Nacktschnecken und Schnecken: unersättliche Schädlinge, die deine Marihuanapflanzen bedrohen

Schnecken und Nacktschnecken besitzen einen weichen, schleimigen und biegsamen Körper, der eine Länge von 1 bis 9 Zentimeter erreichen kann. Schnecken besitzen ein kreisförmiges Haus, in dem sie leben. Sie bewegen sich nur sehr langsam vorwärts und hinterlassen dabei eine Spur aus transparent schimmerndem Schleim, der sehr leicht zu erkennen ist. Viele Schneckenarten ziehen sich im Winter oder bei zu trockenem Klima spiralförmig in ihr Schneckenhaus zurück; sobald dann der Frühling kommt oder es geregnet hat, kommen sie zum Fressen aus ihrem Gehäuse hervor. Aus diesem Grund sieht man nach Regenfällen auffallend viele Schnecken. Sowohl Schnecken als auch Nacktschnecken sind Hermaphrodit (das heißt, sie besitzen weibliche und männliche Reproduktionsorgane), benötigen zur Fortpflanzung allerdings einen Partner, da sie sich nicht selbst befruchten können. Die Eier dieser Weichtiere sind durchsichtig und schlüpfen ungefähr einen Monat später. 

Woran erkenne ich, dass Schnecken und/oder Nacktschnecken meine Marihuanapflanze befallen haben?

Schnecken und Nacktschnecken gehören gewöhnlich zu den ersten Schädlingen, die während der Outdoor-Saison auftreten. Sie treten im Frühling auf und ihr Auftreten stimmt normalerweise mit der Wachstumsphase (Vegetationsperiode) deiner Marihuanapflanzen überein. Du musst sehr aufmerksam sein, denn in dieser Phase sind die Pflanzen noch recht klein und deshalb auch verwundbarer. Die Schnecken und Nacktschnecken schlafen tagsüber und ernähren sich vorwiegend nachts. Aus diesem Grund ist es sehr schwierig, sie am Tag zu sehen, denn sie verstecken sich im Schatten, normalerweise unter Steinen, Baumstämmen, Ziegeln… jeder Ort, der ihnen eine schattige und feuchte Umgebung bietet. Zum Glück ist es aber sehr einfach festzustellen, ob deine Hanfpflanzen während der Nacht Besuch von diesen Kreaturen erhalten haben. Du brauchst nur auf folgende Signale zu achten: 

• Achte darauf, ob die Blätter angebissen sind, normalerweise in Form eines Spinnennetzes. Vergiss nicht, dass die Schnecken und Nacktschnecken sich von allem möglichen Pflanzenmaterial ernähren, wozu auch die Wurzeln gehören. 
• Achte auf die Schleimspur, die viele dieser Tiere hinterlassen. Das ist ein untrügliches Signal, dass diese ungebetenen Gäste sich an den Blättern deiner Cannabispflanze zu schaffen machen. 
• Wenn du trotz dieser Hinweise noch immer nicht sicher bist, dann kannst du es überprüfen, indem du die Eindringlinge nachts mit einer Taschenlampe aufspürst. 

Wie beuge ich Schnecken und Nacktschnecken vor und wie kann ich sie bekämpfen? 

Wie bei jedem anderen Schädling auch, der deine Marihuanapflanzen befallen kann, ist Vorbeugung der beste Schutz. Wenn du also bemerkst, dass die Bedingungen für das Auftreten von Schnecken und Nacktschnecken in deinem Garten günstig sind (Feuchtigkeit, Wärme), dann solltest du die Initiative ergreifen, damit diese Tierchen gar nicht erst auftauchen. 

• Gieß deine Pflanzen nicht nachts, sondern besser früh am Morgen. Auf diese Weise bleibt die Umgebung nachts relativ trocken. 
• Wenn du in der letzten Saison schon mit diesen Schädlingen deine Probleme hattest, solltest du auf das Tröpfchenbewässerungssystem verzichten und darauf achten, dass sich im Substrat keine Pfützen bilden (das zieht nicht nur Schnecken und Nacktschnecken an, sondern ist auch für deine Hanfpflanzen ungünstig). 
• Achte darauf, dass die Umgebung deiner Cannabispflanzen sauber und trocken ist, und begrenze deine Anbaufläche mit einer Schicht Kalk, Diatomeen-Erde oder Meeressand. Auf diese Weise können Schnecken und Nacktschnecken deine Pflanzen nicht erreichen. 
• Lege ein Brett auf dem Boden, in der Nähe deiner Pflanzen und achte darauf, dass es nicht fest auf dem Boden liegt, damit sich die Schnecken und Nacktschnecken dort tagsüber verstecken können. So kreierst du eine Falle, eine Zuflucht, in der sich die Schnecken vor den Sonnenstrahlen verstecken können. So kannst du dann tagsüber kontrollieren, ob deine Marihuanapflanzen befallen sind. 

Wie kann ich meine Marihuanapflanzen von Schnecken und/oder Nacktschnecken befreien?

Wenn diese unersättlichen Fressmaschinen schon deine Hanfpflanzen angenagt haben, dann solltest du schnell und effizient handeln, damit sich die Tierchen nicht mit deinen Pflanzen den Bauch vollschlagen. Wenn du es noch nicht getan hast, dann ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, um die oben erwähnte Begrenzung einzurichten. Auch wenn deine Pflanzen schon befallen sind, hilft sie dabei, dass diese Situation sich nicht wiederholt (im Rahmen der Möglichkeiten, die Begrenzung ist auch nicht unfehlbar), wenn die Schädlinge erst mal ausgemerzt wurden. 

• Bau einen Köder, damit die Schnecken und Nacktschnecken dort gefangen werden: grab ein kleines Loch in den Boden. In einem Gefäß gießt du dann Bier und Marmelade und stellst es in das Loch. Der Geruch dieser Mischung lockt diese Schädlinge an, und wenn sie in das Gefäß fallen, ertrinken sie. Stelle rund um deine Hanfpflanzen mehrere Fallen auf. 
• Biologische Schädlingsbekämpfung: Die Stumpfschnecke (Rumina decollata) kann man käuflich erwerben und ist ein weiterer Verbündeter im Kampf gegen andere Schnecken und Nacktschnecken, da sie sich von ihren Artgenossen ernährt. Allerdings solltest du berücksichtigen, dass sie nur eine zusätzliche Hilfe darstellen, aber das Problem an sich nicht alleine lösen. 
• Manuelle Entfernung: Entferne die Schnecken und Nacktschnecken mit der Hand. Mach es am besten nachts und mithilfe einer Taschenlampe, denn dann wagen sich die Räuber aus ihrem Versteck. 
• Es gibt auch viele andere Giftfallen, die man ganz einfach kaufen kann. Man sollte mit diesen Produkten jedoch vorsichtig sein, wenn man Tiere oder Kinder im Haus hat. In diesem Fall ist es besser, diese Produkte in einen Plastikbehälter zu tun und ihn mit ein paar Löchern zu versehen, durch die die Schnecken und Nacktschnecken hineingelangen können.