- Seitdem 1996 in Kalifornien der Einsatz von medizinischem Marihuana legalisiert wurde, haben viele Staaten der USA auf die eine oder andere Weise auf die Cannabispflanze gesetzt.
- Dank des beginnenden Wachstums im Jahre 2009, das aufgrund der sich multiplizierenden die Regulationsprozesse einsetzte, kalkuliert man, dass heutzutage zwischen 100.000 und 150.000 Personen in der Cannabis-Industrie arbeiten. Eine Ziffer, die sich mit der Anzahl an Bibliothekaren oder Webdesignern vergleichen lässt.
- Wenn in einigen Monaten auch der Konsum zum Genuss in Kalifornien zugelassen wird, könnte diese Zahl noch weiter steigen. Diese Nachricht kommt genau zu einem Zeitpunkt, indem immer mehr Menschen, von den regulatorischen Prozessen ermuntert, zugeben, dass sie Marihuana rauchen: es sind schon 33 Millionen Personen, eine Zahl, die schon bald die Anzahl der Tabakraucher in dem Land übertreffen könnte.
Jede Woche erreichen uns neue Nachrichten über die physischen und sozialen Vorteile von Marihuana, aber auch über die wirtschaftlichen Auswirkungen für die Regionen, in denen der Prozess der Gesetzgebung schon weiter fortgeschritten ist. In den USA, wo viele Staaten Cannabis schon in der einen oder anderen Art und Weise legalisiert haben, existiert inzwischen schon eine ganze Industrie, die einen sehr positiven Einfluss auf die Situation des dortigen Arbeitsmarktes besitzt.
Der 'Marijuana Business Daily' schätzt in seinem Bericht '2016 Marijuana Business Factbook', dass zurzeit zwischen 100.000 und 150.000 Personen in der Cannabis-Industrie der USA arbeiten. Diese hohe Zahl erklärt sich durch die erst kürzlich stattgefundenen Legalisierungen. Inzwischen gibt es in den USA 24 Staaten plus Washington D.C., die den Einsatz von medizinischem Marihuana erlauben. Was den Konsum als Genussmittel betrifft, stimmt der bevölkerungsreichste Staat Kalifornien, der außerdem die sechstgrößte Volkswirtschaft der Welt besitzt, im November über die Legalisierung ab. Falls die Abstimmung positiv ausfallen sollte, würde sich Kalifornien zu den Staaten Oregon, Alaska, Colorado Washington und Washington D.C. gesellen. Das Panorama kann daher gar nicht besser aussehen.
Von all diesen Arbeitsplätzen fallen, laut der Schätzungen, zwischen 42.000 und 62.000 auf Produktherstellung, Betrieb und Technologie rund um Cannabis. Weitere 37.000 bis 52.000 Personen arbeiten in Cannabis-Ausgabestellen, Apotheken oder anderen ähnlichen Einrichtungen. Zwischen 15.000 und 27.000 sind Grower im großen Maßstab und zwischen 5.500 und 8.000 Personen stellen Lebensmittel mit Cannabis her, während nur 990 bis 1300 Arbeitsplätze von Forschung oder Laborexperimenten besetzt werden. Alle diese Leute arbeiten sowohl in der medizinischen Cannabis-Industrie als auch in der Industrie für Cannabis als Genussmittel.
Um die Zahl der Arbeitsplätze bestimmen zu können, nahm der 'Marijuana Business Daily' die Anzahl der Unternehmen, die in irgendeiner Form mit Cannabis zu tun haben und auf legaler Basis operieren, und deren jeweilige Menge an Angestellten als Grundlage. Dabei war es egal, ob es sich um ein zeitlich begrenztes oder unbegrenztes Arbeitsverhältnis handelte.
Dass es so viele Arbeiter gibt, hängt auch mit den neu erschaffenen Berufen zusammen, die die Industrie selbst generiert. So kann man Lebensmittel auf Cannabisbasis, wie Kaffee oder Süßigkeiten kreieren. Man kann aber auch Glasbongs herstellen, die bestellten Waren ausliefern oder Hanf-Verköster werden, der Traumberuf vieler. Die Vielfalt der Berufe ist so groß, wie die der Geschäfte oder Unternehmen, die sich rund um Cannabis entwickelt haben.
Die Zahlen überraschen, denn diese Arbeitsplätze wurden ab 2009, also in weniger als sieben Jahren geschaffen. Die letzten Legalisierungen haben zu dieser Explosion von Arbeitskräften beigetragen, obwohl Kalifornien den medizinischen Einsatz von Cannabis für bestimmte Krankheiten schon 1996 entkriminalisierte; Washington, Oregon und Alaska folgten 1998; Maine 1999 und Colorado und Nevada im Jahr 2000.
