Botrytis 1

Botrytis oder Grauschimmel: Wie kann man sie vorbeugen, erkennen und an Cannabispflanzen beseitigen?

  • Botrytis oder Grauschimmel ist bei Cannabispflanzen einer der am häufigsten auftretenden Pilze. Wenn Du in gemäßigten und feuchten Klimazonen anbaust, dann ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass diese Plage Deine Cannabispflanzen befällt, aber keine Sorge. In diesem Artikel findest Du alles, was Du schon immer über Botrytis wissen wolltest: Wie kann man sie vorbeugen, erkennen und entfernen? Hier findest Du alle notwendigen Hilfsmittel, damit Deine Marihuanaernte nicht unter diesem lästigen Pilz leidet und damit Du diesen Grauschimmel bekämpfen und ausmerzen kannst.
Botrytis 1

Botrytis, auch als Grauschimmel bekannt, ist einer der häufigsten und schädlichsten Pilze, die Deine Cannabispflanzen befallen können. Normalerweise tritt er auf, wenn Temperatur und Feuchtigkeitsgehalt hoch sind, und er breitet sich so schnell aus, dass er Deinen Marihuana-Anbau innerhalb von Stunden vernichten kann. Daher ist es von größter Wichtigkeit, ihn vorzubeugen und rechtzeitig angemessen zu entfernen, da Botrytis in der Lage ist, die Arbeit vieler Monate in nur wenigen Tagen zu ruinieren. Wir zeigen Dir hier Schritt für Schritt, wie Du Deinen Anbau vor diesem Pilz schützen kannst.

Wie kann man Botrytis vorbeugen?

Feuchtigkeit kontrollieren

Damit Botrytis sich an einer Marihuanapflanze ausbreiten kann, müssen bestimmte Umgebungsbedingungen gegeben sein. In erster Linie ist Feuchtigkeit dabei ein Faktor. Dieser Pilz gedeiht in Bereichen, in denen die Luftfeuchte über 50% liegt. Deswegen kannst Du den Pilz vorbeugen, wenn Du die Luftfeuchte unter dieser Marke oder noch niedriger aufrecht erhältst. Allerdings, und obwohl dies fast eine Ausnahme ist, kann dieser Schaden auch in weniger feuchten Gebieten auftreten. Außerdem ist eine konstante Luftzirkulation notwendig, um eine ausreichende Belüftung zwischen den Marihuana-Pflanzen zu gewährleisten und auf diese Weise das Entstehen des Pilzes zu verhindern.

Auf Hygiene achten

Im Hinblick auf die Vorbeugung ist die Hygiene ebenso relevant. Es ist ratsam, die Arbeitsgeräte für den Anbau jedes Mal zu sterilisieren, wenn wir sie benutzen, weil wir so die Angriffsmöglichkeiten des Grauschimmels reduzieren. Da dieser Pilz über die Luft, Hände und kontaminierte Arbeitsgeräte übertragen wird, ist die Sterilisierung von großer Wichtigkeit. 

Dieser Grauschimmel breitet sich sogar mit so hoher Geschwindigkeit in geschlossenen Räumen aus, dass er in weniger als einer Woche den Anbau eines ganzen Raumes infizieren kann, wenn die Umgebungsbedingungen günstig für ihn sind. Deswegen sollte man die Hygiene und Sterilisation von allem, was in Kontakt mit unseren Pflanzen kommt, nicht unterschätzen. 

Blattstiele entfernen

Ein weiterer Punkt, den man beim Anbau beachten sollte, um Botrytis vorzubeugen, ist die Entfernung aller Blattstiele an Zweigen, wenn beschädigte Blätter abgeschnitten werden. Denn abgestorbenes und faulendes Blattwerk kann das Auftreten von Botrytis begünstigen.

Chemisches Besprühen als Vorbeugung?

Wir empfehlen nicht die Verwendung chemischer Produkte zur Besprühung der Cannabispflanzen als vorbeugende Maßnahme. Diese Art von Besprühung garantiert nicht zu 100%, dass die Pflanze später nicht vom Pilz befallen wird und zudem hinterlassen diese Produkte chemische Rückstände, die gesundheitsgefährdend sein können. Deswegen ist es ratsamer, die Umgebungsbedingungen in Bezug auf 

Wärme, Feuchtigkeit und Anbaudichte so zu kontrollieren, dass der Pilz gar nicht erst entstehen kann. Eventuell kann man ökologische Fungizide als vorbeugende Maßnahme ausprobieren, wie zum Beispiel Propolis oder Schachtelhalm. 

