Marihuanaanbau für Mitglieder: Baskischer Cannabisverein wegen Drogenhandel angeklagt

  • Am vergangenen 29. September fand der Prozessauftakt im Landgericht San Sebastián statt, in dem der Präsident und der Schatzmeister des Cannabisvereins für experimentelle Studien Urola zu Unrecht des Drogenhandels angeklagt sind, weswegen ihnen eine mögliche Haftstrafe von dreieinhalb Jahren (sowie Bußgeld) droht. Seit seiner Gründung zeichnet sich dieser Club durch sein Handeln nach Leitfaden aus und sein Fall zeigt wieder einmal, dass eine Regelung für diese Art von Vereinigungen dringend notwendig ist. Dinafem sagt dem Verein seine Unterstützung bei diesem wichtigen Gerichtstermin zu und erzählt die Geschichte vom Prozess.

Der Verein Urola wurde 2010 gegründet, um seinen Mitgliedern die Versorgung mit Cannabis zu erleichtern sowie um informative, wissenschaftliche und risikomindernde Tätigkeiten durchzuführen. Als Club gegründet besteht der Cannabisverein für experimentelle Studien Urola (zu spanisch ACEE – AU) aus 176 Mitgliedern, von denen einige aus medizinischen Gründen, aber alle Konsumenten von Cannabis und älter als 21 Jahre alt sind.

Die Vereinigung stellt ihren Mitgliedern rechtliche und therapeutische Beratung zur Verfügung und war immer darauf bedacht, sie vor dem Schwarzmarkt, Verfälschung, kompulsivem Konsum und Missbrauch zu schützen. Trotzdem müssen sich zwei ihrer Mitglieder – der Präsident Gregorio Sancho Marchena und der Schatzmeister Ramón José Parra – ab dem 29. September vor dem Landgericht von Donostia verantworten. Ihnen wird Drogenhandel mit leichter Ko Körperverletzung vorgeworfen, nachdem 2013 die Baskenpolizei Ertzaintza in den Anbau eingriff und 400 Marihuana-Pflanzen beschlagnahmte (etwa 12 Kilo Gras).

Die Staatsanwaltschaft fordert dreieinhalb Jahre Gefängnis sowie 350 000 Euro Bußgeld, was Sancho in einem Gespräch mit Dinafem als „unverhältnismäßig“ beurteilte. Nach Erklärung des Präsidenten ist der Verein aktuell noch aktiv, obwohl schon einige Zeit seit der Razzia vergangen ist, und wird seine Tätigkeit weiter fortführen, solange dies nicht als illegal eingestuft wird.

Die Geschichte des Vereins ist mit vielen Zufällen verbunden. Die Mitglieder haben beschlossen, ihren Anbau aus der Innenstadt von Urretxu in ein Industriegebiet zu verlegen, um die Richtlinien guter Praktiken zu erfüllen, die für diese Art von Vereinigungen gültig ist (um die Anwohner nicht mit ihrer Aktivität zu belästigen).

Hier den Post auf Englisch weiterlesen.

12/10/2015

Kommentare unserer Leser

Noch keine Kommentare vorhanden. Wollt ihr die ersten hinterlassen?

Kommentar hinterlassen

Kontakt

x
Kontaktier uns