mehr ihr Körper wuchs, und obwohl die Ärzte eine Operation empfahlen, schreckten ihre Eltern vor dem großen Eingriff zurück. So entwickelte sich die Verformung weiter, bis Sofia 31 Jahre alt war, über genügend Informationen verfügte, um die Risiken der Operation abzuschätzen, und vor allem einen Arzt in Spanien gefunden hatte, der den Eingriff so vornehmen konnte, wie sie es sich vorstellte, mit der sogenannten Daytona-Technik. Dabei handelt es sich um eine Methode zur chirurgischen Korrektur von zumeist durch Skoliose verursachten Fehlbildungen, bei der man im Gegensatz zur früher üblichen Methode, der Harrington-Technik, weniger Zeit im OP verbringt und bei der weniger Schrauben nötig sind.
„Mit 31 Jahren hatte ich eine Wirbelsäulenverkrümmung von 50 Grad. Ich hatte starke Schmerzen, und nur das Marihuanarauchen brachte mir Entspannung", berichtet uns Sofía. Die Operation ist ein Jahr her, aber sie erinnert sich daran, als wäre es gestern gewesen, allerdings weniger an den Eingriff an sich als an das, was dann passierte. Gegen die postoperativen Schmerzen verschrieb man ihr Tramadol sowie einige muskelentspannende Medikamente. Sofia nahm ersteres jedoch nur fünf Tage lang ein. „Ich bekam Halluzinationen davon. Eines Nachts war es so schlimm, dass ich meinen Arzt anrief und ihn um Rat bat, doch er sagte mir, dies sei normal. Also warf ich die Medikamente kurzerhand weg. Nur durch den Cannabiskonsum konnte ich schlafen. Zudem beruhigte mich das Marihuana; ich rauchte es und verwendete es als Öl. Das Tramadol hatte nicht annähernd diese Wirkung erzielt", erzählt sie.
Die Nächte, so Sofía, seien immer das Schlimmste gewesen. „Mit zunehmender Dunkelheit wurden die Schmerzen viel stärker, während sie bei Sonnenaufgang zurückgingen". Heute sind die 18 Schrauben und zwei Titanstangen, die ihren Rücken wieder geradegerückt und ihr Leben verändert haben, unter einer 38 cm langen Narbe versteckt. Ein Jahr nach der Operation führt sie ein ganz normales Leben; ihre Lebensqualität hat sich, wie sie sagt, drastisch verbessert. Das ist mehreren Faktoren zu verdanken.
Carnival – ein Cannabis-Wein, der für Sofías neues, ruhiges Leben steht
Einige Monate nach der Operation entschied Sofía, das laute, hektische Madrid zu verlassen und an die ruhige Küste vor Granada zu ziehen. Wie ihr Freund Raúl ist auch sie im Weinvertrieb und -Verkauf tätig. Fünf Jahre zuvor hatten beide gemeinsam Secret & Exclusive Wines gegründet und seitdem festgestellt, dass der Markt von Weinen mit chemischen Zusätzen übersät und das Angebot fast ausschließlich auf Ribera, Rioja und Rueda konzentriert ist.
Als Liebhaber von handwerklichen Erzeugnissen waren sich beide bewusst, dass Verbraucher sich heutzutage, wie Sofía es ausdrückt „immer mehr Gedanken darüber machen, was sie essen und trinken". Daher hielten sie die Idee, nur Weine anzubieten, die auf natürliche Weise produziert wurden, – da Sofías Familie mütterlicherseits aus Córdoba stammt und ebenfalls in der Weinbranche tätig ist, vor allem aus Montilla-Moriles – für eine Marktlücke.
Nachdem es ein halbes Jahr exklusiven Wein vertrieben hatte, entschied sich das Paar, einen Schritt weiter zu gehen und mit der Kellerei seines Vertrauens seinen eigenen Wein herzustellen, in dem auch seine andere Leidenschaft eine Rolle spielen würde: Marihuana. Ihre Wahl fiel auf Bodegas Cabriñana, ein Familienweingut in der Sierra de Montilla, Córdoba. „Dort arbeitet man nur mit Pedro Ximenez-Weinreben, und das ganze Verfahren ist natürlich, ohne Alkoholzusätze", erklärt Sofía.
„Außerdem handelt es sich um ein Weingut, das auf Neues setzt, auf Anderes", so die junge Frau – Innovation vermischt mit Tradition also, schließlich ist die Familie hinter Cabriñana schon seit 1925 im Geschäft und produziert nach den Standards der Ursprungsbezeichnung Montilla-Moriles. Eins der besonderen Markenzeichen der Besitzer ist ihre Liebe zu Rockmusik, die sogar in den Namen des Weinguts eingegangen ist – sie bezeichnen ihren Betrieb als Bodega Rockera (dt.: Rock-Weingut). Zudem bieten sie bei Führungen durch die Kellerei Live-Konzerte an.
Mit dem Cabriñana-Gut haben Sofía und Raúl ihren Cannabis-Wein Carnival entwickelt und dafür Tempranillo- und Syrah-Trauben sowie Cannabis Sativa L. aus Alpujarras, Granada, verwendet. Sowohl bei den Trauben als auch beim Marihuana wurde nach ökologischen Richtlinien angebaut, auf Pestizide verzichtet und auf Sulfite zur Schädlingsprävention im Boden gesetzt.
Das Marihuana weist einen THC-Gehalt von 0,12 % und einen CBD-Gehalt von 4,31 % auf. Um seinen Geschmack richtig mit dem der Trauben zu verschmelzen, vermengte man die Buds und Früchte und ließ sie mehrere Tage lang in einem Stahlbehälter ziehen. Eines der Charakteristika, die sie von ihrer Marihuanasorte überzeugt hätte, so Sofía, sei deren Terpengehalt. Man habe „sehr auf die Terpene geachtet, da das Aroma bei einem Wein sehr wichtig ist".
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