In Übereinstimmung mit dem 'Marijuana Business Daily' lässt sich die Anzahl der Arbeiter in der Cannabis-Industrie mit der von Bibliothekaren und Web-Designern vergleichen. Und die Angaben können in den kommenden Monaten noch weiter steigen, wenn die neuen Legalisationsabsichten von Erfolg gekrönt werden. Die US-Bundesstaaten Maryland (wo vor einigen Monaten bekannt gegeben wurde, dass die Erlaubnis von Cannabis beim Fahren oder in Hotelräumen untersucht wird), Ohio (dessen Senat vor einigen Monaten dem Gouverneur einen Gesetzentwurf vorlegte, der vorsieht, medizinisches Marihuana zu legalisieren) oder Pennsylvania (dessen zweitgrößte Stadt Pittsburgh vor einigen Monaten für die Entkriminalisierung von Cannabis-Konsumenten gestimmt hat) stehen im Blickpunkt der Cannabis-Industrie, die natürlich weiter expandieren will.
Allerdings konzentriert sich der Bericht des 'Marijuana Business Daily' vor allem auf Kalifornien. Das ist der bevölkerungsreichste Staat der ganzen USA (mit 39,14 Millionen Einwohnern), weshalb eine mögliche Legalisierung von Cannabis als Genussmittel Millionen von Konsumenten schaffen könnte, die dann eine eigene Industrie bräuchten, um ihre Bedürfnisse zu befriedigen.
Dazu kommt, dass in den Staaten, in denen Marihuana legal ist, die Cannabis-Apotheken mehr Geld pro Quadratmeter einnehmen als einige Supermärkte in den USA. So liegen laut dem '2016 Marijuana Business Factbook' die jährlichen Einnahmen von Geschäften, die Marihuana verkaufen (sowohl zu medizinischen Zwecken als auch als Genussmittel) pro Quadratmeter bei 974 Dollar (862 Euro), während Whole Foods, eine bedeutende Supermarktkette, die auf organische Lebensmittel spezialisiert ist, 930 Dollar (823 Euro) einnimmt, das sind 5% weniger.
Übertrifft bald Tabak
Marihuana zählt in den USA immer mehr Konsumenten und könnte bald den Tabakkonsum des Landes übertreffen. Erneut haben die vor Kurzem stattgefundenen Legalisationen geholfen, Cannabis den Makel einer illegalen Substanz zu nehmen. So hat sich der Konsum in den letzten drei Jahren fast verdoppelt: laut einer kürzlich erschienenen Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Gallup gaben 7% der US-Amerikaner an, dass sie im Jahr 2013 Cannabis geraucht haben; drei Jahre später waren es schon 13%.
Laut Gallup gibt es also zurzeit 33 Millionen Cannabis-Konsumenten in den USA, im Gegensatz zu den 40 Millionen, die laut Daten der Centers for Disease Control and Prevention Tabak rauchen. Wenn man berücksichtigt, dass der Tabakkonsum rückläufig ist (dank der staatlichen Kampagnen und der sozialen Ablehnung), dann ist es gar nicht so unwahrscheinlich, dass der Konsum von Marihuana den von Tabak in kürzester Zeit übertreffen wird.
Die neuen Regelungen halfen, dass mehr Menschen angaben, Marihuana zu konsumieren und auch die Zahl der Konsumenten steigt, da es nun legal ist. Laut den Verantwortlichen der Untersuchung trauen sich immer mehr Leute, ihre Vorliebe öffentlich zuzugeben, egal, in welchem Staat sie leben. „Der Wille der Staaten, Marihuana zu legalisieren, könnte ein Grund sein, warum so viele US-Amerikaner angeben, dass sie Marihuana rauchen, ohne darauf zu achten, ob es in ihrem Staat legal ist", sagt Justin McCarthy, Analyst von Gallup. McCarthy erklärte auch, dass es wahrscheinlicher sei, dass die Bewohner, die im Westen der USA wohnen, zugeben, dass sie Marihuana rauchen, da sich dort die vier Staaten befinden, die den Konsum von Marihuana als Genussmittel zugelassen haben.
Diese ganzen unglaublichen Zahlen bestätigen, dass Cannabis in den USA einen wahnsinnigen Aufschwung erlebt. Wegen der möglichen anstehenden Legalisierungen sieht das Panorama blendend aus. Und wer weiß, vielleicht sehen viele der aktuellen Arbeitslosen und auch zukünftige Unternehmer in dieser Branche eine Geschäftsmöglichkeit. Die Gesetzgebung selbst ist es, die sie mit ihren Riesenschritten unterstützt.
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