Wie kann man Botrytis erkennen?

Einer der Schlüssel, um das Auftreten von Botrytis zu verhindern, ist eine korrekte und ständige Beobachtung der Marihuanapflanzen, um eine mögliche Plage beim ersten Symptom aufhalten zu können. Doch wie erkennen wir Botrytis? Dieser Pilz ist einfach zu erkennen: Er kann alle Teile der Pflanze befallen (Wurzeln, Stängel, Blätter, Buds) und macht sich sichtbar an der Farbe und Textur der Pflanze, die braune oder graue Farbtöne sowie einen vertrockneten, leblosen Aspekt annimmt.

In fortgeschrittenen Fällen kann man beobachten, dass der Pilz sich an der Oberfläche der Gewebe entwickelt, wo er ein graues Myzel bildet. Wenn die Erkrankung fortschreitet, wird das Laub nekrotisch. Der betroffene Bereich fühlt sich beim Anfassen trocken an und zerfällt in der Regel. Der Pilz ist farblich grauweiß bis blaugrün. Normalerweise greift er dichte und aufgebauschte Buds an, aber er kann ebenso Stängel, Blätter und Samen anfallen. Deswegen empfehlen wir, einzelne Blätter zu untersuchen, die an den Buds auf mysteriöse Weise zu trocknen scheinen. Auch gilt das für trockene, absterbende Stängel und braune, trockene Buds mit leblosem Aspekt.

Doch der Pilz befällt nicht nur lebendige Pflanzen, Botrytis kann ebenso nach der Ernte auftreten. Wenn die Ernte nicht unter geeigneten hygienischen Bedingungen durchgeführt wird, kann die Pflanze zu diesem Zeitpunkt infiziert werden. Der Pilz zersetzt dann in der Regel gelagerte und trockene Buds und kann durch die Samen übertragen werden. Da er besonders häufig bei kompakten und schweren Buds auftritt, die für diesen Grauschimmel der perfekte Ort zum Gedeihen ist, sind die Cannabissorten, die diese Eigenschaften nicht tragen, weniger anfällig für Botrytis.

Wie kann man Botrytis beseitigen?

Auch wenn wir bei unserem Anbau die optimalen Bedingungen für die Ausbreitung von Botrytis vermeiden, findet dieser Pilz trotzdem manchmal einen Weg, sich zu reproduzieren. In diesem Fall, wenn die ersten Symptome an den Stängeln oder den Buds auftreten, solltest Du diese Schritte befolgen:

  • Alle betroffenen Stellen abschneiden. Dazu solltest Du eine mit Alkohol sterilisierte Gartenschere benutzen, um die infizierten Buds mindestens 3 cm unter der betroffenen Stelle zu entfernen. Um sicherzugehen, trennen einige Grower sogar zwischen 5 bis 10 cm unter der beschädigten Stelle ab.
  • Den infizierten Teil zerstören. Es ist zwingend notwendig, den infizierten Teil aus dem Anbaubereich zu entfernen und zu zerstören.
  • Die benutzten Arbeitsgeräte sterilisieren. Danach solltest Du Dir die Hände waschen und gut die Geräte putzen, die Du verwendet hast, um das infizierte Pflanzenmaterial zu entfernen.
  • Den Raum ausreichend lüften. Nachdem Du den Raum gelüftet hast, damit keine Reste des Pilzes zurückbleiben, solltest Du die Luftfeuchte bis unter 50% reduzieren.

Beachte, dass …

Die Schimmelgefahr steigt mit dem Fortschreiten des Reifungsprozesses der Pflanze. Das geschieht, weil die Buds während der letzten Wochen der Blütezeit dicker werden, wobei die pflanzeneigene Üppigkeit die Belüftung in den Pflanzenzwischenräumen erschwert. Es sei daran erinnert, dass eine Infektion in der letzten Blütephase uns dazu zwingen kann, die Pflanzen vor dem idealen Reifemoment zu ernten. Denn würden wir versuchen, einen Zyklus mit infizierten Pflanzen (Indoor und Outdoor) abzuschließen, könnte dies zum totalen Ruin führen.

28/12/2016

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