Deutschland will eine staatliche Agentur für Cannabis einrichten

  • Stark erkrankte Patienten könnten das Produkt mit Rezept erhalten, es wäre durch die Krankenversicherung gedeckt und bestimmte Unternehmen würden es anpflanzen. Vor Kurzem reiste eine deutsche Delegation nach Uruguay, um dessen Arbeit in Bezug auf Marihuana besser kennenzulernen.

Deutschland hat die Bedeutung des medizinischen Cannabis erkannt und die Initiative ergriffen, um deren Patienten zu unterstützen. Vor wenigen Tagen hat das europäische Land die Möglichkeit zur Einrichtung einer staatlichen Cannabisagentur angekündigt, die den Konsum, den Anbau und die Distribution von Marihuana im therapeutischen Bereich für stark erkrankte Patienten regulieren soll. Dies geschieht in Übereinstimmung mit einem Gesetzentwurf, der noch vom Bundestag genehmigt werden muss.

Laut den ersten Informationen von Marlene Mortler, Drogenbeauftragte der Bundesregierung, würde diese Institution nicht bewilligen, dass kranke Menschen ihr eigenes Medikament selbst anbauen, aber dennoch erlauben, dass sie es erwerben könnten. Nach Beispiel des aktuellen kanadischen Modells würde man wahrscheinlich Zertifikate ausstellen, damit gewisse Unternehmen das Marihuana schützen und es dann unter den Patienten mit Rezept zu verteilen.

Eine Entscheidung dieser Art war zu erwarten, da es zurzeit ca. 400 legale Konsumenten von therapeutischem Marihuana im Land gibt und fast alle Patienten mit Krebs im Endstadium sind. Die Patienten müssen das Produkt jedoch aus den Niederlanden beziehen, was Kosten zwischen 15 und 20 Euro pro Gramm verursacht. Was nun geplant sei, ist die Kostenübernahme seitens der Krankenversicherung.

Zudem wird das Medikament im Moment nur von einer Firma produziert, die ausschließlich vier verschiedene Marihuanasorten liefert. Das ist im Vergleich zu den Vereinigten Staaten eine sehr niedrige Anzahl.

Andererseits hat eine deutsche Delegation Uruguay besucht, um in Erfahrung zu bringen, wie die legale Durchführung von Marihuana in diesem Land erfolgt und wie sie das Produkt in ihrem Gesundheitssystem anwenden. Edgar Franke, Verantwortlicher der dorthin reisenden Gruppe, erklärte, dass Europa den von der südamerikanischen Nation eingeschlagenen Weg genausten verfolge. Jetzt ist Deutschlands Gelegenheit.

26/11/2015

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