Wie Cannabis gegen Arthrose helfen kann

  • Cannabis wurde jahrtausendelang zur Behandlung zahlreicher mit chronischen Schmerzen einhergehender Krankheiten eingesetzt.
  • Arthrose ist eine der häufigste Krankheiten, und die Betroffenen greifen häufig zu Medizinalhanf, um ihre Symptome unter Kontrolle zu bringen.
  • Es gibt immer mehr wissenschaftliche Belege für die schmerzlindernde Wirkung von Cannabinoiden bei Arthrose.

Arthrose (auch Osteoarthritis) ist eine Art von Arthritis. Letzteres ist eigentlich ein Sammelbegriff, der mehr als 100 Erkrankungen der Gelenke und des umliegenden Gewebes umfasst, darunter auch Rheumatoide Arthritis und Osteoporose, mit denen Arthrose gerne verwechselt wird. Tatsächlich ist sie die häufigste Form von Arthritis und sogar die häufigste Muskel-Skelett-Erkrankung überhaupt. Die meisten Betroffenen bekommen sie, wenn sie älter werden.

Es handelt sich also um eine degenerative Erkrankung, die durch eine übernormale Abnutzung der Knochenenden im Lauf der Jahre verursacht wird. Die schützende Knorpelschicht wird geschädigt, was Schmerzen, Schwellungen und ein Taubheitsgefühl verursacht, da die Knochen dadurch aneinander reiben. Arthrose führt außerdem auch zu einer Schädigung und zur Entzündung der Sehnen, der Bänder und der Synovialmembran in der Gelenkkapsel, am häufigsten in den Händen, Knien, der Hüfte und der Wirbelsäule, sodass man sich fühlt, als hätte man richtig steife, starre Gelenke.

Das Alter ist der wichtigste Risikofaktor für Arthrose, aber eine „Altenkrankheit" ist es deshalb nicht, im Gegenteil: Zunehmend sind auch junge Menschen betroffen. Durch Traumata und Fettleibigkeit sind immer mehr Leute gefährdet; je stärker die Gelenke belastet werden, desto höher ist das Arthroserisiko.

Wie kann Medizinalhanf gegen Arthrose helfen?

Da es sich um eine chronische Krankheit handelt, umfasst die Arthrosebehandlung normalerweise Schmerzmittel und Entzündungshemmer. Diese symptomatische Behandlung kann zwar wirksam sein, hat aber Nebenwirkungen. Opioide Arzneimittel bergen ein Abhängigkeitsrisiko, das viele Patienten abschreckt, und nicht-steroidale Entzündungshemmer erhöhen das Risiko für Magengeschwüre, Sodbrennen und Leberprobleme.

Die Behandlung der Symptome mittels Medizinalhanf beruht auf einem doppelten Ansatz: Mit den Cannabis-Inhaltsstoffen THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol) werden sowohl die Schmerzen als auch die Entzündung bekämpft:

  • CBD hemmt die Entzündungsherde, die Rötungen, Schwellungen und Starre hervorrufen, und bietet gleichzeitig auch Linderung bei Muskelkrämpfen.
  • Auch THC spielt eine wichtige Rolle. Wenn die Krankheit fortschreitet und der Gelenkspalt sich verkleinert, wachsen die Schmerzen zunehmend zum Problem. THC koppelt an Rezeptoren in bestimmten Gehirnregionen, u. a. im Thalamus, die das Schmerzempfinden und insbesondere die von den Gelenken ausgehenden, bis in die Beine, Arme oder den Rücken ausstrahlenden Nervenschmerzen steuern.
  • THC wirkt auch beruhigend und wird daher zum Einschlafen bzw. zur Verbesserung des Schlafs benutzt. Auf dem Rücken oder auf dem Bauch liegend einzuschlafen oder auch nur eine einfache Bewegung zu machen kann bei Arthrose unerträglich werden und Schlafprobleme verursachen. THC kann helfen, das Wachliegen zu reduzieren und die Schlafdauer zu erhöhen.

Aktuelle Studien belegen seine Wirksamkeit

In einer der neuesten Studien, die bewiesen hat, dass Cannabinoide die durch Arthrose verursachten Schmerzen lindern – 2018 unter dem Titel „Cannabis and Joints: Scientific Evidence for the Alleviation of Osteoarthritis Pain by Cannabinoids" in Current Opinion in Pharmacology veröffentlicht, wird erwähnt, dass 60 % der Patienten nicht mit den aktuellen Therapien zur Schmerzkontrolle mittels Medikamenten mit Nebenwirkungen zufrieden sind. Den Forschern zufolge könnte man mit Cannabis die Schmerzen und die Entzündung ohne derartige Nebenwirkungen lindern.

Patienten, die mit Cannabis gegen Arthrose behandelt werden, sollen so mehr Bewegungsspielraum besitzen, viel weniger Schmerzen haben und besser Aktivitäten durchführen können, die sie aufgrund ihrer Symptome davor als unmöglich empfunden hatten. Die Cannabinoide fungieren dabei nicht nur als Schmerzmittel, sondern stimulieren auch das Immunsystem, sodass dieses die durch die Arthrose verursachten Schäden besser reparieren kann. Dadurch werden chronische Schmerzen sowie Müdigkeit gelindert und die Auswirkungen der Krankheit beim alternden Patienten verlangsamt.

Wie man Cannabis zur Arthrosebehandlung nutzen kann

Am besten eignet sich eine Kombination aus den beiden Hauptwirkstoffen der Pflanze, idealerweise ein Vollspektrum-Produkt. Cannabisblüten und -öl beispielsweise gibt es mit ausgewogenem THC:CBD-Verhältnis (1:1). Wenn THC zusammen mit CBD verabreicht wird, können die Vorteile von ersterem genutzt, dessen „Nebenwirkungen" wie Euphorie und Paranoia jedoch reduziert werden. Wer Hilfe braucht, um die richtige Dosis für seine Beschwerden zu finden, sollte einen Arzt oder Spezialisten aufsuchen.

Wer das Rauchen nicht gut verträgt oder andere Methoden bevorzugt, um die therapeutischen Eigenschaften von Cannabis zu nutzen, kann auf Öl oder CBD-Cremes zurückgreifen, was auch viele Arthrosekranke empfehlen. Die im Marihuana enthaltenen Cannabinoide zeichnen sich nämlich vor allem dadurch aus, dass sie nicht in Wasser-, sehr wohl aber in Fetten und in organischen Lösemitteln lösen.

Aus diesem Grund können sie, wenn sie als Salbe angewendet werden, sehr viel besser absorbiert werden als jeder andere Stoff. Zudem befinden sich in der Haut zahlreiche Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems, sodass sie noch effizienter mit diesen interagieren und den Gesundheitszustand des Patienten verbessern können.

15/07/2020

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